Institutional Money, Ausgabe 4 | 2019

Valley suchen. Wir haben bereits heute rund 100 solcher IT-Spezialisten an Bord geholt mit dem Ziel, das dortige Team auf ins- gesamt 200 Mitarbeiter auszubauen. Wir wollen es eben nicht bei Schlagworten wie Big Data, Machine Learning, Artificial Intelligence oder Cloud-Computing be- wenden lassen, sondern solche Techno- logien einer tatsächlichen praktischen Nutzung für unser Unternehmen zuführen. Wir verfügen durch unsere fast 50-jährige Expertise und Erfahrung über wirklich sehr gute Daten, wahrscheinlich die besten Daten im Fixed-Income-Bereich, die es auf der Welt gibt. Das sind aber jetzt große Worte ... Frank Witt: ... deren Gehalt sich allerdings durchaus belegen lässt. Wir können, um nur ein Beispiel zu nennen, selbst in einem enorm komplexen Marktsegment wie den Mortgage Backed Securities in den USA extrem granulare Prognosen über die künf- tige Entwicklung in diesem Bereich stellen, heruntergebrochen auf konkrete Postleit- zahlengebiete. Damit lassen sich sehr aus- sagefähige Vorhersagen in Bezug auf die Kreditnachfrage, deren Rückzahlung oder auch mögliche Sondertilgungen treffen. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie man solche gigantischen Datenberge durch den Einsatz neuer Technologien sehr viel effizienter nutzbar macht, um bessere Investmentent- scheidungen daraus abzuleiten. Weil man als ein auf Bonds spezialisiertes Investmenthaus nur so überhaupt noch Er- trag aus einem von Financial Repression und Zinsen nahe dem Nullpunkt geprägten Markt herausholen kann? Frank Witt: In einer Situation, wie wir sie aktuell erleben, ergibt sich als simple Regel: Je weniger der Markt abwirft, umso wich- tiger wird der darüber hinaus erzielte Zu- satzertrag. Anders gesagt: Je geringer das Beta, umso wichtiger das Alpha. Das gilt erst recht, wenn das Markt-Beta negativ ist, was in vielen Märkten und über große Teile der Zinskurve hinweg der Fall ist. Das macht unsere Arbeit natürlich nicht leichter, im Gegenteil, wir müssen uns ständig weiterentwickeln und hochinnovativ blei- ben, um unseren Kunden weiterhin nicht nur relativ, sondern auch absolut positive Erträge abliefern zu können. Andererseits ist gerade das Fixed-Income-Universum riesig und bietet viele Möglichkeiten. Diese lassen sich aber eben oft nur mit der » Je weniger der Markt abwirft, umso wichtiger wird der darüber hinaus erzielte Zusatzertrag. « Frank Witt, Geschäftsführer Pimco Deutschland Idealbesetzung Frank Witt ist Vorsitzender der Geschäftslei- tung der Pimco Deutschland GmbH in München und leitet das Geschäft von Pimco in Deutsch- land, Österreich, Schweiz, Benelux und Skan- dinavien. Bevor er im Jahr 2002 zu Pimco kam, war er Investment- banker bei Goldman Sachs in Menlo Park, Kalifornien, und Risikomanager bei der Deutschen Bank in Deutschland, Australien, Hongkong, Groß- britannien und den USA. Der 51-jährige Witt verfügt über 23 Jahre Anlageerfahrung und hält einen MBA-Abschluss der Stanford Graduate School of Business. Außerdem nahm er an einem einjährigen Austauschprogramm mit der University of California in Berkeley teil und hat an der Universität Bonn einen Master-Ab- schluss erworben. Unter seiner Leitung ist das US-Haus inzwischen zu einem der hierzulande größten Verwalter von aus Deutschland heraus gemanagten Anleiheninvestments geworden. Insgesamt ist ein Unternehmen wie Pimco mit über 2.800 Mitarbeitern, darunter mehr als 810 Anlagespezialisten, für Kunden in über 50 Ländern der Welt aktiv. Das auf Anleiheninvestments jeg- licher Art spezialisierte US-Haus verwal- tet heute ein Gesamtvolumen von nahe- zu 1,9 Billionen US-Dollar und gehört damit weltweit zu den Top Ten der Fondsbranche. 173 PRODUK T E & S T RA T EG I EN : FRANK WI TT | P IMCO DEUT SCHLAND

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