Institutional Money, Ausgabe 3 | 2024
Was finden Sie spannend bezüglich Indien? In den vergangenen 20 Jahren hat sich in Indien vieles hinsichtlich der Größe des Marktes, der Anzahl der verfügbaren Unternehmen und der Menge institutioneller und ausländischer Beteili- gungen verändert. Ich kann mich erinnern, dass ich zu Beginn meiner Karriere eine Präsentation gemacht habe und über Unternehmen mit mehr als 1 Prozent ausländischer Anteilseigner in Indien gesprochen habe. Damals lag deren Anzahl bei ungefähr 70, aber heutzutage ist sie mindestens 10-mal höher. Die Governance-Standards in Indien und die Qua- lität der Unternehmen haben sich kontinuierlich verbessert. Dies ist zum Teil darauf zurückzu- führen, dass die regulatorischen Standards für Aspekte wie den Schutz von Minderheitsaktionä- ren erheblich höher sind als die anderer Märkte. Ebenso sind Bereiche rund um die Qualität der Vorstände in Indien stark reguliert, wie zum Bei- spiel die Mindestanzahl unabhängiger Direktoren, die Vielfalt des Vorstands, die Amtszeit der ver- schiedenen Vorstandsmitglieder und die Amts- dauer des Prüfers. Wie schätzen Sie Indien imVergleich zu China ein? Ich denke, dass Indien an sich ein sehr gutes In- vestitionsziel war, wenn man diesemMarkt Auf- merksamkeit geschenkt hat. Über die vergange- nen 10, 20 oder 30 Jahre hinweg haben die Un- ternehmen in Indien eine signifikante Wertschöp- fung für die Anteilseigner erzielt. Es ist schade, dass man dies nicht bemerkt hat und diesbezüg- lich hauptsächlich den Vergleich zu China zieht. Der Bombay Stock Exchange ist der älteste Aktienmarkt in Asien und zudem einer der ältes- ten weltweit. Die Kultur des Aktienbesitzes ist in Indien viel stärker verwurzelt. Die Unternehmen verstehen, was es bedeutet, börsennotiert zu sein, wohingegen dies in China relativ betrachtet ein neueres Konzept darstellt. Außerdem war die Entwicklung in China in den vergangenen 20 - 30 Jahren zwar gut, aber da es in dieser relativ kurzen Zeitspanne für diese Unternehmen nur aufwärts ging, wurden sie nicht wirklich auf die Probe gestellt. Indien durch- läuft dagegen jedes Jahr seine Zyklen. Und die indischen Unternehmen agieren in 30 verschie- denen Staaten mit unterschiedlichen Staatsre- gierungen, sodass sie sich durch die vielfältigen Interessen in verschiedene Richtungen entwik- keln. Meine Einschätzung ist, dass dies die indi- schen Unternehmen und die Managementteams sehr resilient bezüglich des Führens der Unter- nehmen in schwierigen Zeiten macht, die offen- bar alle sechs Monate wiederkehren. Was machen wir anders als die Kollegen? Wir verfolgen in unseremTeam einen Bottom-up- Ansatz, mit dem wir versuchen, gute Unterneh- men zu finden, die von guten Leuten geführt wer- den. Unser Prozess umfasst viele Debatten und Gespräche, in denen alle Mitglieder unseres Teams zu verstehen versuchen, was schief gehen kann, und diesbezüglich einander hinterfragen. Unser Zeithorizont ist tendenziell viel länger. Wir betrachten bei einem Unternehmen normaler- weise einen Zeitraum von mindestens fünf Jah- ren – und oft noch viel länger. Die meisten unse- rer zentralen indischen Bestände in unseren Portfolios dauern bereits über ein Jahrzehnt an. Risiko bedeutet für uns, Geld zu verlieren, und nicht die Erwartungen bei einer willkürlichen Zu- sammenstellung von Unternehmen zu verfehlen. Das hilft uns bei der Bewahrung unserer Philo- sophie und unseres Prozesses. Und uns ist klar, was wir unter keinen Umständen tun werden. PARTNER-PORTRÄT India Equities: Fragerunde mit dem Fondsmanager Das FSSA-Team – Vinay Agarwal, Sreevardhan Agarwal und Shivika Srimal – berichtet, wie sich die Anlagethemen in Indien entwickelt haben und was sie beim Blick in die Zukunft begeistert. Wichtige Informationen:BeidiesemDokumenthandeltessichnichtumWerbematerial fürFinanzprodukte,undeswurdeausschließlich fürallgemeine Informationszweckeerstellt.Diehierin zum Ausdruck gebrachten Sichtweisen sind diejenigen desVerfassers und können sich im Lauf der Zeit ändern.Sofern keine anderweitigen Angaben gemacht werden,stammen sämtliche Informationen in diesem Dokument, die als zuverlässig und korrekt erachtet werden, von First Sentier Investors. | Bezugnahmen auf „wir“ oder „uns“ sind Bezugnahmen auf First Sentier Investors. |FirstSentier InvestorsempfiehltAnlegern,voreinerAnlageentscheidungeinenunabhängigenFinanz-undFachberaterzukonsultieren. |Herausgegeben imEWRvonFirstSentier Investors (Ireland) Limited, zugelassen und beaufsichtigt in Irland für die Entgegennahme und Übermittlung von Aufträgen von der Central Bank of Ireland (Registrierungsnr. C182306). Geschäftssitz: 70 Sir John Rogerson’s Quay,Dublin 2, Irland.Registernr.629188. Kontakt First Sentier Investors WINX Tower Neue Mainzer Straße 6–10 60311 Frankfurt Tel.: +49/69/24 43 71-634 E-Mail: sascha.beisheim@firstsentier.com Internet: firstsentierinvestors.com Firmenporträt FSSA Investment Managers ist ein unabhängig agierendes Anlagemanagementteam innerhalb von First Sentier Investors. Wir sind ein Team aus dedizierten Anlageexperten mit Büros in Hong- kong, Singapur und Edinburgh. Bei unseren Anla- gen gehen wir titelspezifisch (Bottom-up-Prinzip) vor und stützen uns auf Fundamentalanalysen und Research, um von starken Überzeugungen getra- gene Portfolios zu konstruieren. Wir treffen uns jährlich über tausend Mal direkt mit Unternehmen und bemühen uns, hochqualitative Unternehmen zu identifizieren, in die wir auf lange Sicht inves- tieren können. Als verantwortungsvolle langfristige Aktionäre haben wir ESG-Analysen in unseren Investmentprozess integriert und engagieren uns umfassend für umwelt-, sozial- und governance- bezogene Anliegen. FSSA Investment Managers ist ein eigenständiges Investment Team innerhalb von First Sentier Investors. Vinay Agarwal Portfoliomanager ANZEIGE FOTO: © SAM CHIN | ONTHESTREETS.ORG
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