Institutional Money, Ausgabe 3 | 2024
erreicht, einer Phase, die charakterisiert war durch niedrige Inflation und stabile Wachstumsraten der Wirtschaft.Heute sehen sich institutionelle Investoren dagegen mit einem radikal veränderten Umfeld konfrontiert. Die geopolitischen Verschiebungen der vergangenen Jahre, die von verstärkten nationalen Sicherheitsinteressen sowie dem Drang zur Autarkie gekennzeichnet sind, stellen das bisherige Invest- mentparadigma infrage. Geopolitische Risiken nehmen zu. Gleichzeitig ist der Spielraum der Zentralbanken, um die Inflation zu bekämpfen, begrenzt. Diese Gemengelage führt bei Investoren zu einer weitreichenden Unsicherheit und damit einhergehend zu der Notwendigkeit, traditionelle Anlagestrategien zu überdenken. Die klassische globale, kapitalgewichtete Allokation wird als suboptimal angesehen. Ein neues Investmentregime fordert von Investoren eine stär- kere Betonung ihres Risikomanagements und eine größere strategische Flexibilität. Geht es etwas konkreter? Christina Volkmann: Wir haben auf der Basis der Ergebnisse unserer Umfrage eine Reihe von zentralen Themen identi- fiziert, die institutionelle Investoren dabei unterstützen kön- nen, ihre Portfolios widerstands- und anpassungsfähiger auf- zustellen. Neben dem bereits angesprochenen schwinden- den Nutzen kapitalgewichteter Allokationen braucht es vor allem ein neues Verständnis von Resilienz, um nach Jahr- zehnten relativ stabiler Erträge auf die heutige volatile Makrolandschaft reagieren zu können. Das lässt gerade Real Assets und alternative Anlageklassen insgesamt stärker in den Fokus rücken, weil diese in der Regel weniger anfällig für Inflation und volatile Marktbedingungen sind. Romina Smith: Die Vorteile solcher Investments gehen über den relativ leicht nachvollziehbaren Vorteil einer Illiquidi- tätsprämie deutlich hinaus. Ein solides Risikomanagement gewinnt enorm an Bedeutung, weshalb Investoren angehal- ten sind, Diversifikationsmöglichkeiten noch besser zu nut- zen. Angesichts dessen treten vor allem auch Sachwerte auf den Plan, weil gerade diese Real Assets durch ihre Knapp- heit und Unabhängigkeit von Marktbewegungen in dieser Hinsicht einen wertvollen Beitrag leisten können. Zumal in einemUmfeld höherer Zinsen und Inflation herkömmliche Staatsanleihen ihre Rolle als sichere Häfen zunehmend ein- büßen könnten, um sogar eher zu Risikoanlagen zu werden. Dementsprechend gewinnt eine dynamischere Herange- hensweise an die Asset Allocation an Bedeutung, um schnel- ler auf makroökonomische und geopolitische Veränderun- gen reagieren zu können. Einige Investoren haben auch schon erste Schritte in diese Richtung unternommen, ande- re haben hier noch einiges an Weg zu gehen. Und warum sollte ein Investor diesen Weg mit Nuveen gehen? Christina Volkmann: Weil wir insgesamt so aufgestellt sind, dass es für Investoren wirklich einen Unterschied machen kann. Lassen Sie mich dazu noch einmal fünf unserer Kern- attribute hervorheben: Wir wissen besser als andere um die Herausforderungen von Investoren und welche Lösungen diese brauchen, weil wir mit TIAA zu einem der größten Pensions- und Versicherungsanbieter weltweit gehören. Dass wir uns in Privatbesitz befinden, ermöglicht, dass wir uns auf langfristige Ergebnisse konzentrieren.Wir verfügen über mehr als 125 Jahre Erfahrung in verschiedenen Marktpha- sen und wissen, wie man auch Phasen erhöhter Unsicher- heit und Volatilität meistert. Vor diesemHintergrund bieten wir ein breites Lösungsspektrum einschließlich liquider und illiquider Anlageklassen sowie verschiedener rechtlicher Hüllen, die den Bedürfnissen von Investoren nach laufen- den Erträgen und Kapitalzuwachs gerecht werden. Globale Reichweite kombinieren wir mit lokalem Know-how in Europa und Deutschland. Unsere lokalen Sales-Spezialisten sind seit Langemmit den Erfordernissen hiesiger Investoren vertraut, etwa wenn es um Compliance, Regulierung und Reporting geht. So helfen wir institutionellen und privaten Investoren, ihre langfristigen finanziellen Ziele zu sichern. Daher sind wir auch hierzulande immer häufiger deren Asset Manager der Wahl. Wir danken für das Gespräch! HANS HEUSER 232 N o . 3/2024 | institutional-money.com PRODUKTE & STRATEGIEN | Christina Volkmann & Romina Smith | Nuveen FOTO: © JOSÉ POBLETE » Die Ergebnisse unserer Investorenbefragung lassen den Schluss zu, dass der Nutzen globaler kapitalgewichteter Allokationen mehr und mehr schwindet. Man könnte sogar sagen, dass eine Ära zu Ende geht. « Romina Smith, Leiterin Kontinentaleuopa, Nuveen
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