Institutional Money, Ausgabe 3 | 2017

P R O D U K T E & S T R A T E G I E N : F LOP N o. 3/2017 | www.institutional-money.com 163 2 001 gegründet, bietet die CSSF- regulierte VAM Funds eine breite Palette liquider Investmentfonds an, die man in der EU vertreibt. Dabei bedient man sich der Expertise verschiedener Asset Manager. Beim VAM World Growth Funds (ISIN: LU0372757517, thesaurierende insti- tutionelle Anteilsklasse B) ist das die ameri- kanische Driehaus Capital Management. Die in Chicago ansässige Boutique managt ins- gesamt 8,8 Milliarden US-Dollar in globalen und Schwellenländeraktien, US-Growth-Ti- teln, alternativen Investmentstrategien und einem Dachfonds. Man rühmt sich seiner di- versifizierten Klientel, die öffentliche und private Pensionsfonds genauso wie Stiftun- gen, Family Offices und Wealth Manager umfasst. Driehaus betont seinen aktiven Ma- nagementansatz. Wachstum will man da- durch generieren, dass dann in Unternehmen investiert wird, wenn diese ihren positiven Wendepunkt in Bezug auf Wachstum und Gewinne erreichen. Oft würde der Markt diese Turnaround-Titel falsch preisen. Langfristdesaster Betrachtet man die kumulative Perfor- mance ab Ende des Startmonats September 2008 – tatsächlich hat der Fonds am 2.9.2008 das Licht der Welt erblickt – bis Ende August 2017, so zeigt sich ein desaströses Bild, das all je- nen recht gibt, die immer schon ETFs propagierten. Denn der Fonds landet um annualisierte 529 Basis- punkte hinter dem MSCI World In- dex. Wenn man den MSCI World Growth Index mit reinvestierten Net- todividenden in US-Dollar als die wohl passendere Benchmark aus- wählt, vergrößert sich die Underper- formance noch einmal um 42 Basis- punkte pro Jahr auf 5,81 Prozent. Kumuliert bedeutet das einen Total Return des Fonds von 35,13 Prozent, dem stehen der MSCI World mit 110,90 Prozent und der MSCI World Growth NDR mit 118,22 Prozent Gesamt- ertrag gegenüber. Das führt der Chart „Per- formancedesaster“ vor Augen. Über die letzten fünf Jahre liegt man im letzten Quartil, über drei Jahre und ein Jahr befindet man sich im dritten. Dabei hatte alles indexnah begonnen, konnte sich der VAM World Growth Fund doch bis Ende 2010 nahezu kongruent mit dem MSCI World Index und seinem Growth-Pendant entwickeln. Doch ab 2011 lief alles aus dem Ruder, und die Underperformance weitete sich gegenüber dem MSCI World Growth Index fast kontinuierlich über die nächsten Jahre aus, nur unterbrochen von einem etwa eineinhalbjährigen Zeitraum von Mitte 2014 bis En- de 2015, wo man den kumulierten Rückstand einfrieren konnte. Dass es vom vierten Quartal 2016 an relativ zum MSCI World schlecht lief, ist für einen Growth-Ansatz nicht verwunder- lich, meldete sich doch im Zuge der Trump- Rally Value für einige Monate zurück. Aber auch gegenüber dem MSCI Growth fiel man weiter zurück. Den 1.10.2016 für eine vergleichende Kurzfristbetrachtung heran- zuziehen macht Sinn, da ab diesem Zeit- punkt laut Bloomberg zwei neue Portfolio- manager für den Fonds verantwortlich zeichnen, nämlich Dan Burr und Prakash Vijayan. Sucht man nach einem Lichtblick, kann man anmerken, dass year-to-date per 31.8. die Indexperformance 2017 nach Kos- ten nur um 39 Basispunkte verfehlt wurde. Sonderbare Details Einige andere Dinge machen jedoch stutzig. So weist etwa auf der Homepage von VAM Funds dieser Fonds drei Fondsmanager aus, wobei Dan Burr auch hier zu finden ist, während Prakash Vijayan auf der VAM-Homepage nicht beim World Growth Fund als Manager aufscheint, dafür aber David Mouser und Jeff James im Factsheet vom Juli 2017. Ebenfalls eigenar- tig mutet an, dass VAM Driehaus mit dem Management des globalen Wachstumsfonds betraute, wo doch laut der letztgenannten Quelle die Chicagoer gerade einmal 46,5 Millionen US-Dollar in der globalen Strate- gie managen. Der VAM World Growth Fund weist aktuell 31,48 Millionen US- Dollar an Assets auf. Driehaus ist weit mehr als ein US-Growth- denn als globaler Manager anzusehen, wenn man diese mediokren Assets betrachtet. Anstatt auf die US-Kom- petenz zu vertrauen, weist der Fonds mit 41,67 Prozent US-Anteil eine Untergewichtung im Kernkompe- tenzfeld USA auf. Für den Fonds spricht die ungeahnte Leidensfähig- keit der investierten Anleger, ist er doch noch immer genauso schwer wie etwa 2011 und wies im Hoch knapp über 50 Millionen US-Dollar an Assets auf. Oder der Vertrieb hat den Fonds schlichtweg ignoriert, was als weise Entscheidung der Sales-Leute von VAM interpretiert werden kann. Langfristig abgehängt FLOP k FLOP. Im Segment der weltweit anlegenden Wachstumsfonds sieht der VAM World Growth Fund von der Konkurrenz meist nur den Auspuff. Ändert das neue Managementteam daran etwas? Performancedesaster Seit Start liegt der VAM World Growth Fund deutlich hinter der Konkurrenz. Ab Ende des Startmonats September 2008 bis Ende August 2017 landet der Fonds um annualisierte 529 Basispunkte hinter dem MSCI World Index und um 581 Basispunkte per annum hinter dem MSCI World Growth Index mit reinvestierten Nettodividenden. Quelle: Bloomberg 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 120 % -20 % 0 % 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 ’08 2009 2010 n MSCI World Growth Index n MSCI World Index n VAM World Growth Fund B-Class

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