Institutional Money, Ausgabe 1 | 2020

Tag legen. Also identifizieren die Autoren zunächst die Subkategorien und arbeiten beispielsweise im Bereich Landwirtschaft den Unterschied zwischen Dauerkulturen wie Zitrusfrüchten und einjährigen Kulturen wie Weizen, Mais oder Sojabohnen aus. Demnach ist der Vorteil von einjährigen Kulturen, dass sie in der Regel über Fu- tures-Märkte leichter zugänglich, dafür aber auch auf Rohstoffzyklen anfällig sind. Im Gegensatz dazu laufen Dauerkulturen rela- tiv glatt über diese Zyklen hinweg, sind aber wiederum anderen Risiken ausgesetzt, die sich beispielsweise über lange Reife- perioden manifestieren: Kommt es auf einer Zitrusplantage zu einer Naturkatastrophe, können Totalausfälle entstehen, bevor die angebauten Pflanzen auch nur den ersten Ertrag abgeworfen haben. Krisen-Hedge Aggregiert man diese bei- den landwirtschaftlichen An- sätze, kommt man zu hervor- ragenden Renditen, die sich vor allem in konjunkturellen Abschwungphasen hoch resi- lient gezeigt haben. „Tatsäch- lich gehört die Landwirtschaft zu den wenigen Assetklassen, die 2008 positive absolute Er- träge erwirtschaftet haben – und zwar 15,8 Prozent“, wie Parikh erklärt. „Denn selbst während Rezessionen ist die Nachfrage nach den meisten landwirtschaftlichen Pro- dukten relativ unelastisch, was darauf schließen lässt, dass sich dieser Sektor relativ unabhängig von den traditionellen Finanzmärkten entwickelt.“ Die Autoren schlagen vor, den NCREIF Farmland Pro- perty Index nachzuahmen, der zu 44 Pro- zent aus Dauerkulturen und zu 56 Prozent aus einjährigen Kulturen besteht. Immer wieder im Gespräch sind auch Waldanbauflächen. Gerade im deutschspra- chigen Raum werden diese nach Skandalen im Retailvertrieb aber mit einer gewissen Skepsis betrachtet. Auch die beiden PGIM- Autoren warnen vor „hohen möglichen idiosynkratischen Risiken wie zum Beispiel Wetterkapriolen, Eigentumsfragen, regula- torischen Unsicherheiten und Umwelt- bedenken“. Die Preise waren laut PGIM „volatil und weisen langfristig keinen echten Trend auf“. Auch hier sind die Investment- möglichkeiten divers – und zwar entspre- chend der Nutzungsmöglichkeiten, sei es als Baumaterial oder zur Papiererzeugung, von Spezialhölzern, die aufgrund ihrer hohen Qualität für innenarchitektonische Zwecke dienen, bis hin zu organischen Komponen- ten auch im Wellnessbereich (siehe Case Study „Indisches Holz in Down Under“) . Investmentvehikel Bei Infrastrukturinvestments unterschei- den die Autoren auf Invest- mentvehikel-Ebene zwischen Private Equity, Private Debt und Master Limited Partner- ships (MLP), über die man nicht zuletzt an Erträgen im Pipeline-Geschäft teilhaben kann. Operativ werden auf der einen Seite Brownfield-Invest- ments angeführt, also Invest- ments, die auf den Betrieb von Infrastruktur abzielen und anleihenähnliche Erträge ab- werfen sollen. Auf der ande- ren Seite stehen Greenfield- Investments, also die Ent- wicklung von Infrastruktur mit Equity-ähnlichen Risiken. Abgesehen von weiteren weit- Sachwertinvestments schlagen eine direkte Brücke zwischen Real- und Finanzwirtschaft. Der Zugang und ihre tatsächliche Funktionsweise sind jedoch oft komplex. Die Investment Manager von PGIM haben sich in einer umfangreichen Arbeit mit der Materie auseinandergesetzt und unterschiedliche Strategien für institutionelle Investoren entworfen. Der Vergleich macht Sie sicher … Die Diversifikationsstrategie liefert die höchsten absoluten Erträge. Die Sachwertstrategien schlagen in zwei von drei Fällen ihre Benchmarks. „Stagnations- schutz“ hat in der Finanzkrise gut funktioniert. Quelle: Studie 9 8 7 6 5 4 3 2 1 USD 60/40 Portfolio Inflationsschutz Diversifikation Staatsanleihen S&P 500 Schutz gegen Stagnation 2015 2017 2010 2005 2000 1996 N o. 1/2020 | www.institutional-money.com 231 P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : S ACHWE R T E

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