Institutional Money, Ausgabe 3 | 2017

rungen und Wertpapieren, wo- durch das Management des Wäh- rungsexposures hier im Verhältnis zu anderen Sovereigns wichtig ist. Dazu kommen Sonderfunktio- nen wie die Versorgung der Volkswirtschaft mit ausreichend Liquidität und die Aufrechterhal- tung einer Währungsanbindung (Peg), so vorhanden. Nachdem viele Staatspapiere eine negative Rendite aufweisen, haben auch einige Notenbanken begonnen, in für sie nichttraditionelle Assets wie Aktien zu investieren, um den Erhalt ihres Kapitals zu si- chern. Damit nähern sie sich in ihrer Investmentstrategie für Aus- landsguthaben den SWFs an. Von QE zu QT? Waren es früher Faktoren wie niedrige Zinsen, fallende Ölpreise und eine Verringerung der Mittel- zuflüsse, die die Entscheider be- schäftigten, treiben sie heute geo- politische Schocks in den Indus- triestaaten um, verbunden mit Unsicherheiten über das Ende des Quantita- tive Easing (QE) und den Beginn des QT (Quantitative Tightening). Werden die USA das Tempo bei den Zinserhöhungen bei- behalten oder verändern? Wann werden die anderen westlichen Zentralbanken dem amerikanischen Vorbild folgen? Welche politischen Erdbeben à la Trump-Wahl und Brexit könnten noch folgen? Dazu kommt der zunehmende Dissens zwischen den USA und Europa, was wiederum Rückkop- pelungseffekte auf die Währungsentwick- lung und die Assetpreise hat. So kam es zu höheren Volatilitäten bei Staatsanleihenren- diten, wodurch so manches Risikomodell von Staatsfonds auf seine Robustheit getes- tet wurde. Auch die weiterhin hohe Volati- lität von Währungen und Rohstoffen wird als makroökonomische Herausforderung für die Investmentpolitik angesehen. Die Grafik „Was Staatsfonds umtreibt“ listet die ma- kroökonomischen Bedingungen auf, die nach ihrer Wichtigkeit für die strategische und die taktische Asset Allocation sortiert sind. Wie sich anhand der Umfrageergebnisse zeigt, besteht das bereits in den letzten Jah- ren beobachtete Rendite-Gap (Diffe- renz zwischen dem Ziel- und dem tatsächlich realisierten Ertrag) weiter fort. Damit nicht genug, gibt es auch Kapazitätsprobleme auf der Ange- botsseite, da gerade jene alternativen Assetklassen, die am stärksten unter Rendite- und Diversifikationsaspek- ten von SWFs wie Infrastruktur- investments gesucht werden, nicht schnell und leicht investierbar sind, sodass die strategischen Allokations- ziele nicht erreicht werden. Die Gra- fik „Realisierte Renditen 2016 und Zielrenditen“ zeigt, dass die einzel- nen Untergruppen von SWFs alle ihre Renditeziele im vergangenen Jahre verfehlt haben. Das Ausmaß der Zielverfehlung war dabei durch- Die Invesco-Umfrage zeigt überraschenderweise, dass Staatsfonds trotz der hohen Bewertungen ihre Allokation in Aktien und Unternehmens- anleihen tendenziell ausweiten wollen. N o. 3/2017 | www.institutional-money.com 229 P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : S TAAT S FONDS Realisierte Renditen 2016 und Zielrenditen Alle SWF-Untergruppen blieben im Schnitt hinter ihren Zielen zurück. Die Renditedifferenz bei Liquid Sovereigns sieht mit 0,9 Prozentpunkten nicht allzu groß aus, bedeutet aber doch, dass man um ein gutes Viertel hinter dem Zielwert von 3,3 Prozent zurückblieb. Die größten absoluten und relativen Zielverfehlungen gab es bei den Investment Sovereigns und den Development Sovereigns. Quelle: Invesco Zielverfehlung Rendite 2016 und Zielrendite 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % Development Sovereigns (11) Liquidity Sovereigns (7) Liability Sovereigns (27) Investment Sovereigns (12) Staatsfonds gesamt (57) 8 % 7 % 6 % 5 % 4 % 3 % 2 % 1 % 0 % Zielverfehlung Rendite 2016 Zielrendite W 32,8 % 58,7 % 18,3 % 27,3 % 40,3 % , 4 1 % , 6 1 % , 2 6 % , 6 3 % , 4 9 % , 6 0 % , 2 4 % , 3 3 % , 4 6 % , 7 7 %

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