Institutional Money, Ausgabe 1 | 2020

einem Cap. Dies bedeutet, dass unsere maximale Auszahlung aus einem einzelnen Geschäft im Extremfall bereits beim Ab- schluss komplett feststeht. Das ist unser Tail Risk Hedge.“ Damit hat Finccam im Gegensatz zu anderen Strategien am Markt einen direkten Hedge auf den relevanten Risikofaktor und keinen indirekten Hedge über Aktien-Puts oder VIX-Calls. Letzteres machen etwa Daniel Lucke, Florian Asthei- mer und Steffen Christmann als Portfoliomanager im Rahmen der 1,4 Milliarden Euro schweren Feri- OptoFlex-Strategie. Äpfel und Birnen Wenn zwei Asset Manager Ähn- liches machen, ist es noch lange nicht das Gleiche. Vergleicht man Finccams Volatility-Premium-Stra- tegie mit jener des Feri OptoFlex, der mit Put-Spreads und VIX-Calls arbeitet, so sieht man einen ähnlichen Verlauf – laut Bloom- berg liegt die Korrelation im Zeitfenster von 25. Januar 2019 bis 13. Februar 2020 bei 0,64 – und einen Performancevorsprung der Feri-Strategie (siehe Grafik „Hinkender Ver- gleich“). Im Feri-Ansatz ist jedoch ein ge- wisses Aktienmarkt-Beta enthalten, das im aktuellem Marktumfeld ungemein hilfreich ist. Finccam zählt den Fonds auch nicht zu seiner direkten Peergroup, da es sich beim OptoFlex um eine Kombination verschiede- ner Risikoprämien handelt, um die jene Kunden von Finccam bewusst einen Bogen machen, die einen zu Aktien möglichst unkorrelierten Ansatz suchen. Die Vix-Calls im OptoFlex kosten langfristig Geld, glätten die Wertentwicklungskurve aber in den Pha- sen der Volatilitäts-Spikes. Den eigentlichen Risikofaktor, das Gamma beziehungsweise die Bewegung des Underlyings, adressieren die Calls nicht direkt. Das Risikomanage- ment von Finccam über Caps bei Varianz- Swaps setzt hingegen direkt am Risikofaktor an. Von der langen Aktienhausse mit seinem Beta-Exposure getragen, hat der OptoFlex profitiert. Interessant wird es, wenn es zu einem ausgeprägten Seitwärtsmarkt und ins- besondere zu einem mittelfristigen Trend nach unten kommt. Denn dann kosten sowohl das Beta-Exposure als auch die Vix-Calls. Geeignete Vergleichsfonds für den Finccam Volatility Premium AK I Fonds sind unter anderem Short-Vola-Fonds von AllianzGI wie der bis zum Abgang von Dr. Bernhard Brunner gemanagte Allianz Vola- tility Strategy Fund, der nun seit 1. Juli 2018 von Mikhail Krayzler, Rahul Malhotra und seit einem Jahr auch von Raymond Chan verwaltet wird, dann der Lupus Alpha Volatility Risk-Premium, RP Gamma, 7orca Vega Return sowie der Berenberg Volatility Premium. „Die wenigsten steuern hierbei allerdings die Prämie so rein an wie wir“, sagt Dr. Reinhold Hafner. „Hier ist meistens noch mehr oder weniger Beta aufgrund des dynamischen – oder auch weniger dynami- schen – Delta-Hedges auf die jeweiligen Optionspositionen enthalten.“ Finccam ist seinem Volatility Premium Fonds eine Bereicherung des Short-Vola- Fondsuniversums. Was die Zukunftsaus- sichten für das Ernten der Aktien-Volatili- tätsprämie anbelangt, ist Fondsmanager Brunner optimistisch: „Die Volatilitäts- risikoprämie als Prämie der impliziten Vola- tilität gegenüber der realisierten Volatilität war auch bei den bis Mitte Februar gelten- den niedrigen Volatilitätsniveaus attraktiv. Einzelne Rücksetzer an den Aktienmärkten – es müssen ja nicht solche wie Ende Fe- bruar sein – sorgen für eine höhere Volati- litätsrisikoprämie und erweisen sich damit als Chance für nachhaltige Investoren.“ Unter den aktuellen Investoren sind ins- besondere Einrichtungen der zweiten Säule wie Pensionskassen und Versorgungswerke, aber auch Versicherer, Corporates, Family Offices, Vermögensverwalter und Dach- fonds aus dem Netzwerk der drei Gründer und Geschäftsführer. Aus dem Stand in weniger als zwei Jahren 1,3 Milliarden an w Assets zu generieren, ist eine Leistung, die nur wenigen Teams in Deutschland gelingt. Sie spricht für die Kompetenz des Teams. Man muss kein Prophet sein, um der Bou- tique weitere deutliche Vermögenszuwächse trotz des Februar-Tauchers vorherzusagen. Dazu kommen generell die günstigen Kor- relationseigenschaften der VPR-Strategien, die in einem 19-Jahres-Vergleich zu den Hauptassetklassen Renten und Aktien im Bereich von 0,02 bis 0,15 liegen. DR. KURT BECKER FOTO : © F I NCCAM I NV E S TMENT Hinkender Vergleich Feris OptoFlex performt besser, beinhaltet aber mehrere Risikoprämien. Im Zeitfenster von 25. Januar 2019 bis 13. Februar 2020 erzielte der Finccam Volatility Premium Fonds mithilfe von Varianz-Swaps eine Performance aus der reinen Aktien-Volatilitätsrisikoprämie von annualisiert 4,05 Prozent, während der Feri OptoFlex I Fonds mit einem Beta-Exposure aufgrund von Put-Spreads und dem Einsatz von VIX-Calls auf 5,74 Prozent kam. Quelle: Bloomberg 0 % 1 % 2 % 3 % 4 % 5 % 6 % finccam Volatility Premium Feri OptoFlex I 2019 2020 » Varianz-Swaps ermöglichen eine direkte effiziente Vereinnahmung der gesamten Volatilitätsrisikoprämie. « Dr. Bernhard Brunner, Mitgründer und Geschäftsführer der Finccam Investment GmbH, München 220 N o. 1/2020 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : VOL AT I L I T Ä T S S T RAT EG I EN

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