Institutional Money, Ausgabe 2 | 2019

ein. Weil die meisten Investoren Volatilität primär dann stört, wenn sie durch fallende Kurse verursacht wird, wird beim Rating der Österreicher der Downside Deviation – sie erfasst nur durch fallende Kurse verur- sachte Schwankungen – besondere Beach- tung geschenkt. Ergänzt werden diese Er- trags- und Risikoanalysen um zwei Trend- modelle mit kurz- und mittelfristigem Ansatz. Die Idee besteht hier darin, zu erfassen, ob ein Produkt aktuell ein günsti- ges Trendverhalten aufweist – dies ist sinn- voll, weil auch langfristig erfolgreiche Fonds immer wieder Phasen durchlaufen, in denen ihr spezieller Ansatz nicht die ge- wünschten Ergebnisse liefert. Kombiniert man die beschriebenen Ertrags-, Risiko- und Trendanalysen, ergibt sich eine finale Bewertung. Die besten zehn Prozent einer Fondskategorie erhalten dann die Spitzen- bewertung des MVD Fonds Ratings von sechs „Mountains“. Ethisch Dynamischer Anteil Mit diesem Rating müsste es, so der Wunsch der Anbieter, Fondskäufern leichter fallen, aussichtsreiche Kandidaten aus dem Meer von Investmentfonds auszuwählen. Heute ist aber auch das schon zu wenig, denn viele institutionelle Anleger können sich nicht mehr nur auf Ertrags- und Risi- kodaten konzentrieren, wenn sie die Bau- steine für ihre Portfolios zusammenstellen. Immer öfter ist ihnen das nur unter Berück- sichtigung weiterer Faktoren möglich. Die Rede ist von dem wachsenden Druck, „nachhaltig“ zu investieren. Zwar existiert nach wie vor kein einheit- liches, länderübergreifendes „Gütesiegel“ für nachhaltige Finanzprodukte, nicht ein- mal der Begriff „Nachhaltigkeit“ selbst ist verbindlich definiert. Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein, bis hier klarere Spiel- regeln bekannt gegeben werden. Die EU- Kommission arbeitet schon an einem ein- heitlichen Klassifikationsverfahren und damit an EU-weit gültigen einheitlichen Nachhaltigkeitsstandards, auch in Bezug auf nachhaltige Benchmarks. Bis die Ergebnisse jedoch vorliegen, wird es noch dauern. Dennoch entkommt man schon heute nicht mehr den Buchstaben E, S und G, wenn man sich mit dem Kapitalmarkt beschäftigt. Die Berücksichtigung der Aspekte Umwelt, Soziales und nachhaltige Unternehmensfüh- rung ist aus der Finanzindustrie nicht mehr wegzudenken, und daraus erwachsen allen Akteuren auch neue Verpflichtungen. Ver- mutlich wird man in wenigen Jahren Anga- ben zur Nachhaltigkeit von Portfolios eben- so selbstverständlich finden, wie dies heute bei Ertrags- und Risikodaten der Fall ist. Im ersten Schritt geht es darum, die Transparenz bezüglich ESG-Konformität zu steigern. Mountain-View Data hat hier das Glück, schon sehr viel länger einen Re- search-Schwerpunkt in diesem Bereich ge- setzt zu haben. Die Österreicher bieten seit Jahren ESG-Portfolioscreenings an. Die Datenbanken der Gesellschaft enthalten Analysen zu Unternehmen, Ländern und Fonds, wobei eine Analyse auf Basis der im Fonds enthaltenen Einzeltitel erfolgt. Die voraussichtlich schon bald von allen Groß- anlegern geforderte Transparenz von Port- folioinhalten können die Österreicher schon heute auf Knopfdruck liefern. Mountain- View-Kunden können überprüfen, ob ihre Anlagen tatsächlich so nachhaltig sind, wie Was dem Schüler seine Schulnachricht, ist dem Fondsmanager das Urteil bezüglich Risiko/Rendite und Nachhaltigkeit. Der Datenanbieter Mountain-View ergänzt seine Beurteilung zu Performance und Risiko nunmehr um ein eigenes Nachhaltigkeitsrating. Fortsetzung Seite 230  N o. 2/2019 | www.institutional-money.com 227 P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : NACHHA LT I GK E I T S FONDS

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