Institutional Money, Ausgabe 3 | 2024

tionsüberlegungen erhöht zu haben. 50 Prozent wollen da- mit Risiken ausgleichen, und 49 Prozent der Family Offices möchten von den höheren Zinsen profitieren. Diese werden noch länger hoch bleiben, glauben die Befragten: Betreffend die realen US-Anleihenrenditen gaben beachtliche 73 Prozent der weltweit befragten Family Offices an, dass diese auf längere Zeit im positiven Bereich bleiben werden. 23 Prozent glauben, dass die Realzinsen um die Nulllinie schwanken werden, drei Prozent erwarten einen Rückgang in den Minusbereich. Im Vergleich zum Rest der Welt sind Family Offices aus der Schweiz und dem Rest Europas diesbezüglich skeptischer, was wohl dem lang- jährigen Extremniedrigzinsumfeld der 2010er-Jahre geschul- det ist: Statt der globalen 73 Prozent glauben die europäi- schen Family Offices nur zu 58 Prozent an positive Realzin- sen, 38 Prozent erwarten ein Schwanken um die Nulllinie, und vier Prozent befürchten negative Realzinsen. Angesichts dessen, dass Anleihen die Portfolios stabilisie- ren sollen, überrascht es nicht, dass Family Offices (sofern diese Anleihen kaufen) im Rentenuniversum bevorzugt auf Staatsanleihen oder Supranational Bonds mit Bonitätsein- schätzung Investment Grade (IG) setzen (36% der Family Offices) oder auf IG Corporate Bonds (40%). High Yield Bonds kaufen hingegen nur zwölf Prozent der Family Offices.Hinsichtlich der gewählten Duration dominiert das kurze Ende der Zinsstrukturkurve: 35 Prozent der Anleihen weisen Laufzeiten von bis zu zwei Jahren, 39 Prozent der Bonds ihrerseits Laufzeiten zwischen zwei und fünf Jahren aus. Im Kontrast dazu haben lediglich 20 Prozent der Anlei- hengelder eine Restlaufzeit zwischen fünf und zehn Jahren. Laufzeiten von mehr als zehn Jahren weisen lediglich sieben Prozent der gekauften Anleihen auf. Danach befragt, aus welchen Quellen sie zukünftig höhe- re Anleihenbestände im Portfolio finanzieren wollen, erklär- ten 53 Prozent der Family Offices, dies über eine Reduzie- rung der Cashquote machen zu wollen. 21 Prozent der Family Offices planen dies zulasten von Private-Equity- Investments, 20 Prozent zulasten der Immobilienanlagen. Im Gegensatz zu anderen institutionellen Investoren steht vielen Family Offices noch eine weitere Geldquelle offen, da die im Hintergrund stehende Familie oftmals noch ein aktives operatives Unternehmen betreibt, das im Idealfall positive Cashflows generiert. Eingedenk dessen will jedes dritte Family Office (33%) Ausschüttungen aus dem opera- tiven Geschäft für Renteninvestments verwenden. Asset Allocation unter der Lupe (Teil 2 – die jährlichen Umschichtungspläne) * Netto ist gleich Zunahme minus Abnahme (d. h., ein positives Netto bedeutet, dass mehr Family Offices eine Zunahme als eine Abnahme planen, ein negatives Netto bedeutet, dass mehr Family Offices eine Abnahme als eine Zunahme planen). Ein Beispiel: So ergibt sich bei „Anleihen Industrieländer“ das „Netto 2024“ in Höhe von 20 Prozent aus der Differenz von 35 Prozent „Erhöhen“ und 15 Prozent „Reduzieren“. Aber: In der Realität werden „Pläne“ nicht immer eins zu eins umgesetzt. Für 2024 geplant: Erhöhen Netto* 2020 Netto* 2021 Netto* 2022 Netto* 2023 Netto* 2024 Für 2024 geplant: Konstant halten Für 2024 geplant: Reduzieren 2024 keine Investments in dieser Assetklasse geplant -22 % -10 % 36 % 57 % 49 % 30 % N/A 0 % 42 % 37 % 15 % 2 % -8 % 10 % -18 % 3 % 35 % 56 % 42 % 26 % N/A 16 % 22 % 23 % 10 % 9 % -18 % 8 % -4 % 8 % 29 % 28 % 42 % 38 % 27 % 11 % 37 % 25 % 4 % 10 % -15 % 10 % 22 % 10 % 32 % 18 % 28 % 21 % 15 % 4 % 22 % 17 % 9 % 12 % -13 % 12 % 20 % 2 % 33 % 18 % 25 % 21 % 23 % 12 % 14 % 23 % 4 % 2 % -7 % 2 % 35 % 14 % 46 % 29 % 39 % 34 % 29 % 23 % 28 % 27 % 10 % 7 % 21 % 10 % 46 % 57 % 38 % 49 % 39 % 43 % 47 % 49 % 50 % 47 % 56 % 54 % 48 % 47 % 15 % 13 % 13 % 11 % 14 % 14 % 6 % 12 % 14 % 4 % 7 % 5 % 28 % 7 % 4 % 16 % 3 % 11 % 8 % 9 % 17 % 16 % 9 % 23 % 27 % 34 % 4 % 36 % N o . 3/2024 | institutional-money.com 185 Family Offices | PRODUKTE & STRATEGIEN » Die Verlagerung hin zu festverzinslichen Wertpapieren der Industrieländer überrascht mich nicht. « Ein Anlagechef eines Schweizer Family Office

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