Institutional Money, Ausgabe 2 | 2019

ermöglicht werden. Dabei haben wir ein klares Ziel: Der Transparenzbericht soll für eine neue Informations- und Transparenz- kultur bei der Fondsanlage stehen und da- mit auch für eine anlegergerechte Kommu- nikationspolitik. Welche Kennzahlen sind aus Ihrer Sicht besonders wichtig, und wo liegt der kon- krete Zusatzgewinn für den Nutzer? Etterer: Im Transparenzbericht setzen wir uns zunächst einmal ausführlich mit der jeweiligen Anlagepolitik eines Fonds aus- einander und beschreiben diese in einer auch für Laien verständlichen Form. Die sonst übliche „Bankensprache“ wird man darin jedenfalls nicht finden. Das gilt auch für die Beschreibung von Anlageklassen und einzelnen Anlageinstrumenten und wie diese in der Praxis genau funktionieren. Einen deutlichen Mehrwert gegenüber her- kömmlichen Informationsquellen bietet zu- dem eine detaillierte Aufschlüsselung der Kosten eines Investmentfonds. Für das Risi- kocontrolling stehen diverse Kennzahlen zur Verfügung, die man zu einem Gutteil in Jahres- und Halbjahresberichten ver- geblich suchen würde. Dazu gehört etwa eine Darstellung von maximalen Verlusten, ergänzt um die zur Aufholung dieses Ver- lustes benötigte Zeit. Aufschlussreich sind auch Informationen zur Krisenstabilität eines Fonds. Ergänzt wird das Ganze durch eine detaillierte Darstellung der Gesamtren- dite, aufgeschlüsselt nach einzelnen Ergeb- nisbeitragsquellen. Entsprechend anschau- lich aufbereitete Tabellen und Diagramme ergänzen den Prosateil der Texte. Können Sie uns ein Beispiel geben, wie die- se „neuen Maßstäbe“ bei der Transparenz, von denen Sie sprechen, sich in der Praxis eines Investors tatsächlich nutzen lassen? Etterer: Transparenz ist in der Geldanlage ein entscheidendes Kriterium, für Investoren wie Vermögensverwalter gleichermaßen. Das gilt umso mehr in Bezug auf treuhän- derische Vermögen, etwa das Investment einer Kommune, das für bestimmte Zwecke angelegt wird und entwickelt werden soll. Die Alte Hansestadt Lemgo – übrigens einer der Pioniere, der seit den Anfängen unseres Transparenzberichts mit uns zu- sammenarbeitet – stand vor genau diesen Herausforderungen. Der Stadtkämmerer hat nach einer Möglichkeit gesucht, seine Pen- sionsverpflichtungen in der Zukunft über eine entsprechend dafür geeignete Kapital- anlage zu finanzieren und abzusichern. Des- halb hat die Stadt bereits vor zehn Jahren einen eigenen Pensionsfonds aufgebaut, » Im Transparenzbericht setzen wir uns ausführ- lich mit der jeweiligen Anlagepolitik eines Fonds auseinander. « Alexander Etterer, Rödl & Partner Der Mann für mehr Durchblick bei Investmentfonds Alexander Etterer leitet das Team „Wealth, Reporting & Controlling“ bei der Steuer- beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesell- schaft Rödl & Partner. Seit mehr als 15 Jahren berät und betreut sein Fachbe- reich vermögende Privatpersonen, Unter- nehmerfamilien und Family Offices, aber auch institutionelle Investoren wie Stiftungen, Kommunen, Verbände, Versor- gungswerke und kirchliche Einrichtun- gen rund um The- men wie die Vermö- gensausschreibung, das Vermögens- controlling und -reporting. Etterer ist Autor mehrerer Fachbücher und Fachpublikationen rund um die Auswahl von Vermögensverwaltern sowie des Vermögens- reportings und -controllings. Gegründet wurde Rödl & Partner bereits im Jahr 1977. Heute steht das Unternehmen vor allem für die Steuer- und Rechtsberatung wie auch die Unternehmens- und IT-Bera- tung und hat sich vor allem als Wirtschaftsprüfer einen Namen gemacht. Rund 4.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen weltweit Mandanten an 111 Standorten in 50 Ländern. N o. 2/2019 | www.institutional-money.com 245 PRODUK T E & S T RA T EG I EN : AL EXANDER ETTERER | RÖDL & PARTNER

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