Institutional Money, Ausgabe 3 | 2017

NACHR I CHT EN & KÖPFE 14 N o. 3/2017 | www.institutional-money.com A Q U I L A C A P I T A L , C A P Z A N I N E , WA R B U R G - H I H I N V E S T R E A L E S T. : Expansion durch Niederlassungen M ünchen scheint derzeit bei expansionswilligen Asset Managern mit Fokus auf Alternative Invest- ments eine Art „Brückenkopf“ bei der Expansion nach Deutschland zu werden. So hat beispielsweise diesen Sommer der 30 Milliarden US-Dollar schwere Anbieter von Private Equity Investments, Adams Street Partners, eine Niederlas- sung inMünchen eröffnet.Aber auch die französische Private-Debt-Boutique Capzanine verfügt seit Anfang September über eine Niederlassung in der Isarstadt. Deren Leitung übernimmt der erfahrene Bertram Schütz (Ex-HVB/Unicredit-Grup- pe, später Avenue Capital Group). Aber nicht nur München, auch Wien freut sich über neue Marktteilnehmer vor Ort. So ist Warburg-HIH Invest Real Estate im Rah- men ihrer europäischen Expansionsstrategie mit einer eigenen Tochterfirma inklusive Büro in Österreichs Hauptstadt vor Ort vertreten . Aquila Capital im Land der aufgehenden Sonne Den geografisch weitesten Expansionsschritt setzte jeden- falls Aquila Capital mit der Er- öffnung einer Niederlassung in Japan. „Japan hat sein Energie- konzept in den vergangenen Jahren stark verändert und das attraktive Fördersystem für Erneuerbare- Energien-Projekte in einen stabilen recht- lichen Rahmen integriert. Der steigende Energiebedarf und die relativ hohe Zahl an Sonnenstunden machen Japan damit aktuell zu einem der weltweit attraktivsten Märkte für Photovoltaikinvestments“, begründet Boris Beltermann, Head Energy & Infra- structure APAC bei Aquila Capital, den Expansionsschritt. INFO: www.aquila-capital.de L B BW, D A I M L E R : Blockchain im Härtetest D ie Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und der Automobilkonzern Daimler haben auf Basis der innovati- ven Blockchain-Technologie das erste Schuld- scheindarlehen (SSD) auf denMarkt gebracht. Das Schuldscheindarlehen von Daimler hat ein Volumen von 100 Millionen Euro, eine Lauf- zeit von einem Jahr und wurde bei drei Kreis- sparkassen aus der Region sowie bei LBBW platziert. Die gesamte Transaktion wurde von der Initiierung bis hin zur Zinszahlungs- sowie Rückzahlungsbestätigung auf einer Blockchain komplett digital abgebildet. Daimler wollte mit diesem Pilotprojekt ebenso wie die LBBW frühzeitig und tiefgehend die Potenziale von Blockchain für das Unternehmen ausloten und Know-how für die Gestaltung neuer Geschäfts- modelle aufbauen. Zur Sicherheit wurde die gesamte Transaktion parallel auch noch klas- sisch abgewickelt. INFO: www.lbbw.de S O L I D A R : Sterbekasse weiterhin auf Wachstumskurs D ie Solidar Sterbekasse wächst dyna- misch, was die Mitgliederentwick- lung sowie die verwalteten Gelder anbelangt. Ver- antwortlich dafür war die Übertra- gung zweier Ster- bekassen aus Wuppertal und Schwerte auf die Solidar. Dadurch stieg die Mitglie- derzahl per Ende 2016 um 12.328 Personen auf 93.259. Die Sum- me der versicherten Sterbegelder erhöhte sich auf 333 Millionen Euro. Die Rendite lässt sich sehen: Die Gesamtbruttoverzin- sung der Kapitalanlagen betrug 2016 3,9 Prozent (Vj. 4,0 %). Die Reinverzinsung betrug 2016 rund 3,7 Prozent (Vj. 4,0 %). INFO: www.solidar-versicherung.de Z eit ist Geld. Denn jeder Tag kostet im Niedrigzinsumfeld etwa 264.000 Euro, wenn die anzulegende Summe 24,1 Milliar- den Euro hoch und nur an der Sei- tenlinie geparkt ist. Über dieses Anlagevolumen verfügt der über den Sommer an den Start gegan- gene „Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung“, den Deutschlands fünf große Energie- versorger zur finanziellenAbgeltung zukünfti- ger Kosten der Atommüllentsorgung dotieren mussten. Wie dieser Betrag angelegt werden soll, entscheidet die hinter dem Fondsvermö- gen stehende Stiftung respektive deren Vor- stand, bestehend aus Anja Mikus (CIO, ehe- mals Investmentchefin von Arabesque und Union Investment), Victor Moftakhar (Chief Operation Officer, ehemals Deka Investments) und Thomas Bley (Chief Risk Officer, früher Hypothekenbank Frankfurt). Die Branche ist nun gespannt, wie Mikus ohne „Altlasten“ frü- herer Investments ihr Portfolio auf- stellt. „Der Fonds wird die einge- zahlten Geldmittel nachhaltig an- legen, um die Finanzierung der Kosten imBereich Zwischen- und Endlagerung langfristig zu si- chern“, erklärt der Fonds-Kuratoriumsvorsit- zende Thorsten Herdan. Bei der Allokation dürfte es sich jedenfalls um eine hochpolitische Angelegenheit handeln, und Asset Manager machen sich Hoffnungen auf Mandate. Sie sollten sich aber beeilen, bevor Politiker den Fonds in „besonderen Situationen“ für soziale Wohltaten zur Sicherstellung ihrerWiederwahl plündern. INFO: www.entsorgungsfonds.de N E U E R R I E S E N F O N D S G E S T A R T E T: 24,1 Milliarden Euro suchen Anlage F OTO : © E N T S OR GUNG S F OND S , S O L I DA R , AQU I L A Anja Mikus, Entsor- gungsfonds: Diese Frau verfügt über den derzeit wohl größten Geldbeutel Deutschlands. Boris Beltermann, Aquila Capital: „Steigen- der Energiebedarf und die hohe Zahl an Sonnenstunden machen Japan zu einem der weltweit attraktivsten Märkte für Photovoltaikinvestments.“ Klaus Reimann, Solidar: „Unsere einfach gehaltenen und für jedermann verständ- lichen Sterbegeldprodukte erfreuen sich steigender Beliebtheit.“

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