Institutional Money, Ausgabe 2 | 2019

L ars Jaeger, Head of Alternative Risk Premia bei GAM, sieht sich im Geschäft mit alternati- ven Risikoprämien von mehr- heitlich „minderjährigen“ Mitbewerbern umgeben, denen es seiner Einschätzung nach nicht nur an Erfahrung, sondern auch an Kompetenz mangelt: „Es gibt in diesem Segment viel Wildwuchs. Zahlreiche Anbie- ter schließen ihre Fonds aufgrund unzureichender Performanceent- wicklung bereits nach kurzer Zeit wieder. Unser Team ist dagegen bereits seit 15 Jahren auf diesem Gebiet tätig und besitzt den bei Weitem längsten Track Record.“ Schon 2004 setzten Jaeger und sein Team die ersten Portfolios mit al- ternativen Risikoprämien auf, für die seither vergangenen 15 Jahre liegt die Sharpe Ratio dieser In- vestments bei einem Wert um 1,0. Die GAM-Truppe kann somit das heute vielfach abgegebene Verspre- chen von ARP-Fonds als Einzige über einen derart langen Zeitraum auch mit historischen Daten und damit nicht nur mit Rückrechnun- gen unterlegen. Für GAM sind Jaeger und seine Mitstreiter aller- dings erst seit 2014 tätig. 15 Jahre Erfahrung Der langjährige Erfolg seines Ansatzes basiert, so Jaeger, auf drei Säulen: „Da ist einmal eine solide Konstruktion der zugrun- de liegenden Modelle zur Extraktion der Risikoprämien zu nennen, die auf eineinhalb Jahrzehnte Erfahrung zurückgreifen kann. Dazu kommt ein systematischer Asset-Allo- cation-Prozess, der sich auf die Beschrän- kung von Extremverlusten – anstatt wie all- gemein üblich auf die Limitierung von Vo- latilität – fokussiert. Und schließlich kommt dazu eine strikte Kostenkontrolle im Be- reich der Exekution, die schnell Dutzende von Basispunkten pro Jahr an Performance- verbesserung bedeutet.“ 2018 konnte das Team innerhalb eines immer größer werdenden Universums von Anbietern relative Stärke zeigen: In dem Jahr, das der durchschnittliche Anbieter mit sechs bis acht Prozent Verlust beendete, konnte der GAM-ARP-Fonds seine Verluste auf weniger als 2,5 Prozent beschränken. Hier zeigte sich die relative Stärke des Teams und seiner Erfahrung auf allen drei genannten Ebenen: Im Februar 2018 und im Schlussquartal 2018 konnten die Verluste aufgrund der auf Verlustminimierung ausge- richteten Asset Allocation im Vergleich zu Wettbewerbern stark beschränkt werden, in anderen Monaten überzeugten einzelne Modelle durch eine starke Performance. Die gering gehaltenen Kosten im Handel und in der Exekution trugen ebenfalls dazu bei. Der Fonds besitzt eine Zielvolatilität von vier bis sechs Prozent bei gleicher Ziel- rendite, er wird systematisch mit sehr beschränktem diskretionärem Input gema- nagt. Insgesamt verwaltete das Team eine Assetbasis von zwei Milliarden US-Dollar, die in dem auch für GAM aus internen Gründen turbulenten Jahr signifikant ange- wachsen ist. Noch besser als GAM meisterte Pimco das herausfordernde Jahr 2018. Der Pimco Multi Strategy der Allianz-Tochter konnte den Verlust auf 0,47 Prozent begrenzen, wobei das Produkt nicht explizit nach dem Alternative-Risikofaktoren-Ansatz gema- nagt wird; Marktkenner rechnen ihn den- noch dieser speziellen Gruppe zu. Da der Fonds ebenso wie einige ähnliche Pimco- Produkte hierzulande nicht für den öffent- lichen Vertrieb registriert ist, geben sich die Amerikaner bezüglich seiner Strategie eher zugeknöpft. Für entsprechend große heimi- sche Investoren wäre es aber kein Problem, sich von Pimco entsprechende Lösungen maßschneidern zu lassen. Wer „fertige“ Produkte bevorzugt, könnte hingegen auch bei LGT fündig werden. Der LGT Alpha Generix UCITS SF ist ein al- ternativer Stilprämienfonds mit zehn Jahren Track Record. Er wird von der LGT Capital Partners AG gemanagt, die weltweit ein Vermögen von rund 60 Milliarden US-Dol- Alternative Risikoprämienfonds sind eine äußerst inhomogene Produktgruppe. Während einige das schwierige Jahr 2018 gestärkt beendeten, mussten andere geschlossen werden. FOTO : © GMF, FOTO_ T ECH | S TOCK . ADOB E . COM » In der Performanceentwicklung der letz- ten sechs bis zwölf Monate manifestiert sich unsere zehnjährige Erfahrung. « Pascal Spielmann, Head Alpha Generix bei LGT Capital Partners Gemischte Ergebnisse » 2018 konnte unser Team mit einem Verlust von weniger als 2,5 Prozent relative Stärke zeigen. « Dr. Lars Jaeger, Head of Alternative Risk Premia bei GAM in Zürich 162 N o. 2/2019 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : R I S I KOPRÄMI ENFONDS

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