Institutional Money, Ausgabe 1 | 2020

Tisch und sprach mit ihnen über Motive, Ansätze und Ziele der Kooperation, die seit zirka einem halben Jahr nun live ihren Nie- derschlag in einem hundert Mil- lionen Euro schweren nach- haltigen Corporate-Bond-Mandat findet. Herr Haug, wie sind Sie auf die Raiffeisen KAG als potenziellen Partner für die Umsetzung eines nachhaltigen Rentenmandats gestoßen? Was hat Sie an Raiffeisen Capital Management über- zeugt? Eberhard Haug: Nun, es besteht bereits eine lang- jährige Beziehung zwi- schen unseren beiden Häusern abseits von ESG. Wir haben durchaus im Ausland nach einem Partner für die Umsetzung eines nachhaltigen Corpora- te-Bond-Mandats gesucht, da wir in Deutschland eher Nachzügler bei ESG-An- lagen sind und Öster- reich hier weiter fortge- schritten ist. Dazu kommt natürlich die gemeinsame Sprache. Nachhaltigkeit lässt sich ja auf verschiedene Art und Weise definieren, und an Raiffeisen Capital Management schätze ich ganz besonders die Flexibilität in der Umsetzung. Herr Pinner, wie würden Sie die Phase der Annäherung beschreiben? Wolfgang Pinner: Vorausschicken möchte ich, dass Nachhaltigkeit ein vielschichtiges Thema ist und es bis dato keine allgemein anerkannte Definition des Begriffs gibt. Gleichwohl werden hier seitens der Euro- päischen Union erste Schritte durch die Taxonomie im Umweltbereich, also dem „E“ aus ESG, gesetzt. Wir haben einen gemeinsamen Prozess gestartet und uns dabei auf dem Weg zur Definition des Mandats gut ergänzt. Was war die Motivation für Sie, Herr Haug, ein solches Mandat aufzusetzen? War es vielleicht die Furcht vor Repu- tationsrisiken? Eberhard Haug: Zum einen ist es die Politik des Hauses, was man schon allein daran erkennen kann, dass die EnBW eine Konzernabteilung für Nach- haltigkeit besitzt und im Kon- zern bestimmte Vorgaben be- stehen. Dazu kommt, dass die Einbeziehung nichtfinanzieller Risiken eine Form des Risiko- managements darstellt. Wie darf man sich den Nachhal- tigkeitsansatz vorstellen? Wurden hier zuerst Ausschlusskriterien de- finiert und danach etwa ein Best- in-Class-Ansatz verfolgt? Oder ver- suchen Sie, durch die Anlagen einen Impact zu erreichen? Im Vordergrund steht ganz eindeutig eine wirkungsorientierte Vorgangsweise, wenngleich natürlich ist seit 2018 Director Asset Management – Liquid Assets bei der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Seit 2007 ist er dort im Asset-Management-Team. Zuvor war er sechs Jahre als Portfoliomanager für Renten- und Balanced-Mandate sowie Asset Allocation bei Helaba Invest zuständig. Mag. Wolfgang Pinner verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung mit ESG-Investments und ist seit 2013 Head of Sustainable Investment bei der Raiffeisen KAG. Davor war er sieben Jahre als Head of Sustainable Investments bei der Erste-Sparinvest, zuvor CIO der VBV-Pensionskasse AG. g d M - Eberhard Haug: Eberhard Haug - - e g M » Die Zeittangente von der Idee bis zum Fondsstart ist in etwa mit einem Dreivierteljahr anzusetzen. « Wolfgang Pinner, Raiffeisen KAG Eberhard Haug, EnBW N o. 1/2020 | www.institutional-money.com 175 PRODUK T E & S TRA T EG I EN : EBERHARD HAUG + WOL FGANG P INNER | RA I FFE I SEN

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