Institutional Money, Ausgabe 1 | 2020

ACHTUNG! 2021 in Wiesbaden DER KONGRESS FÜR INSTITUTIONELLE ANLEGER KONGRESS 2021 24. + 25. März 2021 im RHEINMAIN-CONGRESSCENTER, WIESBADEN SAVE THE DATE! 24. UND 25. MÄRZ 2021 | WIESBADEN liardäre in der Datenbasis der UBS halten Beteiligungen an ihren Unternehmen. Exakt 1.936 sind es, davon haben 65 Pro- zent Anteile, durch deren Größe sie einen kontrollierenden Einfluss ausüben. Ihre Be- teiligungen an nicht gelisteten und gelisteten Firmen halten sich zahlenmäßig in etwa die Waage. Erklärungsversuche Warum gibt es diesen nachweisbaren Milliardärseffekt? Nach Ansicht von UBS und PwC gedeihen die Geschäfte von Mil- liardären aufgrund von drei Charaktereigen- schaften dieser Superreichen: Das ist zum einen die Bereitschaft zur smarten Risiko- übernahme, zum anderen die Fokussierung aufs Geschäft und dessen kontinuierliche Weiterentwicklung sowie schließlich die Entschlusskraft und Freude am Fällen von Entscheidungen. Was die Übernahme von Risiken anbelangt, weisen ultrareiche Unter- nehmer eine sehr optimistische Haltung auf. Dennoch konzentrieren sie sich auf Risiken, die sie verstehen, und finden dabei noch smarte Wege, diese zu reduzieren. Sie sind geradezu besessen auf ihr Geschäft aus- gerichtet und scannen die Welt laufend nach neuen Möglichkeiten. Zudem sind sie sehr belastbar und lassen sich von Rückschlägen und Hürden nicht abschrecken. Ein Parade- fall für diesen Typus ist etwa Elon Musk, der nicht nur die Weltraumfirma SpaceX und den Elektroautohersteller Tesla gleich- zeitig vorantrieb, sondern dabei auch wie- derholt sein beim Verkauf seiner Paypal- Anteile erworbenes Millionenvermögen riskierte. Des Weiteren muss man wie bei fami- liengeführten Unternehmen generell fest- stellen, dass sie eine langfristige Strategie verfolgen, bei der es eine große Über- einstimmung zwischen den Incentives des Managements und der Performance gibt, gleichgültig ob der Gründer als CEO im Unternehmen bleibt oder einen CEO von außerhalb der Familie engagiert. Das führt zu zielgenauen Ausgaben für Forschung und Entwicklung, zur Konzentration auf Produkte, die in der Zukunft den höchsten Mehrwert generieren, sowie zur kontinuier- lichen Weiterbildung der Mitarbeiter. Einer der befragten Milliardäre, der seine Milliar- den mit Immobilien in Hongkong gemacht hat, ließ durch sein Büro ausrichten: „Unser CEO wird nicht durch die Remuneration oder Incentives motiviert, sondern durch die Kongruenz der Interessen von Familie, Stakeholdern und den Firmenwerten.“ Das Ergebnis ist oft, dass die Geschäfte von Milliardären tonangebend sind. Diese verstehen ihre Kunden und sind rücksichts- los innovativ. Ein schwedischer Technolo- gieunternehmer brachte es auf den Punkt: „Wie schaffen Innovation, um kontinuier- liches Wachstum zu generieren. Unsere langfristige Planung, die Einbindung der Stakeholder und ein Ansatz, der den Kon- sumenten ins Zentrum rückt, sind die Herz- stücke unseres Entscheidungsprozesses.“ UBS und PwC sind sich einig: Die Out- performance, die sie den Billionaires’ Effect nennen, hängt davon ab, dass der Entre- preneur die Kontrolle über das Unterneh- men behält, unabhängig davon, ob ein Going Public stattgefunden hat oder nicht. Es dürfte durchaus eine smarte Investment- strategie sein, im Kielwasser der ganz Großen zu segeln. Der Vergleich der Sharpe Ratio des Billionaires’ Index (0,76) der UBS mit jener des MSCI ACWI (0,42) spricht für das Indexkonzept. Allerdings geht die deutlich höhere durchschnittliche Rendite auch mit einer höheren Volatilität einher: Während die Volatilität des MSCI ACWI im 15-jährigen Analysezeitraum 14,77 beträgt, sind es beim Billionaires‘ Index 18,29 Prozent. Zudem ist dieser In- dex weniger stark diversifiziert als der brei- tere MSCI ACWI. Für die Übernahme zusätzlicher Risiken wird man aber offensichtlich auch fürstlich entlohnt. Die Entscheidung, die man sich nicht zu leicht machen sollte, setzt jeden- falls einen entsprechenden Risikoappetit voraus. Der Ansatz hat aber als Satelliten- investment durchaus seine Berechtigung. DR. KURT BECKER P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : ENT R E PR ENEUR E

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