Institutional Money, Ausgabe 2 | 2019

alternative Risikoprämien statt systematisch gehandelte Algorithmen im Fokus. Diese letzten drei Punkte – OTC-Derivate, Vola long als Hedge und diskretionäres statt algogetriebenes Handeln – sieht Motamedi als USP und damit Nukleus des Erfolgs. „Unser via OTC-Optionen dargestellter Risikoprämienansatz wird vor allem von deutschen Pensionskassen und Versorgungs- werken angenommen“, freuen sich Mota- medi und Müller. Die historische Wertentwicklung im Zeit- fenster von 1. Juli 2007 bis 28. Februar 2019 spricht eine deutliche Sprache (sie- he Grafik „Versprochen und geliefert“) und gibt Motamedi recht: Hier konnte eine annualisierte Rendite von 6,36 Pro- zent mit einer Volatilität von jährlich 6,53 Prozent erzielt werden. Die modifi- zierte Sharpe Ratio liegt fast bei eins, und der maximale Drawdown blieb bei unter neun Prozent. Der Durchschnitts- monat lieferte 0,53 Prozent Perfor- mance, 61,3 Prozent der Monate schlos- sen positiv. Damit ist man im einschlägigen Universum des Eurekahedge Multi-Factor Risk Premia Index (Bloomberg ID: EHFI- 900), den Motamedi für den aussagekräf- tigsten Index auf dem Alternative-Risk-Pre- mia-Sektor hält, ganz weit vorn. 2018 war wieder eine Zeit des Lackmustests. Wäh- rend der Vola-Spike Anfang Februar 2018 sowie das schwache Schlussquartal 2018 die Wettbewerber vor große Herausforde- rungen stellten und den Index um 10,19 Prozent in den Keller schickten, konnte TAO Alternatives das Jahr mit einem Minus von 4,36 Prozent deutlich besser abschlie- ßen als der Marktdurchschnitt. Ähnliches gilt im Übrigen für den Diamond 1 SICAV – Oppor- tunities, der mit 4,98 Prozent in der Eurotranche ebenfalls weni- ger als die Hälfte des Markt- schnitts verlor. Wodurch wurden diese Ergebnisse möglich? Dazu Motamedi: „Unser Long-Vol- Tail-Hedge hat sich etwa im Februar bezahlt gemacht, und auch die ansteigende Volatilität von Währungen im Zuge der Italien-Krise half.“ Year-to-date 2019 haben die beiden Fonds in den Eurotranchen bereits wieder 5,08 Prozent (Diamond) bezie- hungsweise 4,14 Prozent (Plati- num) zugelegt. Damit hat man das „Annus horribilis“ 2018 quasi egalisiert und exzellentes Drawdown-Management bewiesen. Durch dessen Aufholung im Eil- verfahren ist das Vertrauen der Investoren weiter gestärkt. Mit dem Ohr am Markt Das TAO-Team von acht Leuten hat sich viel vorgenommen: Einmal soll der Ver- trieb, der sich bis dato auf Deutschland und Österreich fokussiert hat, mithilfe von Third Party Marketers intensiviert und internatio- nalisiert werden. Auch die Auflage eines dritten Fonds wird ventiliert, um zusätzliche Kundengruppen anzusprechen und auf die Wünsche der prospektiven Klienten zu reagieren. Schließlich gebe es bestimmte Features der bisherigen Produkte wie etwa Performance Fees, die bei manchen Interes- senten einem Engagement entgegenstünden, erklärt Motamedi. Die Auflage eines Fonds mit ausschließlich fixer Gebühr scheint angeraten. Auch müsse man über die Höhe der Zielvolatilität nachdenken: „Während wir eine Zielvolatilität von sieben Prozent pro Jahr anbieten, gibt es viele deutsche Interessenten, die sich eine solche zwischen drei und vier Prozent wünschen.“ Wäh- rungstranchen der beiden bestehenden Fonds unter anderem in Schweizer Franken und US-Dollar scheinen jedenfalls eine ausgemachte Sache zu sein. Liquidität wird 14-tägig im Platinum und wöchentlich im Diamond Opportunities geboten. Sergej Crasovschi, ein Gewinner Sehr erfolgreich konnte sich der von Sergej Crasovschi am 15. Juni 2016 ge- startete Absolute Return Multi Premium Fonds (ISIN der institutionellen Tranche: DE000A2AGM18) im ARP-Fonds-Markt behaupten. Der von Crasovschis Gesell- schaft Portfolio Advice beratene und von Universal-Investment administrierte UCITS- Fonds ist vor fast drei Jahren mit fünf Mil- lionen Euro gestartet, 34 Monate später ist er 175 Millionen Euro schwer. Darunter befinden sich zu mehr als 80 Prozent insti- tutionelle Gelder. Den Schritt in die Selbst- ständigkeit – nach mehr als 15 Jahren Be- rufserfahrung bei internationalen Banken, zuletzt bei der Citigroup mit Schwerpunkt auf der Beratung institutioneller Investoren in Deutschland und Österreich – hat Crasovschi, der bestens vernetzt ist, keinen ein- zigen Tag bereut. Die Zielrendite seines Abso- lute Return Multi Premium Fonds liegt bei vier bis fünf Prozent im Jahr nach Kosten bei einstelliger Volatilität. Die Stra- tegie des Fonds bietet tägliche Liquidität und fokussiert sich auf aktiv gehandelte globale Multi-Asset-Risikoprämien wie Carry, Curve, Dividenden, Kon- vexität, Liquidität, Mean Rever- sion und Volatilität. Sowohl die Wahl der alternativen Prämien als auch insbesondere der aktive Anteil der Dividendenderivate Darstellung von Laufzeiten und Puffern vs. der Schlusskurse vom 31. 3. 2019 Je länger die Laufzeiten der Optionen auf die Dividenden-Futures, desto größer der Puffer. Quelle: Bloomberg, Portfolio Advice, Universal-Investment 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % DEZDZ2 Puffer 30 – 50 % Fälligkeit 12/ 2022 DEZDZ1 Puffer 25 – 50 % Fälligkeit 12/ 2021 DEZDZ0 Puffer 20 – 40 % Fälligkeit 12/ 2020 DEZDZ9 Puffer 15 – 35 % Fälligkeit 12/ 2019 Anteil der Dividendenderivate am Dividenden-Optionsnominale 0,4 % 31,2 % 56,7 % 11,7 % » Pensionskassen und Versorgungswer- ke nehmen unseren auf OTC-Derivaten fußenden Risikoprämienansatz an. « Achim Motamedi, Hauptgesellschafter und Geschäftsführer der TAO Alternatives GmbH, Wien FOTO : © TAO ; PORT FOL I O ADV I CE 166 N o. 2/2019 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : R I S I KOPRÄMI ENFONDS

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