Institutional Money, Ausgabe 4 | 2019

Woran machen Sie das fest? Frank Witt: Wir konnten allein in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres Neu- gelder in Höhe von mehr als 65 Milliarden Euro verzeichnen. Über einen längerfristi- gen Zeitraum von drei Jahren liegen unsere Netto-Neuzuflüsse sogar bei mehr als 200 Milliarden Euro. Damit stehen wir im Bran- chenvergleich enorm gut da. Worauf führen Sie diese Stärke zurück? Frank Witt: Dahinter steht natürlich eine lang- fristig starke und stabile Performance für unsere Kunden. Und diese hat sehr viel mit einem robusten Anlageprozess und einer Unternehmenskultur zu tun, die sich so nur aufgrund des angesprochenen organischen Wachstums einer Gesellschaft wie Pimco entwickeln kann. Ich bin mit meinen fast 20 Jahren Zugehörigkeit zu unserem Unter- nehmen keineswegs die Ausnahme, im Gegenteil: Viele unserer Portfoliomanager und Kollegen in anderen Abteilungen des Unternehmens sind noch länger bei der Firma, so auch unser Europachef Craig Dawson oder auch unser Group Chief Investment Officer Daniel Ivascyn. Eine dadurch entsprechend ausgeprägte Team- kultur lässt sich nur sehr schwer erreichen, wenn ein Unternehmen insbesondere durch Zukäufe wächst und sich immer wieder auf die Integration neuer Teams und Mitarbeiter konzentrieren muss. Und daran hat sich auch mit der Verpflich- tung von Emmanuel Roman als CEO nichts verändert, der ja sozusagen „erst“ drei Jahre für Pimco verantwortlich zeichnet? Frank Witt: Das kann man meines Erachtens unumwunden bestätigen. Emmanuel Roman hat nach seinem Antritt eben nicht gleich eine Reihe eigener, neuer Leute an Bord geholt oder alles in Frage gestellt oder umgeworfen, was Strukturen, Abläufe und Teamzusammensetzungen angeht. Er hat vielmehr von Anfang an betont, dass er auf den vorhandenen Stärken des Unterneh- mens aufbauen und das bestehende Konzept von Pimco weiterführen und vorantreiben will. Und dass er das durchaus ernst gemeint hat, ist ja inzwischen auch für jeden Außenstehenden erkennbar. Pimco steht heute noch stärker als in der Vergan- genheit für einen Teamansatz. Das mag nach außen hin nicht immer so erschienen sein, aber eine stetige, starke Performance über Jahrzehnte hinweg erreicht man nur mit einem starken Team und entsprechender Infrastruktur. Auf dem diesjährigen Investment Summit hier in London wurde besonders betont, dass Pimco insbesondere in Technologie investieren will, um vorhandene Daten besser zu nutzen. Was muss man unter „besser nutzen“ konkret verstehen? Frank Witt: Wir haben bereits im Sommer vergangenen Jahres unser drittes US-Office im texanischen Austin eröffnet. Warum Austin? Weil wir über die dort ansässige University of Texas eine Vielzahl sehr talentierter IT-Leute gewinnen können, die oft bewusst nicht den Weg ins Silicon » Wir sind wahrscheinlich der einzige Boutique- Anbieter unter den Großen der Branche, denn wir konzentrieren uns auf nur ein Thema, das Management von Fixed-Income-Lösungen. « Frank Witt, Geschäftsführer Pimco Deutschland A L L E F OTO S : © S A R A H WE A L 172 N o. 4/2019 | www.institutional-money.com PRODUK T E & S T RA T EG I EN : FRANK WI TT | P IMCO DEUT SCHLAND

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