Institutional Money, Ausgabe 2 | 2019

224 N o. 2/2019 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : A S S E T MANAGE R Die stärksten relativen Veränderungen Auffallend hohe Zuwächse und Abflüsse im zweiten Halbjahr 2018 D ass man nicht nur durch Zukäufe an die Spitze der Vermögensverwalter mit den höchsten Wachstumsraten gelangt, haben im Beobach- tungszeitraum von 30. 6. bis 31. 12. 2018 gleich mehrere Unternehmen bewiesen. An der Spitze steht mit einem Plus von 58 Prozent ein Neueinsteiger: Capitulum Asset Manage- ment fokussiert sich insbesonde- re auf weltweite Anleihen in lo- kaler Währung. Ihren Ansatz be- zeichnen sie als „Weltzins“-Strate- gie. „Dabei wird versucht, fernab eines Benchmarkdenkens eine überdurchschnittliche Wertent- wicklung bei reduziertem Risiko zu erzielen. Als Ergänzung unse- rer Produktpalette haben wir Mitte des letzten Jahres auch eine nachhaltige Variante lan- ciert, die innerhalb kurzer Zeit die 100-Millionen-Euro-Marke im Volumen überstieg“, erklärt Ge- schäftsführer Alexander Karb- stein. Auf Rang zwei befindet sich die Zurich Invest. Hier liegt die Wachstumsstory im Bereich der konzerninternen Restrukturierung, da das Plus bei den Assets durch den Zusammen- schlusses mit der Zurich IMRE AG deutlich ausgeweitet werden konnte. Beide sind Tochterunternehmen der Zürich Versiche- rungsgesellschaft. Der Drittplatzierte ist ebenfalls ein Kandidat, der aus innerem Antrieb wachsen und seine Assets seit 2015 verdreifachen konnte: Prime Capital . Einen Großteil dieses Sprungs konnte das Unternehmen mit plus 40 Prozent im zwei- ten Halbjahr 2018 verbuchen. Mittlerweile stellt der Aufsteiger einen breit aufgestellten Finanzdienstleister mit fünf Geschäftsein- heiten dar. „2018 haben insbesondere die Bereiche Absolute Return, Private Debt und Out-Sourced Asset Management unser Wachstum vorangetrieben“, erläutert An- dreas Kalusche, Vorstand und Leiter Client Solutions der Prime Capital AG. Die ande- ren beiden Bereiche sind Infrastruktur und Access Solutions. „Auch unsere Multi-Asset- Strategie ist unverändert sehr erfolgreich.“ Aus diesem Grund rechnet Kalusche auch 2019 wieder mit einem überdurchschnittli- chen Wachstum. An ihren Erfolg aus dem ersten Halbjahr kann auch die Deutsche Investment Ka- pitalverwaltungsgesellschaft nicht nur anschließen, sie toppt ihn sogar noch: 35 Prozent im Gegensatz zu 27 Prozent im Vorjahr. Der Hamburger Immobilieninvest- mentspezialist hat es mit diesem enormen Sprung geschafft, dem Klub der Asset Manager mit über einer Milliarde Euro verwaltetem Vermögen beizutreten. Ebenfalls dabei und nach verwaltetem Vermögen der Zweitgrößte aus den Top Ten, gemessen am Volumenszuwachs in Prozent, ist das französische Investment- haus Ardian . Dank der breiten Produktpa- lette konnte in den zurückliegenden fünf Jahren das verwaltete Vermögen mehr als verdoppelt werden. Ein besonderer Wachs- tumstreiber war laut Florian Kluge, Mana- ging Director Investor Relations, die Asset- klasse Private Debt: „Speziell in Deutschland und Österreich – beides traditionell stark renten- orientierte Märkte – stellen wir eine besonders große Nachfrage nach Private Debt fest. Mit inzwi- schen mehr als 5,5 Milliarden Euro verwalten wir in diesem Bereich aktuell doppelt so viel wie im Vorjahr. Insbesondere unser letzter Infrastrukturfonds Ardian Infra V zeigte eine sehr hohe Nachfrage. Mit Kapitalzu- sagen in Höhe von insgesamt sechs Milliarden Euro ist dieser nun der größte Infrastrukturfonds mit europäischem Fokus.“ Der nächste Vermögens- verwalter auf der Liste ist mit Aquila Capital einer, dessen Fokus vor allem auf alternativen, nachhaltigen Anlagen liegt. Als Beispiel für das Engagement in diesem Bereich nennt Christian Holste, Head of Sales Real Assets DACH, das Hydroportfolio in Norwegen: „Hier haben wir mit Småkraft den größten unabhän- gigen Betreiber von Kleinwasser- kraftwerken in Europa aufge- baut. Dabei setzen wir auf Diversifikation mit einem Portfolio kleiner Laufwasserkraft- werke – bei extrem niedrigen laufenden Kosten. Die weitere geplante Expansion in skandinavische Wasserkraft finanzieren wir dabei unter anderem mit Green Bonds, die eine attraktive Option für institutionelle Investoren darstellen.“ Des Weiteren ver- weist er auf den Energy Transition Infra- structure Fund, der Investoren am sich massiv verändernden Investmentumfeld im Bereich der nachhaltigen Infrastruktur par- tizipieren lässt. Die wachsende Popularität von ESG- Strategien macht sich auch ein weiterer Anbieter zunutze: Mit der Übernahme von Hermes Investment Management ist der US-Fondsanbieter Federated Investors auf Platz zehn eingestiegen. Damit hat sich also doch noch ein Vermögensverwalter durch einen externen Zukauf in die Top Ten der Asset Manager mit den stärksten Wachstumsraten gewuchtet. Gesamt- Volumen Volumen volumen 31. 12. 18 30. 6. 18 Investmentgesellschaft +/– % Mrd. Euro Mrd. Euro TOP 10 VOLUMENSZUWÄCHSE IN PROZENT Capitulum Asset Management +58 % 509 323 Zurich Invest +49 % 30.224 20.272 Prime Capital +45 % 14.700 10.116 Deutsche Inv. KVG +35 % 1.200 887 CCPM +32 % 498 376 Robus Capital Management +30 % 956 733 Ardian +26 % 77.200 61.500 Arbireo Capital +25 % 450 360 Aquila Capital +23 % 6.158 4.991 Federated Investors +23 % 402.049 325.965 TOP 10 VOLUMENSRÜCKGÄNGE IN PROZENT FPM Frankfurt Performance Management -69 % 227 722 GAM Holding -32 % 49.847 72.962 Starcapital -29 % 1.900 2.680 Mandarine Gestion -27 % 2.883 3.959 Carmignac Gestion -24 % 42.000 55.000 Lingohr & Partner -21 % 2.936 3.694 Sky Harbor Capital Management -19 % 3.716 4.608 William Blair & Co. -19 % 42.753 52.886 Get Capital -18 % 1.200 1.472 Matthews Asia -17 % 24.043 29.104 Quelle: Anbieter, Eigenrecherche

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=