Institutional Money, Ausgabe 2 | 2024

ren leicht angestiegen, da wir in unsere Zukunft investieren. Hier seien beispielsweise Investitionen in unsere Mitarbei- tenden und auch in unsere IT-Landschaft genannt. Wenn Sie von Zukunftsinvestitionen sprechen: In welchen Berei- chen erhoffen Sie sich Erleichterungen aus der Digitalisierung und durch den Einzug von KI? Marco Herrmann: Schon heute haben wir ein sehr gut funk- tionierendes und stark genutztes Versichertenportal. Unsere Versicherten können dort ihre Anwartschaften einsehen, Berechnungen durchführen und viele Dinge im Self-Service erledigen. Das Portal ist vor vier Jahren live gegangen und wird kontinuierlich um weitere Funktionen ergänzt. Mitt- lerweile nutzen rund 95.000 Versicherte und Rentner das Kundenportal in einer hohen Regelmäßigkeit. Damit werden viele Anfragen unserer Kunden bereits digital voll- ständig automatisiert verarbeitet. Daneben setzen wir als Brückentechnologie Robotic Process Automation – auch besser bekannt als RPA – ein, umweitere Standardgeschäfts- vorfälle zu automatisieren. Dies machen wir, weil wir unse- ren Kunden bei komplexeren Fragestellungen mit geschul- tem Fachpersonal eine persönliche Betreuung ermöglichen wollen. Damit sind wir schon sehr zukunftsfähig aufgestellt. Wie schon zuvor gesagt arbeiten wir an der Modernisierung unserer IT-Landschaft kontinuierlich weiter, und wir befas- sen uns natürlich auch mit Zukunftstechnologien wie KI. Der BVV hat unlängst ein Sozialpartnermodell (SPM) vorgestellt. Wieso sind Sie hier vorgeprescht? Marco Herrmann: Man kann sich vielleicht wirklich die Frage stellen, warum es in der Bankenbranche ein Sozialpartner- modell braucht, obwohl es doch bereits eine bestehende BVV-Versorgung gibt. Mit dem Sozialpartnermodell haben die Tarifvertragsparteien zwei Gruppen im Fokus. Zum einen die bisher Unversorgten: Uns ist klar, dass nicht alle Mitarbeiter der Branche eine BVV-Versorgung haben. Die Gewerkschaft ver.di hat vor Kurzem 40.000 Unversorgte ausgemacht, beispielsweise in den Servicegesellschaften der Banken.Diese Menschen verfügen bislang über keine ergän- zende Altersversorgung, an deren Finanzierung sich der Arbeitgeber substanziell beteiligt. Die zweite Gruppe, die mit dem Sozialpartnermodell erreicht werden soll, umfasst Lange Zeit im BVV Frank Egermann seit 2023: Mitglied der Geschäftsführung BVV Pension Management GmbH seit 2021: Mitglied des Vorstands BVV Versicherungsverein des Bankgewerbes a. G. BVV Versorgungskasse des Bankgewerbes e. V. BVV Pensionsfonds des Bankgewerbes AG 2004–2021: Abteilungsleiter Portfolio- management, BVV Marco Herrmann seit 2023: Mitglied der Geschäftsführung BVV Pension Management GmbH seit 2019: Mitglied des Vorstands BVV Versicherungsverein des Bankgewerbes a. G. BVV Versorgungskasse des Bankgewerbes e. V. BVV Pensionsfonds des Bankgewerbes AG 2010–2019: Abteilungsleiter Strategie, Recht, Kommunikation, BVV 2007–2010: Spezialist betriebliche Altersversorgung, BVV 52 N o . 2/2024 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Frank Egermann & Marco Herrmann | BVV Versicherungsverein FOTO: © TIM FLAVOR » Uns ist wichtig, dass wir sehr viel selbst erledigen. 80 bis 90 Prozent der anfallenden Aufgaben erledigen wir inhouse. « Marco Herrmann, Vorstandsmitglied des BVV Versicherungsvereins

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