Institutional Money, Ausgabe 4 | 2019

Eaton Vance, betraut: „Seit Anfang 2018 sind wir mit einem lokalen Büro in Deutschland vertreten und verwalten hier- zulande bereits erste Kundengelder. Aus Produktperspektive hilft sicherlich unsere starke Performance und unser Fokus auf risikoadjustierte Erträge in Bereichen, die von unseren Kunden in diesem niedrigen Zinsumfeld nachgefragt werden. Dazu ge- hören speziell Emerging Market Debt, High Yield und Multi Asset Credit.“ Einen Zuwachs von rund 20 Prozent konnte der Investment Manager Baillie Gif- ford dank seiner gefragten regionalen und globalen Aktienstrategien erzielen. Von sol- chen kurzfristigen Erfolgen zeigt sich David Gaschik, Baillie Gifford Vertriebsleiter für Deutschland und Österreich, allerdings we- nig beeindruckt: „Die erfreulichen Zahlen bei den Assets under Management spiegeln die gute Performance wider. Als Long-Term- Investor sind wir allerdings weniger an Mo- mentaufnahmen als vielmehr am langfristi- gen Erfolg interessiert. In einer Finanzwelt, die zunehmend von Quartalszahlen, Nach- richten und Tweets getrieben ist, denken wir in Jahrzehnten. Wir suchen diejenigen Un- ternehmen, die das Potenzial haben, ihren Wert über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren zu vervielfachen. Das Ergebnis sind fokussierte Portfolios mit Unternehmen, von denen wir überzeugt sind.“ Neueinstiege Neu in die Königsklasse mit einer Unter- grenze von 100 Milliarden Euro eingestie- gen sind Mackay Shields und der britische Anbieter von alternativen Investmentpro- dukten, die Man Group. Außerdem ist East- spring Investments, der asiatische Invest- ment-Management-Zweig des britischen Versicherers Prudential, erstmals im Ran- king dabei. Das Unternehmen verwaltet mehr als 190 Milliarden Euro und hat erst vor einigen Monaten seine Vertriebsaktivi- täten am deutschen Markt gestartet. Hohe Schwelle Volumina zwischen 90 und 100 Milliar- den waren diesmal im Ranking nicht zu fin- den. Somit könnte es etwas dauern, bis wie- der jemand den „Olymp“ der Asset Mana- ger erklimmt. Auf Rang eins des zweiten Clusters, in dem die Anlagegesellschaften rangieren, die zwischen zehn und hundert Milliarden Euro verwalten, befindet sich mit BayernInvest ein Unternehmen, das 89 Milliarden Euro verwaltet. Mit eingesam- melten Kundengeldern von mehr als acht Milliarden Euro hat sich der ESG-Fokus der Münchner bezahlt gemacht. „Unsere ausge- wiesene Expertise und unser innovatives Reporting in dem Bereich sind die Grund- lage für diesen Erfolg. Auch in Zukunft liegt unser Fokus ganz klar in diesem Seg- ment“, erklärt Alexander Mertz, Sprecher der Geschäftsführung der BayernInvest. Starke Zuflüsse konnten auch im Flagg- schifffonds BayernInvest Renten Europa verzeichnet werden. Zu den Unternehmen mit den höchsten prozentualen Zuwächsen aus dem Mittel- feld gehört auch die auf aufstrebende Märk- te spezialisierte Ashmore Group, womit sich zeigt, dass Schwellenländerinvestments bei Investoren weiter gefragt sind. Vorläufig noch stark im Retaillager ver- ankert, aber mit steigenden Ambitionen in Richtung institutionelle Klientel präsentiert sich das britische Haus Jupiter. Unter der Führung des neuen CEO und ehemaligen Janus-Henderson-Chefs Andrew Formica konnte das institutionelle Geschäft um zirka eine Milliarde Euro auf 6,7 Milliarden Euro anwachsen. Etwas weniger erfreulich war das erste Halbjahr mit einem Minus von zwölf Prozent für das französische Finanzhaus Carmignac. Der Mischfondsklassiker Car- mignac Patrimoine liegt nach mehrjähriger Performanceschwäche nicht nur hinter sei- ner Benchmark, sondern am Ende auch unter dem Durchschnitt seiner Vergleichs- gruppe. Nachdem 2018 Abflüsse von mehr als sechs Milliarden Euro hingenommen werden mussten, reichte Altmeister Edouard Carmignac den Stab an Rose Ouahba und David Older weiter. Die Mittelrückflüsse haben sich seither zumindest verlangsamt. In die Hände gespielt Für manche stellte die schwer zu bewäl- tigende Marktphase Ende 2018 eine lang ersehnte Feuertaufe dar. Der Volatilitäts- schock hat laut Hubert Dänner, Leiter der Kundenbetreuung bei Assenagon, den Stra- tegien von Assenagon in die Hände ge- spielt: „2019 haben wir unter anderem deut- liche Zuflüsse in unseren Fonds Assenagon Alpha Volatility gesehen. Mit unserem Long-Volatility-Ansatz verfolgen wir das Ziel, gerade in unruhigen Marktphasen positive Erträge zu erwirtschaften. Damit ist die Strategie hervorragend zur Diversifika- tion und Absicherung von Portfolios geeig- net. Dies haben wir insbesondere während der Korrektur an den Aktienmärkten Ende 258 N o. 4/2019 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : I NS T I TUT I ONA L MONE Y RANK I NG  Thorben Pollitaras, Geschäftsführer Deutschland, Comgest: „Die Diversifizierung unserer Vermögensanlagen hat mit Aktien Europa, Global, Schwel- lenländer, Asien sowie Japan mittlerweile fünf Standbeine.“ Götz-Bodo Druschke, Leiter Client Relations, B&I Capital: „Im April 2019 ist es uns gelungen, ein Mandat der Bayerischen Versorgungskammer im Segment ,REITs Asien‘ zu gewinnen.“ Faik Yargucu, Geschäftsführer, Acatis: „Zum 30. Juni lagen die beiden Spit- zenreiter Acatis Global Value Total Return mit 20,3 Prozent und der Acatis AI Buzz US Equi- ties mit 19,3 Prozent im Plus.“ Hubert Dänner, Leiter Kundenbetreuung, Assenagon: „Insbesondere während der Korrektur an den Aktienmärkten Ende letzten Jah- res konnten wir unseren Long- Volatility-Ansatz demonstrieren.“ Bernhard Klocke, Internationaler Vertriebsleiter, Liontrust: „Das größte Interesse bestand in diesem Jahr an unseren Global-Fixed-Income- und Sustainable-Investment- Strategien.“ Alexander Mozer, CIO, Ökoworld: „Unser Fonds- klassiker, der Ökoworld Ökovision Classic, konnte im Juni die Mil- liarden-Euro-Marke knacken.“ FOTO : © COMGE S T; CHR I S TOP H VOH L E R ; GR AHAM F L ACK ; A X E L GAUB E ; ANDREAS.ENDERMANN; B&I CAPITAL

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=