Institutional Money, Ausgabe 3 | 2017

letztlich wie bei einem traditionellen Son- dervermögen. Abgesehen von Anlagegren- zen, wie sie typischerweise für einen Publi- kumsfonds nötig wären, laufen im Grunde alle anderen Arbeitsprozesse wie Risiko- management und Bewertung bis hin zu Plausibilisierung und Risikokontrolle sowie täglicher Abstimmung in der Anteilspreis- bewertung mit der Depotbank wie in einem herkömmlichen Fonds ab. Deshalb ist auch die granulare Arbeitsteilung notwendig, bei der es neben dem Versicherer als Initiator eine KVG wie die Ampega, einen Asset Manager wie in unserem Fall C-Quadrat und einen Garantiegeber wie die Barclays Bank gibt. In diesem Zusammenhang die Frage an Herrn Treuer: Wie genau funktioniert die Garantie, die die Barclays Bank stellt? Christian Treuer: Die besondere Herausforde- rung bestand in diesem Fall darin, einerseits eine werterhaltende Garantie geben zu kön- nen, andererseits dem Kunden wieder die Möglichkeit zu eröffnen, an einer ertrags- orientierten Strategie zu partizipieren, ohne ihn dabei erneut dem Risiko eines früher oder später dann doch wieder eintretenden Cash-Locks auszusetzen. Gleichzeitig mussten wir als Garantiegeber gegenüber der Skandia entsprechende Sicherheiten stellen, die im unwahrscheinlichen Fall eines Ausfalls der Barclays Bank dazu ver- wendet werden könnten, die mit der Garan- tie verbundenen Verbindlichkeiten gegen- über den Kunden erfüllen zu können. Wir mussten ja der Versicherung eine Möglich- keit eröffnen, im Notfall mit Sicherheit auf ein unabhängiges Collateral zurückgreifen zu können, um dieses zu veräußern und damit die dem Skandia-Kunden zugesagte Garantieleistung bestreiten zu können. Und wie sieht Ihre Lösung konkret aus? Treuer: Um mit dem neuen Produkt nicht wieder in die gleiche Falle zu laufen wie die bisherigen in der Regel über sogenannte CPPI-Modelle abgebildeten Garantiekon- zepte, musste die Sicherheit, sprich das Collateral, so beschaffen sein, dass es zur langfristigen Sicherstellung der Garantie einen ausreichenden Ertrag abwirft, um auf der anderen Seite noch über genügend Mit- tel für die Partizipation der Versicherungs- kunden an der ertragsorientierten Kompo- nente des Gesamtkonzepts zu verfügen. Bei herkömmlichen Garantiemodellen, in den meisten Fällen sogenannte CPPI-Modelle, findet vereinfacht gesagt eine kontinuierli- che Portfolioumschichtung zwischen risiko- behafteten Anlagen, die der Erzielung eines Mehrertrags für den Kunden dienen sollen, und dem risikolosen Portfolioanteil, der den garantierten Werterhalt des eingesetzten Kapitals sicherstellen soll, statt. Denn bei einer solchen CPPI-Strategie wird in der Regel von einem zur Sicherung des Kapi- tals bestimmten, ex ante festgelegten Port- foliomindestwert ausgegangen. Wir haben eine Lösung gefunden, mit der wir den werterhaltenden Teil des eingesetzten Kapi- tals zur Sicherstellung der Garantie sozusa- gen vom ertragsorientierten Teil zur Erzie- lung einer Mehrrendite getrennt haben. Das müssen Sie allerdings etwas konkreter erläutern. Treuer: Der umfangreichere Teil der Anlage- gelder eines Kunden wird dabei in einen mit AAA-Sicherheiten besicherten Zero- bond investiert. Damit ist die Garantie ab- gedeckt. Der restliche ertragsorientierte Teil des Kundenkapitals profitiert über Call- Optionen von der Wertentwicklung eines speziell zusammengesetzten und aktiv ge- managten Index. Dieser Index bildet im Grunde ein Multi-Asset-Portfolio ab, dessen Zusammensetzung von dem vierten betei- ligten Partner, der C-Quadrat Asset Ma- » Bis zu 80 Prozent können in Aktien ver- schiedenster Länder, Regionen und Branchen investiert werden. « Christian Jost, C-Quadrat Asset Management Christian Jost: „Wir als Asset Manager haben freie Hand in Bezug auf die Zusammensetzung des Index und können diese börsentäglich verändern, abgestimmt auf die jeweilige Marktsituation.“ 170 N o. 3/2017 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : GARANT I EN FOTO : © CHR I S TOP H HEMME R I CH

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