Institutional Money, Ausgabe 1 | 2020

raschungen, BIP-Entwicklung und BIP- Überraschungen untersucht (siehe Tabelle „Ein breites Spektrum an Sachwerten – mit unterschiedlichen Verhaltensmustern“) , in- dem sie zu jedem Sachwert das Dimson- Beta errechnet haben. In diesem Zusam- menhang „haben wir einen Wert als ‚Infla- tionsschutz‘ definiert, wenn das Beta über den gesamten Beobachtungszeitraum so- wohl in der Spalte ‚Inflation‘ als auch ‚In- flation Überraschung‘ signifikant über Null lag“, erklärt Parikh. In die Kategorie „Stagnations-Hedge“ fällt ein Sachwert, sobald das Beta bei „Reales BIP / Wachstum“ und „Reales BIP / Überraschung“ über die definierten 20 Jahre in etwa dem Beta von Cash entspricht oder darunter liegt. Diversifikation Bei der Zuordnung zum Diversifikations- thema war das R 2 – also das Bestimmtheits- maß – entscheidend, das sich ergibt, wenn man eine Regression des jeweiligen Werts auf Aktien- und Anleihenerträge durchführt. Dieses durfte in den jeweiligen Subperioden nicht über 0,4 steigen. Lag es darüber, war den Autoren der Zusammenhang zwischen den beiden öffentlichen Märkten und dem jeweiligen Sachwert zu hoch. Im Rahmen dieser Abgrenzungen ergab sich folgendes Ergebnis: Als Inflations- Hedge taugen Commodities, Währungen, Energie Equity, Gold, Infrastruktur, TIPS sowie Energieträger und Metalle. Schutz vor Stagnation bieten landwirtschaftliche Anbau- flächen, Währungen, Gold, Immobilien Debt und TIPS. „Gute Diversifikatoren sind Währungen, landwirtschaftliche Anbau- flächen, Gold, Energieträger und Im- mobilien sowie Wald und Holz“, sagt Zhang. Aus diesen Ergebnissen heraus haben die Autoren nun drei Portfolios zusammenge- stellt, die auf eben die genannten Funktio- nen fokussieren sollten, also: Inflations- schutz, Stagnations-Hedge und Diversifika- tion. Die Strategien wurden gleichgewichtet und jährlich rekalibriert. Schlussendlich wurden die Strategien mit öffentlich zu- gänglichen Indizes oder Assets verglichen: Diversifikation trat gegen den S&P 500 an, Inflationsschutz gegen US-Staatsanleihen und der Stagnations-Hedge gegen ein klas- sisches 60/40-Portfolio. » Gute Diversifikatoren sind Währungen, land- wirtschaftliche Anbauflächen, Gold, Energieträger und Metalle, Immobilien sowie Wald und Holz. « Wenbo Zhang, PGIM verlassen wollen. So schafft man es, die gesamte Wertschöpfungskette abzu- decken. Derzeit arbeitet man mit Hoch- druck daran, in Deutschland „mehrere“ tausend Einheiten in den sieben großen Städten zu entwickeln“, erzählt Mer- chant. Zu Redaktionsschluss hatte man sich bereits für vier Projekte in Berlin und Frankfurt die Grundstücke gesi- chert. Reifes Konzept Etwas weiter ist man da schon bei den Branchenkollegen von „Stayery“. Empfangen wurden wir von Hannibal Dumont Schütte. Der quirlige Geschäfts- führer will mit seinem Konzept die glei- che Zielgruppe ansprechen wie The Col- lective: also junge Berufstätige, die aus den unterschiedlichsten Gründen eine temporäre Bleibe suchen. Auffällig sind der extrem entspannte Umgang und eine hoch entwickelte Do-it-yourself-Attitüde. Das beginnt beim Self-Check-in und endet bei der mit Barhockern ausgestatteten Durchreiche zwischen Waschmaschinen- und Aufenthaltsraum. „Ideal für Partys und sonstige Zusammenkünfte“, erklärt Schütte. Mit dem Personal ist man per du. „Wir pflegen ein freundschaftliches Ver- hältnis zu unseren Gästen, gehen auch mal gemeinsam auf ein Bier.“ Wer bei Stayery arbeitet, muss so etwas mögen. Eine tra- ditionelle Lobby findet sich nicht, dafür ein Co-Working-Space mit tafelähnli- chem Tisch, der durchgehend mit Steck- dosen ausgestattet ist. WLAN? Logisch. Durchgehend. Eine ältere Play-Station gibt es auch – Vintage statt Hightech, man befindet sich sehr nahe am Zeit- geist, dreht den visionären Charakter aber nicht so weit wie bei The Collecti- ve. Man will keine Stadtteile bauen, sondern beschränkt sich auf die Vermie- tung und den Vertrieb gut und schick ausgestatteter Apartments. In Bielefeld und Berlin werden bereits insgesamt 8.000 Einheiten betrieben, Köln und Frankfurt stehen für 2021 als Ziele auf der Agenda, Dresden soll 2022 folgen. Die Expansion erfolgt über den Cashflow, man ist also derzeit nicht auf Investorensuche und ko- operiert im Rahmen eines Joint Ventures mit CBRE beim Kauf und bei der Ent- wicklung von Objekten. Deutlich offensiver bei der Investoren- suche ist man bei The Collective. Da man im Gegensatz zu Stayery nicht pachtet und entwickelt, sondern die Immobilien tat- sächlich kauft, ist der Finanzierungsbedarf höher. Nils Berl, auf dessen Visitenkarte  FOTO : © GMF, T HE COL L ECT I V E Reza Merchant (links) und Niels Berl, ihres Zeichens CEO und Gründer von The Collective beziehungsweise Leiter der Berliner Büros, planen für Deutschland „tausende Wohnein- heiten“. Die ersten vier Objekte stehen vor dem Abschluss. Das Berliner Headquarter von The Collective befindet sich passend zur Philosophie in den Hackeschen Höfen. 236 N o. 1/2020 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : S ACHWE R T E

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