Institutional Money, Ausgabe 2 | 2024

An den Aktienmärkten gewinnen die letzten Handelsminuten beziehungsweise die Schlussauktion immer mehr an Bedeutung. Laut einer Analyse des Tradingalgorithmen- entwicklers BestEx Research werden beim S&P 500 mittlerweile rund ein Drittel aller Transaktionen in den letzten zehn Sitzungs- minuten ausgeführt. Zum Vergleich: 2021 waren es noch 27 Prozent. Hinter dieser Entwicklung steht der welt- weite Trend zu passiven Investments. Allein in den USA verwalten passive Aktienfonds mittlerweile mehr als 11,5 Billionen US-Dol- lar an Vermögen. Angesichts dieses hohen amMarkt zu platzierenden Volumens kaufen und verkaufen ETFs Aktien in der Regel zum Börsenschluss, da kurz vor und bei der Schlussauktion die höchste Handelsliquidität besteht. Darüber hinaus werden die letzten Kurse des Tages zur Festlegung der Bench- marks verwendet, an denen sich die Index- fonds orientieren. Eine vergleichbare Entwicklung gibt es in Europa. Dort macht die Schlussauktion an den öffentlichen Handelsplattformen laut Daten von Bloomberg Intelligence und des Analysehauses big xyt mittlerweile 28 Prozent des Tagesvolumens aus. Vor vier Jahren waren es erst 23 Prozent. Kritiker monieren, dass durch diese Ent- wicklung der laufende Tageshandel an Liqui- dität verliert, die laufenden Kursfeststellungen volatiler werden und im Ergebnis die Markt- effizienz leidet. Dadurch setzen noch mehr Großanleger lieber auf die liquidere Schluss- auktion. INFO: www.bloomberg.com PROFIS WERDEN ERST AM TAGESENDE AKTIV Entscheidende Handelsphase UNIVERSAL INVESTMENT Transparente Gebäude Laut der jüngsten „UI Real Estate Investment Insights“-Umfrage von Universal Investment unter institutionellen Immobilienan- legern gab ein Drittel der Befrag- ten an, die ESG-Performance des eigenen Portfolios noch nicht ermittelt zu haben. Diejenigen, die die ESG-Performance bereits erhoben haben, setzen in erster Linie auf klassische Energieaus- weise (35%) sowie das GRESB- Verfahren (Global Real Estate Sustainability Benchmark, 24%). Immobilienspezifische Zertifizierungssyste- me wie DGNB oder LEED, selbst entwickel- te Scoring-Modelle und CRREM (Carbon Risk Real Estate Monitor) liegen gleichauf dahinter (je 13%). „Für die erfolgreiche Transformation des Gebäudebestands ist die ganzheitliche Erfassung der ESG- Performance der entscheidende erste Schritt“, erklärt Axel Vesper- mann, Head of Real Estate. Auf die Frage, welche ESG- Standards sie künftig als wichtig einstufen, nennt etwa die Hälfte (48%) der Befragten Artikel 8 der SFDR, gefolgt von der EU- Taxonomie (44%) und den Prin- ciples for Responsible Investment (PRI) der Vereinten Nationen (32%). INFO: www.universal-investment.com Axel Vespermann, Universal Investment: „Transparenz ist eine Grundvoraussetzung, um die Risiken im eige- nen Portfolio zu erken- nen und zu steuern.“ INSTITUTIONAL-MONEY.COM NEWSTICKER   Der Höchstrechnungszins für Lebensversiche- rungen wird vom Bundesfinanzministerium (BMF) im Jahr 2025 von derzeit mickrigen 0,25 auf 1,0 Prozent angehoben. Das ist die erste Erhöhung seit rund 30 Jahren. Die zur Nord/LB gehörenden Deutsche Hypo Nord/LB Real Estate Finance und Caplantic haben gemeinsam eine Investmentplattform für Institu- tionelle aufgelegt. Über diese erhalten Investoren Zugang zu Real Estate Debt im Bereich Wohnen. Köpfe Jörg Moshuber wechselt Anfang August als Vorstand zur Schoellerbank Invest . Dort folgt er auf Michael Schützin- ger, dessen Mandat ausläuft. Moshuber war zuletzt bei Amundi Head of Multi Asset Balanced, Income and Real Return ESG Solutions sowie als Senior-Portfoliomanager für den milliarden- schweren Amundi Ethik Fonds zuständig. Michael Krautzber- ger, Leiter des Anlei- henbereichs für die Region Europa, Nah- ost und Afrika bei BlackRock , verlässt seinen Arbeitgeber. Seinen Posten wird Simon Blundell, der bei BlackRock bislang für die auf britische Pfund lautenden Portfolios verantwortlich war und Absolute-Return-Strategien steuerte, übernehmen. Martin Nijkamp wechselte im April als Head of Strategic Business Develop- ment zu First Pri- vate Investment Management . Nijkamp verfügt über mehr als dreißig Jah- re Erfahrung im Bereich der Vermögensver- waltung mit den Schwerpunkten Geschäfts- entwicklung, Produktmanagement und -ent- wicklung sowie strategische Partnerschaften. Christoph von Reiche ist neuer Head Institutional Clients von Von- tobel . Er übernimmt in dieser Position die Leitung der weltwei- ten Vertriebsstrate- gie und der Wachs- tumsbemühungen des Unternehmens. Vor sei- nem Wechsel zu Vontobel war er Global Head of Distribution & Marketing bei Robeco Institu- tional Asset Management. Christoph von Reiche, Vontobel Jörg Moshuber, Schoellerbank Invest Michael Krautzberger, BlackRock Martin Nijkamp, First Private IM 26 N o . 2/2024 | institutional-money.com NACHRICHTEN & KÖPFE FOTO: © GUENTER MENZL, CHRISTOPH HEMMERICH, FIRST PRIVATE IM, VONTOBEL, UNIVERSAL INVESTMENT

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