Institutional Money, Ausgabe 2 | 2024

das Modell flexibel für jedes Kundenbedürfnis einsetzbar“, sagt Agnesens. Es bleibt abzuwarten, wie die künftigen Marktrisiken aussehen und ob es den Modellen gelingen wird, auch bei unerwarteten Ereignissen rechtzeitig aus- und vor allen Dingen auch wieder einzusteigen. ANKE DEMBOWSKI Vergleich von drei Wertsicherungssystemen am Markt Die Angebote unterscheiden sich insbesondere bei der Risikomessung, der Risikoüberwachung und bei der Ausgestaltung der Risikoreduzierung. Nach der Eurokrise kamen viele Wertsicherungsmodelle auf den Markt, denn der Rücksetzer am Aktienmarkt hat große Kerben geschlagen. Doch viele der damaligen Modelle haben die Investoren in eine Cash-Lock-Situation gebracht, aus der sie nicht mehr rauskamen. Quelle: Angaben der Modellanbieter Anbieter Warburg Invest Vontobel Finreon Name des Modells Warburg Wertsicherungslösung GLOCAP mit Wertsicherung Finreon Risk Control Lösungen Assetklassen Multi-Asset Aktien – entweder separat oder als Bestandteil von Multi Asset-Portfolios Multi-Asset, Aktien, Anleihen Was wird gesteuert? Die taktische Asset Allocation Aktienquote – entweder separat oder als Bestandteil von Multi-Asset-Portfolios Aktienquote, Duration, Credit-Exposure, (univariat oder in Kombination) Wie findet die Risikomessung statt? (Welche Daten?) Conditional Value at Risk je Portfolio- bestandteil; Aggregation auf Portfolio- ebene mit einer Korrelation von 1 GLOCAP: historische Renditen innerhalb der Nutzenfunktion / SDR: 21d-Volatilitäts- prognose / Wertsicherung: Conditional Expected Drawdown Risiko- und Trendmessung auf Basis von Preisdaten (keine ökonomischen Daten) Wie funktioniert die Risikoüberwachung? Kontinuierlicher Intraday-Stresstest Modellseitig auf Basis täglicher Daten / Für die Wertsicherung in Echtzeit Kontinuierliche Messung von Markt- und Portfoliorisiken Wie funktioniert die Risikoredu- zierung? (Futures, sonstige Deri- vate, physischer Verkauf?) Je nach Mandat über den physischen Verkauf oder den Einsatz von Futures Sowohl physisch als auch über Futures (der Standard) möglich Futures, sonstige Derivate oder auch physischer Verkauf sind möglich. Umsetzung als Overlay mit und ohne VaR, als integriertes Mandat oder indirekt durch Einsatz der Finreon Risk Control Fonds Wie funktioniert die dynamische Allokation des Basisportfolios? Externes Kundenportfolio oder Ausrichtung des Portfolios anhand der Zielvolatilität Sowohl physisch als auch über Futures (der Standard) möglich Bei Steuerung durch Finreon wird das Basisportfolio systematisch bewirt- schaftet. Möglich ist jedoch auch eine Steuerung durch den Kunden oder Drittparteien, ergänzt durch ein Finreon Risk Control Overlay. Wie wird sichergestellt, dass die Wertuntergrenze auch eingehalten wird? Vorab: Herleitung der Risikotragfähigkeit des Portfolios Im Prozess: Alle Ebenen des Risikoma- nagements greifen effizient ineinander – Risikomessung, Risikoüberwachung und Risikoreduzierung. Kombination aus TAA-Modell + Vola- Schätzung + Wertsicherung Proaktive, risikobasierte Bewirtschaf- tung des Portfolios in Kombination mit kontinuierlicher Überwachung der Wertuntergrenze Wann ging das Modell erstmals mit echtem Geld live? 2016 2002 2011 In welchen Situationen funktio- niert das Modell besonders gut? In chancenreichen Phasen (2017/2023) durch eine offensive Ausrichtung und während starker Korrekturen (2020, 2022) GLOCAP: eindeutige Konjunkturzyklen / SDR: ausgeprägte Stressphasen In den langen ruhigen sowie langen turbulenten Marktphasen In welchen Situationen hat das Modell seine Schwächen? Durch eine Mindestdiversifikation auf Portfolioebene sind lange Phasen, in denen nur einzelne Anlageklassen eine positive Entwicklung zeigen, herausfordernd. GLOCAP: Notorisch sind die „Kehrpunkte“ im Konjunkturzyklus in Verbindung mit fehlendem Vola-Anstieg für SDR In Risk-on/-off-Phasen Was ist der USP des Modells (nach Aussage des Anbieters)? Unsere Wertsicherungslösung ermög- licht eine optimale Ausnutzung des Risikobudgets durch eine dynamische Portfolioausrichtung an das Marktumfeld unter Einhaltung der Wertuntergrenze und der Minimierung des Cash-Lock- Risikos. GLOCAP ist seit über 20 Jahren am Markt erprobt und spielt seine Stärken – ökono- misch erklärbar – über den Konjunktur- zyklus aus. Finreon Risk Control: systematische Risikobewirtschaftung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen 228 N o . 2/2024 | institutional-money.com PRODUKTE & STRATEGIEN | Absicherungsstrategien

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=