Institutional Money, Ausgabe 4 | 2019

W enn man das diesem Magazin beiliegende Programmheft des 13. Institutional Money Kongresses aufmerksam durchblättert, wird man rasch bemerken, dass „Alternative In- vestments“ bei Profianlegern einen immer größeren Stellenwert haben. Davon profi- tiert unter anderen auch der Bundesverband Alternative Investments (BAI). Denn für seine jüngste Studie zum Thema „Alternative Investments“ konnte er schon 75 institutionelle Investoren gewinnen, die bereit waren, über ihre Investitionen in dieses vielschichtige Universum Auskunft zu geben. Die erhobenen Daten sind ernst zu nehmen, denn in Summe verwalten die befrag- ten Großanleger 900 Milliarden Euro. Zur Einordnung: Laut BAI-Schätzung ist das ungefähr die Hälfte aller von Versi- cherungen, Versorgungswerken sowie Pen- sionskassen und Pensionsfonds verwalteten Gelder in Deutschland. Befragt wurden schwerpunktmäßig Versicherer, Pensions- kassen/-fonds, Versorgungswerke, aber auch andere Institutionelle, betreffend gängige Alternative Investments wie Infrastruk- tur, Private Equity, Private Debt, Immo- bilien, Hedgefonds sowie Rohstoffe. Dass Investoren auf Alternative Invest- ments setzen, liegt keineswegs nur am oftmals genannten Niedrigzinsumfeld: „Hauptgründe für ein Engagement in Al- ternative Investments sind die Portfolio- diversifikation und eine gute Rendite- Risiko-Relation“, erklärt BAI-Geschäfts- führer Frank Dornseifer. Vor allem das Kriterium „Portfoliodiversifikation“ ist den befragten Teilnehmern extrem wich- tig und kam auf eine Zustimmungsrate von 97 Prozent (Mehrfachnennungen möglich). Auf Platz zwei landete mit zir- ka 84 Prozent die „gute Rendite-Risiko- Relation“. Auf den Plätzen drei bezie- hungsweise vier liegen „stabile, regelmä- ßige Erträge“ und „Ersatz für Anleiheninve- stitionen“ (siehe Grafik „Hauptgründe für Alternative Investments“). Wer über „Alternatives“ spricht, meint damit eine breite Palette völlig unterschied- licher Assetklassen und Ansätze. Die Mehr- zahl der Institutionellen diversifiziert auch innerhalb ihrer „Alternatives“. Auf Platz eins liegt der Klassiker Immobilien, in die laut BAI-Angaben 78 Prozent aller Umfra- geteilnehmer investieren. Knapp dahinter kommt bereits das Segment „Private Equity“ mit 77 Prozent. Auf Platz drei lag zuletzt In- frastruktur (Equity), in die zwei Drittel aller Umfrageteilnehmer allokieren. In das im- mer mehr an Bedeutung gewinnende Seg- ment Corporate Private Debt (Unterneh- menskredite) als Teilmenge von Private Debt investieren auch immerhin 60 Prozent. Auch hier waren Mehrfachnennungen mög- lich. Auf wenig Interesse stoßen derzeit hin- gegen Hedgefonds und Rohstoffe. Das die vom BAI erhobenen Daten vali- de sind, zeigt ein Abgleich mit aktuellen Statistiken von Preqin: Das US-Haus kommt bei deutschen Investoren bei der Segmentaufteilung auf vergleichbare Ergeb- nisse. Das wird wohl daran liegen, dass am im internationalen Vergleich übersichtlichen deutschen Markt, was Alternative Invest- ments anbelangt, vielfach dieselben Investo- ren befragt wurden. Alternative Investments spielen in den Portfolios deutscher Großanleger eine wachsende Rolle. Welche Art von „Alternatives“ von welcher Gruppe von Institutionellen bevorzugt wird sowie welche Erwartungshaltungen und Renditeforderungen bestehen, untersuchte eine Investorenumfrage des BAI. Hauptgründe für Alternative Investments Für ein Engagement sprechen mehrere Argumente. Als Hauptgründe für ein Exposure in Alternative Investments nennen Institutionelle am öftesten (Mehrfachnennungen möglich) „Portfoliodiversifikation“ und „gute Rendite-Risiko-Relation“. Aber auch „stabile, regelmäßige Erträge“ als „Ersatz für Anleihen- investitionen“ werden gern von Großanlegern lukriert. Quelle: BAI-Umfrage 2019 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Andere Zins risikenminimierung Volatilität sreduktion Erfolgreiche Fondsmanager (Manager Skills) Niedrige Korrelation zu Aktien und Anleihen Ersatz für Anleiheinvestitionen (Fixed Income) Stabile, regelmäßige Erträge Gute Rendite-Risiko-Relation Portfolio diversifikation Was sind die Hauptgründe für Ihr Engagement in Alternative Investments? W FOTO : © B A I , 1 S T UNN I NGA RT | S TOCK . ADOB E . COM » Hauptgründe für Alternative Invest- ments sind die Portfoliodiversifikation und eine gute Rendite-Risiko-Relation. « Frank Dornseifer, Geschäftsführer des BAI Alternativen gesucht 160 N o. 4/2019 | www.institutional-money.com T H E O R I E & P R A X I S : A LT E RNAT I VE I NVE S TMENT S

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