Institutional Money, Ausgabe 3 | 2024
bilienfonds UniImmo: Wohnen ZBI, der am 25. Juni 2024 um rund 17 Prozent abwerten musste. Auf Einjahresbasis liegt die Performance des Fonds laut BVI-Statistik bei minus 21,8 Prozent. Aber schon Börsenaltmeister Kostolany wusste, dass man investieren soll, wenn die Kanonen donnern. Es stellt sich also die Frage: Ist der Boden bei Immobilien jetzt erreicht? Und, wenn ja, in welchem Segment? Wohnimmobilien 2023 noch gesunken Bei Wohnimmobilien berichtet die Deutsche Bundesbank für das Gesamtjahr 2023 noch von sinkenden Preisen. „Im Jahr 2023 sanken die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland deutlich. Gemäß Angaben des Verbands deut- scher Pfandbriefbanken (vdp) gingen die Preise für selbst ge- nutztes Wohneigentum in Deutschland 2023 um 4,1 Pro- zent zurück, nachdem sie 2022 noch um neun Prozent zugelegt hatten“, heißt es imMonatsbericht der Bundesbank vom Februar 2024. In den sieben Großstädten Berlin, Düs- seldorf, Frankfurt amMain,Hamburg, Köln,München und Stuttgart sanken die Wohnimmobilienpreise mit fünf Pro- zent sogar noch etwas stärker. „Hier zeigt sich wie auch schon im vorangegangenen Preisaufschwung, dass sich die Preisänderungen bei Wohnimmobilien in den Ballungs- gebieten tendenziell schneller vollziehen als im ländlichen Raum“, heißt es imMonatsbericht. Wohnmieten steigen Anders verhält es sich bei den Mietpreisen. „Aufgrund der hohen Inflation und gestiegener Zinsen ab dem zweiten Halbjahr 2022 waren Kaufobjekte für viele nicht mehr erschwinglich. Die Nachfrage nach Wohnraum verringerte sich und verlagerte sich dabei zunehmend auf den Miet- markt. Viele potenzielle Käufer waren wohl gezwungen, zumindest vorerst auf den Mietmarkt auszuweichen“, schrei- ben die Immobilienexperten der Bundesbank. Demnach verstärkte sich der bislang hohe Anstieg bei den Mieten nochmals deutlich. Laut vdp erhöhten sich die Mieten für Mehrfamilienhäuser in neuen Verträgen um 6,3 Prozent, in den sieben Großstädten sogar um fast sieben Prozent. Es kommt auch nicht so viel Wohnraum nach wie benö- tigt wird. Die Gründe dafür sind bekannt: steigende Kosten Obwohl das Segment Wohnen die niedrigste Preiskorrektur hatte, scheint hier die Talsohle bereits durchschritten zu sein. Was nach wie vor steigt, sind die Wohnungsmieten. Laut vdp erhöhten sich die Mieten für Mehrfamilienhäuser in neuen Verträgen um 6,3 Prozent. Kursentwicklung börsennotierter Immobilienunternehmen 5-Jahres-Chart: Ein Aufwärtstrend ist ab 2023 zu erkennen. Geht man davon aus, dass die Börse künftige Entwicklungen vorwegnimmt, dann sieht es so aus, als sei die Talsohle bei Wohnimmobilien bereits seit dem zweiten Quartal 2023 durchschritten. Allerdings haben diese drei börsennotierten Unternehmen ihre Preiskorrekturen auch bereits eingebucht. Andere Investoren müssen dies erst noch tun. Quelle: Comdirect Informer, Abruf: 31. August 2024 2020 2021 2023 2022 2024 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 120 % 140 % TAG Immobilien AG LEG Immobilien SE Börsenkurs Vonovia Performance N o . 3/2024 | institutional-money.com 211 Wohnimmobilien | PRODUKTE & STRATEGIEN FOTO: © GMF Die Zinswende 2022 hat den mehr als 12 Jahre dauern- den Boom am Im- mobilienmarkt be- endet.
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