Institutional Money, Ausgabe 4 | 2019

von 108 Prozent ausgewiesen hatten, zeigte „die zweite Jahreshälfte 2018 eindrücklich, wie schnell vier bis fünf Deckungsgrad- punkte verlorengehen können, wenn es an den Märkten zu Korrekturen kommt“, schil- dert Rothacher. Denn nach dem Kursrutsch an den Aktenmärkten am Jahresende 2018 lag der Deckungsgrad nur noch bei 102,7 Prozent. „Die erste Jahreshälfte 2019 zeigt hingegen, dass bei haussierenden Märkten relativ schnell Deckungsgradpunkte hin- zukommen können. Per Mitte 2019 wurden die Verluste aus dem Vorjahr ausgeglichen, „der durchschnittliche Deckungsgrad liegt mit erwarteten 108,5 Prozent sogar einen halben Prozentpunkt über dem Jahresende 2017“, erklärt der Complementa-Chef. Klein und wendig Pensionskasse ist aber natürlich nicht gleich Pensionskasse. Tatsächlich weist die Entwicklung des Deckungsgrades je nach Größe und Art der Einrichtung eine höchst unterschiedliche Entwicklung auf (siehe Grafik „Schweizerische Versorgungsein- richtungen unter Druck“) . Ein valides Un- terscheidungskriterium scheint die Größe der Institution zu sein. Denn mit 108,8 Pro- zent weisen kleine Kassen einen durch- schnittlich höheren Deckungsgrad auf als große Kassen, die es gerade einmal auf 102,1 Prozent bringen. Diese unterschied- lichen Niveaus werden vorwiegend durch große öffentlich-rechtliche Kassen verur- sacht. Rechnet man sie heraus und konzen- triert sich nur auf privatrechtliche große Kassen, so liegt der Deckungsgrad mit 106,7 Prozent deutlich höher. Doch auch die Rechtsform spielt eine Rolle. Privatrechtliche Kassen weisen dem- nach durchschnittlich höhere Reserven auf Besser nicht nach unten sehen. Der Deckungsgrad der schweizerischen Pensionskassen ist relativ schwankungsanfällig, wie die hohen Volatilitäten Ende 2008 gezeigt haben. Das liegt nicht zuletzt am risikoreicheren Anlagemix, den die Institute im Nachhall der Finanzkrise und wegen der danach beginnenden Ära des Niedrigzinsumfelds eingehen mussten. Die einzige Alternative? Links das allgemeine Portfolio einer schweizerischen Pensionskasse, rechts die Aufschlüsselung des alternativen Anteils Zum ersten Mal steigt der Anteil der alternativen Investments am Gesamtportfolio der schweizerischen Versorgungswerke in den zweistelligen Bereich. Hedgefonds, Private Equity und Rohstoffe machen einen bemerkenswert hohen Bestandteil der Allokation aus. Quelle: Studie 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Liquidität Gemischte Fonds Festverzinsliche Anlagen Alternative Anlagen Aktien Auslands- anlagen Immobilien Fremdwährungs- quote Anteil 2015 2010 2005 2000 1995 2 0 % 2 % 4 % 6 % 8 % 10 % Private Equity Private Debt Hedge Funds Infrastruktur- anlagen Rohstoffe Sonstige Alternative Anlagen Insurance Linked Securities Anteil 1,3 % 6,8 % 10 % 2015 2018 2010 2005 2000 1 N o. 4/2019 | www.institutional-money.com 237 P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : S CHWE I Z E R P ENS I ONS KA S S EN

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