Institutional Money, Ausgabe 3 | 2024
damit vor allem für Anbieter von Defined-Contribution- Plänen mit langfristigen Pensionsverpflichtungen der unter- schiedlichsten Größenordnung. Neben Versicherungen ist das im Grunde ein sehr großer Teil der institutionellen Investoren, die wir aus unserer Beratungstätigkeit ohnehin schon über zum Teil sehr lange Zeiträume betreuen.Darun- ter befinden sich auch imDAX notierte Unternehmen.Wir werden die neue Fondsstruktur aber auch im gehobenen Private-Wealth-Bereich anbieten, aber auch da werden es nur die als sogenannte geeignete Gegenpartei charakterisierten professionellen Investoren sein. Was können Sie über Minimuminvestments sagen sowie über die Kosten, die für die Investoren anfallen? Tobias Bockholt: Für institutionelle Investoren haben wir die Mindestzeichnung grundsätzlich bei zweieinhalb Millionen Euro angesetzt. Für einen Pensionsplan, in dem, sagen wir, 100 Millionen Euro gemanagt werden, würde das eine anfängliche Allokation in Private Equity von zweieinhalb Prozent bedeuten, womit die Assetklasse innerhalb des Gesamtportfolios bei Weitem noch nicht überrepräsentiert wäre. Daher sollte das keine Hürde sein, wenn es sich nicht gerade um ein gerade erst eingeführtes Vorsorgesystem han- delt. Speziell in der Anfangsphase wird das zudem nicht in Stein gemeißelt sein. Wenn wir in bilateralen Gesprächen feststellen, dass ein Investor, der mit seinem System vielleicht noch am Anfang steht, das vielleicht noch nicht aufbringen kann, können wir diese Grenze natürlich auch individuell noch etwas nach unten setzen. Für einen Anleger aus dem Bereich Private Wealth liegt das Minimuminvestment zu Beginn bei 125.000 Euro. Aber auch bei den Kosten wird es doch sicher einen Unterschied zwischen beiden Gruppen geben? Tobias Bockholt: In Bezug auf die Gebührengestaltung bei einem solchen Produkt kommt uns beziehungsweise unse- ren Kunden die Tatsache, dass wir den Weg über ein Invest- ment via Co-Investments gewählt haben, enorm zugute. Denn die Kostenstrukturen sind natürlich in diesem Bereich deutlich günstiger als bei einer Anlage in ein neu initiiertes Private-Equity-Produkt. Das gibt uns die Möglichkeit, das Ganze relativ günstig anzubieten mit Gebühren, die bei nur einem Prozent liegen. Für den Private-Wealth-Kunden liegt dieser Satz etwas höher, aber immer noch vergleichsweise günstig,wenn man bedenkt, dass ein herkömmliches Private Equity-Angebot sich in Bezug auf die Kaufkosten schnell in einem Bereich von zwei Prozent und zum Teil sogar mehr bewegt. Wir müssen natürlich gerade bei einem solchen Angebot viel stärker im Sinne des Endanlegers denken, weil darüber schließlich die Pensionsgelder von betrieblichen Altersvorsorgegeldern mitgemanagt werden sollen. Deshalb sind wir froh, dass wir uns damit gar nicht erst der Kritik aussetzen, wie sie in Bezug auf Angebote im Private-Equity- Bereich formuliert wird, bei denen die Fee-Seite zum Teil tatsächlich etwas überstrapaziert wird. Wie geht es mit dem Blick nach vorn weiter? Tobias Bockholt: Der WTW PEAF ist unser erster Fonds in einer solchen Evergreen-Struktur, der von unserem „Special- Portfolio-Solutions“-Team aufgelegt wurde.Die Tatsache, dass solche Strukturen immer mehr zu einer Art Branchenstan- dard avancieren, ermutigt uns, weitere solche langfristigen Lösungen zu entwickeln, um unser Angebot in dieser Hin- sicht nicht nur für Anleger in Europa, sondern auch für den asiatisch-pazifischen Raum zu erweitern. Wir danken für das Gespräch! HANS HEUSER 246 N o . 3/2024 | institutional-money.com PRODUKTE & STRATEGIEN | Tobias Bockholt | Willis Towers Watson FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH » Die Kostenstrukturen sind natürlich deutlich günstiger als bei einer Anlage in ein neu initiiertes Private-Equity-Produkt. « Tobias Bockholt, Geschäftsführer, WTW
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