Institutional Money, Ausgabe 3 | 2017

Basispunkte per annum betragen. Ob das gelingt, ist angesichts der noch zu kurzen Historie noch nicht feststellbar. Die Ma- nagementgebühren sind jedenfalls niedrig. Diese belaufen sich auf 18 Basispunkte per annum (plus fünf Basispunkte „Fixed Expense“) und sind laut BlackRock bei „großen Investments“ verhandelbar. Bis- lang musste BlackRock wohl noch keine Zugeständnisse bei den Gebühren machen, denn das Volumen des Indexfonds betrug Ende August 2017 lediglich 26 Millionen Euro. Vielleicht hilft ein zusätzlicher Service. Wie AGI versucht BlackRock mit Spezial- Reporting bei Nachhaltigkeitsinve- storen zu punkten. Schulten: „Eines der aussagekräftigsten Instrumente aus dem Bereich der grünen Anla- gefonds ist das Reporting zu den quantifizierbaren positiven Um- weltauswirkungen der Projekte, in die wir investieren. Wir erhalten Feedback von einer ausreichend kritischen Masse an Emittenten, sodass wir nun einen Bericht über die Umweltauswirkung und -verträg- lichkeit (Impact Report) unseres BLK Green Bond Fonds vorlegen können, der recht klar den Nutzen einer Investition verdeutlicht.“ Erster Green-Bond-ETF Großanleger, die über einen ETF in grüne Anleihen investieren wollen, steht ab dem ersten Quartal dieses Jahres der Lyxor Green Bond (DR) UCITS ETF zur Verfü- gung. Das in Deutschland und Österreich zum Vertrieb zugelasse- ne, auf eine direkte Replikation (darum das „DR“ im Fondsnamen, die Indexabbildung erfolgt jedoch über eine „Sampling“-Methode) set- zende Vehikel notiert aber nicht an der Frankfurter Börse, sondern nur in Paris, London sowie interessan- terweise an der Berliner Börse. Institutionelle Investoren kaufen aber in der Praxis ETFs – wie viele andere Wertpapiere auch – auf- grund der großen Volumina sowie- so nur im Direkthandel mit dem Market Maker, sodass eine deut- sche Börsennotiz von ETFs nur zweitrangig ist. Die Benchmark des Lyxor-ETFs ist der Solactive Green Bond EUR USD IG Index. Dieser seit 2014 berechnete Index beinhaltet Green Bonds mit Invest- ment-Grade-Rating, die von Staaten, multi- nationalen Unternehmen oder Entwick- lungsbanken ausgegeben werden und in Euro oder US-Dollar denominiert sind. Die ETF-Managementgebühr beträgt 0,25 Pro- zent per annum, das Fondsvolumen beläuft sich auf rund zehn Millionen Euro und ist damit jedenfalls noch ausbaufähig. Interessant sind die relativ hohe Duration von 7,4 sowie die niedrige Durchschnitts- rendite von 1,2 per Ende August 2017. Ein Grund dafür könnte die mit mehr als neun Prozent übermäßig hohe Gewichtung eines französischen Green-Bond-Fonds sein, der lediglich einen Kupon von 1,75 Prozent bei einer Laufzeit bis 2039 aufweist. Hohe Bonitäten, lange Laufzeiten respek- tive hohe Durationen haben wohl auch da- für gesorgt, dass der Lyxor-ETF vor dem Hintergrund einer möglichen Zinswende und steigenden Sekundärmarktrenditen in den ersten Monaten seines Bestehens eine negative Performance von 1,74 Prozent auf- weist. CS und Union Investment aktiv 2017 brachte aber keineswegs nur passive Indexlösungen im Bereich grüne Anleihen. Credit Suisse (CS) und Union Investment gingen mit zwei aktiv verwalteten Green- Bond-Fonds an den Start. „Vielen Investo- ren ist es zunehmend ein Anliegen, ihre finanziellen Interessen – eine ansprechende Kapitalmarktrendite zu erzielen – mit einem direkten Beitrag zum Umwelt- und Klima- schutz zu verknüpfen. Aus diesem Grund hat Credit Suisse Asset Management be- schlossen, den Credit Suisse (Lux) Sustain- able Bond Fund als Green-Bond-Fonds zu positionieren und den Fondsnamen entspre- chend anzupassen“, begründet Susanne Kunkel, Relationship Manager für institu- tionelle Kunden bei Credit Suisse Asset Management in Deutschland, die Marktein- führung des CS (Lux) Green Bond Fund. Dominik Scheck, der Fondsmanager des per Anfang Juni 2017 umgestellten Renten- fonds bleibt, investiert weltweit in Green Bonds, deren Emittenten sowohl aus den OECD- als auch aus den Schwellenländern kommen können. HY-Bonds wer- den beigemischt, die durchschnitt- liche Bonität soll dabei aber ein Investment-Grade-Rating (Mindest- rating: BBB–) aufweisen. Das Min- destrating einer Einzelanlage muss mindestens „CCC–“ sein. Laut dem aktuellsten Factsheet waren aber nur 4,3 Prozent des Portfolios in Hochzinsanleihen investiert. Deren Bonität lag mit „BB“ im „Cross- over“-Bereich. Scheck orientiert sich am Bloomberg Barclays MSCI Global Green Bond Index, den er bei einer Zielrendite von etwa drei Prozent mit einer jährlichen Vola- tilität zwischen drei und sechs Pro- zent übertreffen will. Trotz einer Orientierung an einem dezidierten Green Bond Index enthält das 190 N o. 3/2017 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : GR E EN - BOND - FONDS Renditevergleich Green Bonds vs. klassische Anleihen Green Bonds haben sich seit Beobachtungsbeginn Anfang 2014 einen Tick besser entwickelt als klassische Anleihen. Investoren müssen daher keine Sorge haben, dass sie aufgrund eines nachhaltigen Investments einen Performance- nachteil erleiden. Für weiter gute Performance sorgt schon die große Nachfrage nach Green Bonds. Quelle: Credit Suisse AM 95 % 100 % 105 % 110 % 115 % 120 % ’13 2014 2015 2016 2017 Bloomberg Barclays MSCI Global Green Bond Index Bloomberg Barclays Global Agg Index A EUR hedged » Unsere Kunden wollen sich an klimafreundlichen Anlagemöglichkeiten mit positivem Umweltbeitrag beteiligen. « Ashley Schulten, Head of Climate Solutions (Fixed Income), BlackRock FOTO : © B L ACK ROCK

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