Institutional Money, Ausgabe 3 | 2017

zes und Dollar-neutral. Die Tabelle „Aktien- faktor-Performance in Krisenzeiten“ zeigt nach dem bisher vom anderen Strategien bekannten Muster Returns in Krisenzeiten, normalen Zeiten, All-over sowie Sharpe Ratio, Korrelation zum S&P 500 sowie die Information Ratio bezogen auf den SPX. Beachtenswert bezüglich seines Verhal- tens in Krisenzeiten ist auch der Aktien-Mo- mentum-Faktor, der im Gegensatz zu den Berechnungen dieses Working Papers nicht auf Indexfutures, sondern auf Einzeltitelebe- ne aufsetzt. Der Qualitäts-, gefolgt von ei- nem Profitabilitätsansatz, hat in Krisenzei- ten mit annualisierten 43,7 respektive 30,7 Prozent die Nase vorn. In normalen Zeiten liefern beide Erträge um null (minus 0,1 Prozent bei Quality, plus 0,4 Prozent bei Profitabilität). All-Over bleiben aber mit an- nualisierten 5,3 beziehungsweise 4,3 Pro- zent beide deutlich im positiven Terrain. Basierend auf überlappenden Füntagesren- diten ergibt sich beim Quality-Faktor eine Korrelation zum S&P 500 von minus 0,49. Der Investment-Faktor (konservative Fir- men mit geringem Buchwertwachstum long, aggressive Firmen mit hohem Buch- wertwachstum short) performt in Krisenzei- ten etwas besser als der Aktien-Momentum- Faktor. Im Gegensatz dazu ist der Value- Faktor weniger wirksam als Krisenhedge als Qualität und Profitabilität. Der Profitabi- litäts-Faktor ist der Quotient zweier buch- halterischer Größen, beispielsweise Netto- gewinn im Verhältnis zum Buchwert, wäh- rend typische Value-Kennzahlen den Quo- tienten aus einer buchhalterischen und einer Marktgröße darstellen wie der Quotient aus Nettogewinn zu Marktkapitalisierung. So- mit wird sich eine Value-Kennzahl günsti- ger bei underperformenden Aktien ent- wickeln. Diese Aktien werden dann stärker gewichtet. Insgesamt untersuchen die Man-Experten 18 Qualitätsfaktoren, darunter jeweils sechs Quality-Maße zu Profitabilität und Wachs- tum (etwa Cashflow/Total Assets) und je- weils drei zum Payout (darunter Entwick- lung von Schuldenstand oder Aktienkapital) und zur Sicherheit (beispielsweise niedriger Leverage). Auch unterschiedliche Portfolio- konstruktionsmethoden wie Dollar-, Beta- oder Sektor-Neutralität und eine Skalierung nach der Aktienvolatilität werden analysiert. Zum Schluss werden die Returns auf eine Volatilität von zehn Prozent skaliert, um die Vergleichbarkeit unterschiedlicher Strate- gien und im Konnex mit den Momentum- Strategien zu erleichtern. Dabei kann man feststellen, dass ein High-minus-Low-Quality-Ansatz in Bezug auf Profitabilität, Payout und Sicherheit und ein Composite aller vier Quality-Kategorien gut während der sieben Krisenperioden per- formen, wobei die Information Ratios zwi- schen 0,44 und 1,14 liegen. Nur die Wachs- tumskriterien-Ansätze und deren Composite schlugen sich in Krisen- und normalen Zei- ten schlecht. Generell lässt sich sagen, dass der Weg weg von der Dollar-Neutralität hin zu Beta- und Sektor-Neutralität die IR ver- bessert und die Skalierung nach der Aktien- volatilität in den meisten Fällen die beste Performance aufweist. Damit nicht genug, haben die Man-Ex- perten die Fünftagesrenditen der verschiede- nen Quality-Composite-Strategien als ab- 130 N o. 3/2017 | www.institutional-money.com T H E O R I E & P R A X I S : R I S I KOS T EUE RUNG FOTO : © MAN NUME R I C » Momentum- und Quality-Stocks- Strategie haben historisch betrachtet unkorrelierte Ertragsprofile. « Dan Taylor, Co-Chief Investment Officer von Man Numeric in London Korrelationszusammenhänge Momentum- und Quality-Strategien stehen zueinander in einem kaum korrelierten Verhältnis. 1m 3m 12m Short MOM: MOM MOM Profita- Quality S&P Long Credit Long Long EQ pos. EQ pos. EQ pos. bilität: Payout: Wachstum: Sicherheit: ALL: 500 Puts Risk Bonds Gold cap cap cap A +B+C A +B+C A +B+C A+B+C A+B+C S&P 500 –0,86 –0,34 –0,04 –0,03 –0,35 –0,36 –0,24 –0,16 –0,15 0,06 0,01 –0,07 Long puts –0,86 0,35 0,11 0,05 0,42 0,39 0,24 0,17 0,12 –0,04 –0,04 0,06 Short credit risk –0,34 0,35 0,17 0,04 0,24 0,23 0,17 0,17 0,11 0,00 –0,02 0,07 Long bonds –0,04 0,11 0,17 0,03 0,12 0,20 0,30 0,08 0,03 –0,03 0,18 0,16 Long gold –0,03 0,05 0,04 0,03 0,04 0,09 0,12 –0,08 –0,04 0,08 –0,03 –0,04 1m MOM: EQ pos, cap –0,35 0,42 0,24 0,12 0,04 0,73 0,47 0,04 0,09 –0,07 0,00 0,02 3m MOM: EQ pos, cap –0,36 0,39 0,23 0,20 0,09 0,73 0,69 0,05 0,10 –0,07 0,03 0,05 12m MOM: EQ pos, cap –0,24 0,24 0,17 0,30 0,12 0,47 0,69 0,01 0,04 0,00 0,07 0,07 Profitability: A+B+C –0,16 0,17 0,17 0,08 –0,08 0,04 0,05 0,01 0,57 0,18 0,24 0,71 Payout: A+B+C –0,15 0,12 0,11 0,03 –0,04 0,09 0,10 0,04 0,57 –0,47 0,63 0,82 Growth: A+B+C 0,06 –0,04 0,00 -0,03 0,08 –0,07 –0,07 0,00 0,18 –0,47 –0,61 –0,28 Safety: A+B+C 0,01 –0,04 –0,02 0,18 –0,03 0,00 0,03 0,07 0,24 0,63 –0,61 0,83 Quality All: A+B+C –0,07 0,06 0,07 0,16 –0,04 0,02 0,05 0,07 0,71 0,82 –0,28 0,83 A+B+C bezeichnet einen Mix aus einer betaneutralen, einer sektorneutralen und einer nach Aktienvolatilitäten skalierten Gewichtung für jeden der vier Quality-Ansätze (Profitabilität, Payout, Wachstum und Sicherheit), während „Quality All“ alle vier Qualitätsansätze verbindet. Quelle: Man Group

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=