Institutional Money, Ausgabe 2 | 2019

216 N o. 2/2019 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : A S S E T MANAGE R stieg auf die herausragenden Leistungen seiner Analysten und Manager zurück: „Un- sere Priorität liegt seit jeher auf der Erbrin- gung einer überdurchschnittlichen Anla- geperformance mit fundierter Expertise in allen öffentlichen und privaten Anlage- klassen. In einer Branche, in der viele den Fokus auf Größe und Skaleneffekte legen, sehen wir das als ein echtes Differenzie- rungsmerkmal.“ Ringen um Aufstieg Bereits vor einem halben Jahr wurde Invesco als potenzieller Aufsteiger und zehn- tes Mitglied im „1.000-Milliarden-Euro- Club“ gehandelt. Es war davon auszugehen, dass die Vermögenswerte von Oppenheimer Fonds von 250 Milliarden US-Dollar in den Invesco-Topf fließen würden. Da sich die Übernahme aber wegen Verzögerungen auf- grund von regulatorischen Fragen bis ins zweite Quartal 2019 verschiebt, rangiert Invesco vorläufig noch in der zweiten Liga. Auf Platz 16 der Liste ist der Vermögens- verwalter Insight Investment zu finden. Das Unternehmen arbeitet zwar schon seit 2007 mit institutionellen Investoren in Deutsch- land zusammen, hat aber erst im Juli 2018 ein Büro in Frankfurt eröffnet, um seine Ambitionen auf dem deutschsprachigen Markt voranzutreiben. Laut Olaf John, Head of Business Development Europe, waren vor allem die Diversifizierung des Geschäfts und die Qualität der Investment- strategien wichtige Auslöser dafür, in einem negativen Umfeld weiter wachsen zu kön- nen: „Der mit Abstand größte Zufluss im zweiten Halbjahr 2018 war in unserem bri- tischen LDI-Geschäft zu verzeichnen. Dort konnten wir eine Reihe großer Mandate ge- winnen. Wir sahen jedoch auch erhebliche Zuflüsse in den Strategien Währungsrisiko- management, US Credit, Buy and Maintain sowie im gesamten Spektrum unserer ABS- Strategien. Abflüsse gab es in den Bereichen Absolute Return und Multi-Asset sowie vor allem im Wholesale-Bereich.“ Stellungsverluste Auf den nächsten 14 Rängen ist – bis auf Legg Mason mit einem Zuwachs von drei Prozent – kein Vermögensverwalter zu fin- den, der vom zweiten Halbjahr 2018 profi- tieren konnte. Besonders stark getroffen hat es die Affiliated Managers Group (minus neun Prozent), Franklin Templeton mit mi- nus acht und Aberdeen Standard Invest- ments mit minus elf Prozent. Bei letztgenanntem Haus zeigt sich, dass die Übernahme von Assets einen uner- wünschten Konsolidierungsprozess auslösen kann. Zur Erinnerung: 2017 verschmolzen die beiden Asset Manager Aberdeen Invest- ments und Standard Life zu einem der größ- ten Vermögensverwalter Europas. Das bei der Fusion zusammengeführte Vermögen betrug zum Stichtag 30. 6. 2018 noch 630 Milliarden Euro. Dass davon zum Stichtag 31. 12. 2018 „nur“ noch ungefähr 560 Mil- liarden Euro übrig sind, zeigt im Nachgang, dass einige Investoren mit der veränderten Geschäftsbeziehung nicht glücklich sein dürften und daher Gelder abziehen. Eine Marktteilnehmerin, die zwar im Re- tailgeschäft weniger Vermögen verwaltet als im Halbjahr davor, aber sichtlich bei insti- tutionellen Investoren punkten konnte, ist die inhabergeführte Anlageverwaltungsge- sellschaft Neuberger Berman. Head of Ger- many and Austria Christian Puschman sah dabei folgende Strategien als große Treiber: „Weltweit und auch in Deutschland sehen wir aktuell eine starke Nachfrage nach Private-Equity-, Emerging-Market-Debt- und Low-Volatility-Equity-Strategien. Diese können wir systematisch durch vollständig besicherte Optionsstrategien umsetzen. Vor- ausschauend werden die oben genannten FOTO : © MANJIT JARI, M. MCQUEEN, PGIM, A. GAUBE (2), WARBURG INVEST KAG Gutes Mittelfeld: Asset Manager zwischen zehn und 100 Milliarden Euro (Fortsetzung) BLI – Banque de Luxembourg Investments 10.502 6.290 4.212 11.190 6.839 4.352 -6 % -8 % -3 % HQ Capital 10.112 915 9.197 9.913 1.004 8.908 +2 % -9 % +3 % Vermögen Institu- Vermögen Institu- +/– % +/– % +/– % per 31. Privat- tionelle per 30. Privat- tionelle Gesamt- Privat- Institutio- Investmentgesellschaft Dez. 2018 kunden* Kunden Juni 2018 kunden* Kunden vermögen kunden* nelle Kunden  * Unter „Privatkunden“ verstehen wir beispielsweise Privatanleger, Anlageberater, Dachfonds, Private Banking oder alle Vertriebskanäle mit Privaten als Endkunden.  Olaf John, Head of Business Development Europe, Insight Investment: „Wir sahen erheb- liche Zuflüsse in den Strategien Währungsrisikomanagement, US Credit, Buy and Maintain und unseren ABS-Strategien.“ Christian Puschmann, Head of Germany and Austria, Neuberger Berman: „Wir sehen eine starke Nachfrage bei Private-Equity-, Emerging- Market-Debt- und Low-Volatility- Equity-Strategien.“ Christoph Bergweiler, Leiter von J.P. Morgan AM in Deutschland und Österreich: „Wir konnten interessante Port- foliobausteine für eine eventuell defensivere Ausrichtung des Portfolios bereitstellen.“ David Hunt, CEO, PGIM: „Unser Fokus liegt nicht auf Größe und Skaleneffekten, sondern auf der Erbringung einer überdurchschnittlichen Anlageperformance.“ Matthias Mansel, Geschäftsführer, Warburg Invest KAG: „Die hohe Anstrengung für die Weiter- entwicklung unserer taktischen Allokationsmodelle hat sich erfolgreich bewährt.“ Dennis Lübcke, Goldman Sachs AM, Leiter institutionel- les Geschäft in Deutschland und Österreich: „Bei quantitati- ven Aktienanlagen hatten wir 2018 Zuflüsse in Höhe von zwölf Milliarden US-Dollar.“

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