Institutional Money, Ausgabe 3 | 2017

E ine Gruppe, die von der Zins- entwicklung der vergangenen Jahre besonders empfindlich getroffen wurde, sind die Anbieter von Garantiefonds mit Höchst- standsgarantie. Durch das stark gesunkene Zinsniveau wurde es zunehmend schwieri- ger, die für die Absicherung der Garantien notwendigen Erträge verlässlich und im notwendigen Umfang zu erwirtschaften, ganz zu schweigen von einem möglichen Mehrertrag für die Investoren. Entsprechend gerieten viele dieser Konstruktionen in Schieflage. Nun haben sich vier Finanz- dienstleister zusammengetan, um sich dem Problem anzunehmen. Die Redaktion hatte Gelegenheit, alle vier zu einem Gespräch darüber zu treffen, was für ein Modell am Ende ihrer Bemühungen herausgekommen ist. Herr Oser, vielleicht schildern Sie als einer der Initiatoren des neuen Modells einmal die Ausgangssituation, die Ihr Unternehmen Viridium und die hier mit am Tisch sitzen- den Finanzdienstleister zusammengeführt hat? Peter Oser: Dazu vielleicht vorab kurz erklärt: Die Viridium-Gruppe, die ich hier vertrete, ist die derzeit führende Run-off- Plattform in Deutschland für Lebensversi- cherungen. Unser Geschäftsmodell besteht darin, die Bestände von Lebensversicherern, die ihr Neugeschäft aufgegeben haben, ganz oder teilweise zu übernehmen beziehungs- weise zu verwalten. Entsprechend betreiben wir kein Neugeschäft, sondern konzentrie- ren uns nur auf die Verwaltung und Fort- führung von bestehenden Verträgen in unse- rem Bestand. Das heißt, unser Hauptaugen- merk liegt darauf, unseren bestehenden Kunden die bestmöglichen Lösungen zu bieten. Im Rahmen unseres Wachstums der letzten Jahre haben wir unter anderem die Verwaltung der Lebensversicherungsbestän- de der früheren Skandia Deutschland über- nommen. Kurz gesagt entstand bei den da- rin eingesetzten Garantiefonds – ursprüng- lich ein durchaus innovatives und mit einer Höchststandsgarantie ausgestattetes Kon- zept – aufgrund der nun schon seit Jahren anhaltenden Niedrigzinsphase das Problem, dass die entsprechenden Fonds sich am Ende im sogenannten Cash-Lock befanden. Was nichts anderes bedeutet, als dass damit die Chance auf die Erzielung einer attrak- tiven Rendite durch ein entsprechendes Risi- kobudget aufgebraucht war, richtig? Oser: Wie bei nahezu allen gängigen Garan- tiefondsmodellen wurde auch bei den in den Nicht nur Versicherer , auch viele Pensionseinrichtungen haben das Problem, dass es ange- sichts der Zinssituation immer schwieriger geworden ist, Garantien gegenüber ihren Kunden auszusprechen. Vier renommierte Finanzdienstleister glauben das Problem gelöst zu haben. 168 N o. 3/2017 | www.institutional-money.com P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : GARANT I EN » DIE LÖSUNG FÜRS FOTO : © CHR I S TOP H HEMME R I CH Die Diskussionsteilnehmer (v.l.): Christian Jost, C-Quadrat Asset Management, Peter Oser, Viridium-Gruppe, Manfred Köberlein, Ampega Investment, Christian Treuer, Barclays Bank

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