Institutional Money, Ausgabe 3 | 2024

den geplanten Laufzeiten. Je nach Anlagestrategie wurde mit einer bestimmten Laufzeit der Fonds gerechnet, etwa zehn Jahre bei Private Equity. Aufgrund der stark gestiege- nen Zinsen und höherer Risikoaversion ist die Deal-Tätigkeit in manchen Bereichen aber deutlich zurückgegangen, was zu einer Verlängerung der Laufzeiten führt. Dies geschieht häufig zum Schutz der Investoren, führt aber auch dazu, dass ein durchschnittlicher Investor höher in Private Markets investiert ist, als er das aktuell vielleicht möchte. Eine stärkere Mischung von illiquiden und liquiden Alternatives hätte bei den meisten für mehr Flexibilität gesorgt. Sehen Sie das als Investorin auch so, Frau Nitschke? Martina Nitschke: Zunächst sollten wir klären, was Liquid Alternatives sind; diese sind ja nicht einheitlich definiert. Ich verstehe darunter Hedgefonds und Prämienstrategien, die nicht Long-only in Equity oder Renten gehen und die sich über einen Marktzyklus unabhängig von den Märkten entwickeln. Solche Strategien können Short-Positionen und Derivate nutzen. Es gibt zwei Formen: UCITS-Fonds und Offshore-Varianten, die sich im Umfang der Regulierung unterscheiden. Je nach Vehikel und Strategie unterscheidet sich die Liquidität, also die Frequenz von Zeichnungen und Rückgaben. Aber beide sind per Definition immer noch liquider als Private-Market-Investments. Warum investieren Anleger in Offshore-Varianten aus unregulier- ten Jurisdiktionen, wenn es doch auch UCITS-Varianten gibt? Ahmet Peker: Viele UCITS-Fonds bilden Offshore-Hedge- fondsstrategien eins zu eins ab. Aber manche Strategien eignen sich nicht für das UCITS-Format, beispielsweise Stra- tegien, die in notleidende Kredite mit sehr geringen Han- delsmöglichkeiten investieren. Im UCITS-Format sind eher die liquideren Strategien zu finden, die auch weniger gehe- belt sind. ImOffshore-Bereich haben die Manager gar keine Limitierung, dafür haben deren Fonds eine geringere Fre- quenz von Anteilsscheingeschäften. Es gab hier doch auch einmal die 130/30-Fonds … Ahmet Peker: Ja, das war Mitte der 2000er ein großer Trend, sie wurden auch „Hedgefonds light“ genannt. Long-only- Manager wollten das, was Hedgefonds sehr konsequent machen, in abgestufter Variante tun. Insofern war es der Versuch traditioneller Asset Manager, in den Hedgefonds- markt einzusteigen. Leider hatte der Versuch keinen großen Erfolg, sodass die Fonds weitestgehend vom Markt ver- schwunden sind. Das waren aber auch keine liquiden Alter- natives, sondern eher Beta-Strategien. » Viele Investoren haben eine höhere strategische Asset Allocation in illiquiden Alternatives, als sie es sich aktuell wahrscheinlich wünschen würden. « Ahmet Peker, Managing Partner der Empureon Capital Management GmbH Verlauf des Empureon Volatility One Fund Volatilitätsstrategie auf den S&P 500, Auflage: Juli 2023 Zur Erreichung des Anlageziels wird ein Basisportfolio aus kurzlaufenden Staatsanleihen hoher Bonität mit einer Optionsstrategie kombiniert. Die Optionsstrategie zielt darauf ab, die Volatilitätsrisikoprämien am US-Aktienmarkt systematisch und risikokontrolliert zu vereinnahmen. Die prämiengenerierende Komponente wird dabei um mehrere dauerhafte Absicherungsinstrumente inklusive eines Tail-Risk-Hedge ergänzt. Quelle: Bloomberg 950 975 1.000 1.025 1.050 1.075 1.100 I Aug. 2024 I Juli 2024 I Juni 2024 I Mai 2024 I April 2024 I März 2024 I Feb. 2024 I Jan. 2024 I Dez. 2023 I Nov. 2023 I Okt. 2023 I Sept. 2023 I Aug. 2023 I Juli 2023 I Empureon Volatility One Fund Net Asset Value (NAV) N o . 3/2024 | institutional-money.com 235 Ahmet Peker & Martina Nitschke | Empureon | PRODUKTE & STRATEGIEN

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