Institutional Money, Ausgabe 3 | 2017

den sich im OTC-Segment, womit man we- sentlich breiter aufgestellt ist als andere An- bieter, die nur auf börsengehandelte Instru- mente setzen. Hier geht es darum, Seit- wärtsrenditen zu generieren, ohne eine spe- zielle Meinung zu Zins-, Währungs-, Roh- stoff- und Aktienmärkten entwickeln und umsetzen zu müssen. TAO verdient etwa am „Roll-down“ von Forward- zu Spotkurs und überkompensiert damit den Zeitwert- verlust von gekauften Optionen. Dazu kommt ein Long Volatility Bias, mit dessen Hilfe Tailrisiken reduziert werden. Somit kommt es in den Fonds zu einer Kombina- tion von Risikoprämienkonzepten und Ab- solute-Return-Techniken. BRL-Optionen sind anders Wie allgemein bekannt, setzt sich der Wert von Optionen im Wesentlichen aus dem Zeitwert und dem inneren Wert zu- sammen. Bei gekauften At-the-money- (ATM)-Optionen berechnet sich die Op- tionsprämie rein über den Zeitwert, ein innerer Wert ist bei At-the-money-Optio- nen ja nicht vorhanden. Kommt es zu keinerlei Steigerungen im Wert des Un- derlyings, verlieren Call-Optionskäufer mit kleiner werdender Restlaufzeit zu- nehmend an Zeitwert (Theta) und müs- sen am Ende der Laufzeit davon ausge- hen, dass die Option wertlos verfällt, wie das im linken Teil der Grafik „Zeitwert reduziert Rendite manchmal nur zum Teil“ anhand einer Kaufoption mit drei- jähriger Laufzeit illustriert ist. Das gilt aber nicht im allen Fällen von ATM-Optionen. Motamedi führt aus: „Eine gänzlich andere Systematik wei- sen die gekauften Calls auf den brasiliani- schen Real auf. Zwei Komponenten werden innerhalb dieser Transaktion vereint: Einer- seits können wir durch den Kauf der Option bereits zum Investitionszeitpunkt eine limi- tierte Maximalverlustgrenze in Höhe der be- zahlten Optionsprämie definieren, anderer- seits kann in einem seitwärts tendierenden Markt über die Zeitachse eine deutlich posi- tive Rendite generiert werden. Dies ergibt sich durch die Tatsache, dass die Moneyness von Währungsoptionen aufgrund der Arbi- tragefreiheit auf den Forwardkurs und nicht auf den Spotkurs bezogen wird.“ Mit Money- ness wird eine Kennzahl aus der Options- theorie bezeichnet, die bei Calls dem Quo- tienten aus dem aktuellen Kurs des Under- lyings zum Basispreis des Calls entspricht. Der Roll-down von Forward- zu Spotkurs bei dieser EUR/BRL-At-the-money-Forward- (ATMf)-Option bringt mehr Ertrag, als der Verlust an Zeitwert kostet. Das illustriert der rechte Teil der Grafik „Zeitwert reduziert Rendite manchmal nur zum Teil“ , dem eine EUR/BRL-Option mit einer dreijährigen Laufzeit zugrundeliegt. „In Summe kommt es trotz der gekauften Option zu einer posi- tiven Wertentwicklung bereits bei unverän- derten Marktparametern“, hält Goetz fest. „Das ermöglicht uns, At-the-money-for- ward-Optionen zu kaufen, die bereits zum Investitionszeitpunkt einen Strike haben, der, gemessen am Spotkurs, im Geld liegt.“ In Summe kann – trotz gekaufter Option und dem damit verbundenen Zeitwertver- lust – bereits bei gleichbleibenden Märkten – ein stark positiver Wertzuwachs gene- riert werden. Es geht aber noch besser. Motamedi: „Zusätzlich zum limitierten Verlustpotenzial – durch die konvexe Ausgestaltung – haben wir hier ein un- limitiertes Aufwertungspotenzial des brasilianischen Real.“ Tatsächlich kam es in den Jahren 2010 und 2011 zu sehr vorteilhaften Entwicklungen des Wech- selkurses. Investoren von 12- bezie- hungsweise 24-Monats-Optionen konn- ten dadurch signifikante Renditen von 224,8 beziehungsweise 49,9 Prozent pro Jahr lukrieren. Selbst durch die Gegen- bewegung Ende 2012, die zu einer negativen Wechselkursentwicklung, ver- glichen mit dem Investitionszeitpunkt, führte, konnte durch die konservative Ausgestaltung der Optionsposition mit- tels 36-Monats-Optionen eine positive annualisierte Rendite von 7,4 Prozent erzielt werden. 202 N o. 3/2017 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : AB SOLUT E - R E TURN - FONDS Zeitwert reduziert Rendite manchmal nur zum Teil Gekaufte ATM-Option wird durch Zeitablauf wertlos. At-the-Money-Forward-Call lukriert aus dem Roll-down Seitwärtsrendite. Allgemeine Wertentwicklung von gekauften ATM-Optionen im Zeitablauf Die Seitwärtsrendite macht mehr aus als der Zeitwertverlust. Quelle: The Art of Absolute Return Investing, 2015 -100 % -80 % -60 % -40 % -20 % 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 0 Monate 6 Monate 12 Monate 18 Monate 24 Monate 30 Monate 36 Monate - Zeitwert in % des Anfangswerts der Position Gewinn/Verlust der Position bei unveränderten Marktparametern S -100 % -50 % 0 % 50 % 100 % 150 % 200 % 250 % 0 Monate 6 Monate 12 Monate 18 Monate 24 Monate 30 Monate 36 Monate Seitwärtsrendite aufgrund des „Roll-downs“ über den Forward Zeitwert in % des Anfangswerts der Position Gewinn/Verlust der Position bei unveränderten Marktparametern Der AIF in Zahlen Master und der bald geschlossene „Early Bird“ Platinum I SICAV Fondsname: Opportunities Fund Fondskategorie: Alternative Investment Fund (AIF) Fondstyp: Liquid Alternatives Domizil: CACEIS Bank, Luxembourg Branch Liquidität: Zweimal per Monat Administrator & Depotstelle: CACEIS Bank, Luxembourg Branch Wirtschaftsprüfer: PriceWaterhouseCoopers Anteilsklasse Name: A – Master EB – Early Bird* ISIN: LU0858094823 LU1637342145 Management Fee: 1,5 % 0,75 % Performance Fee: 15 % 10 % High Water Mark: Ja Ja *voraussichtliche Schließung der Anteilsklasse nach Q4/2017 Quelle: LRI Group S.A.

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=