Institutional Money, Ausgabe 4 | 2019

haupt erkennt. Hilfe kommt an dieser Stelle unter anderem vom Passivgiganten Black- Rock, der fünf langfristige Mega-Szenarien identifiziert hat. (siehe Grafik „5 messbare Megatrends“ ), die sich wiederum in drei Subkategorien unterteilen lassen: Jeweils ein Trend kommt aus dem Bereich „Klima“ sowie „Technologie“, drei Strömungen können unter dem Stichwort „Demografie“ zusammengefasst werden. Unterschiedliche Ansätze Von der Asset-Management- Seite her gibt es zwei Möglich- keiten, auf allfällig vorhandene Megatrends zu setzen: entweder über das mutige, langfristige En- gagement in ein spezifisches Thema – die Angelsachsen spre- chen von „High Conviction“ – oder über die Kombination mehrerer georteter Trends, in die man mithilfe eines rotierenden Ansatzes investiert. Wir wollen uns zunächst mit dem Rota- tionsansatz beschäftigen, der unter anderem von Allianz Global Investors vertreten wird. So hält Andreas Fruschki, Director of Re- search Europe, schon einmal vom Begriff „Megatrend“ wenig, wenn es um Investi- tionsmöglichkeiten geht. Der Asset Mana- ger „denkt in Megatrends, Themes und Topics“, wobei die drei Begriffe vor allem über Zeithorizonte unterschieden werden: Dieser liegt für „Megatrends“ bei 20 bis 100, für „Themes“ bei fünf bis 20 und für „Topics“ bei zwei bis fünf Jahren. Inhaltlich versteht Fruschki unter „Topics“ beispielsweise Elektromobilität, wobei sich die Idee „um eine Applikation und deren User dreht. Das Invest- ment kann in Einzelaktien er- folgen, ist zyklisch sensitiv und stellt einen Sweet Spot dar, über den Alpha generiert werden kann.“ „Themes“ stellen wiederum Konzepte wie „Smart City“ dar, bei denen die Investments eher diversifiziert erfolgen. Welche großen Trends bringt die Zukunft? Diese zu erkennen ist für die langfristige Performance eines Portfolios entscheidend. Das gilt umso mehr, als das Markt-Beta zurückzugehen scheint und Alpha, das sich nicht nur im Vergleich zur Peergroup, sondern auch im Ertrag relevant niederschlägt, nur dann gefunden werden kann, wenn man die großen Strömungen korrekt antizipiert. Zinsen und das „New Normal“ Reale Minuszinsen sind in Europa eigentlich alte Bekannte. Das reale Zinsniveau lag im Europa des 20. Jahrhunderts die längste Zeit unter null. Wiederholt sich die Geschichte, müssen Investoren davon ausgehen, dass sie sich erst am Anfang eines Niedrigzinsszenarios befinden. Quelle: Schroders -2 % -1 % 0 % 1 % 2 % 3 % 4 % 5 % 2009–2017 1981–2008 1900–1980 1 2,2 % 4,5 % 3,1 % -1,6 % -1,8 % -0,8 % 0,7 % 0,4 % -0,8 % USA UK Europa N o. 4/2019 | www.institutional-money.com 143 T H E O R I E & P R A X I S : MEGAT R END - I NVE S TMENT S

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