Institutional Money, Ausgabe 2 | 2024

klasse auch während Inflationszyklen einen sicheren Hafen zu bieten. Infrastrukturanlagen für Energie erweisen sich ins- besondere dann als besonders leistungsfähig, wenn ihnen Zeit gegeben wird, sich an Preissteigerungen anzupassen (siehe Chart „Inflationsszenarien“) . Laut Griesshaber „übertref- fen private Infrastrukturanlagen, insbesondere private Ener- gieinfrastrukturanlagen, während Inflationsepisoden börsen- notierte Aktien. Je stärker die Inflation wird, desto stärker wird auch der Inflationsschutz, den diese Vermögenswerte bieten.Während Phasen hoher Inflation können Infrastruk- turanlagen ihre Renditen nicht nur stärker als andere Aktien steigern, sondern dies auch mit geringerer Volatilität.“Somit würden derartige Investments laut EIP also das Risikoprofil des Portfolios reduzieren. Das geht zumindest aus dem White Paper „Powering through: Energy infrastructure assets across inflationary cycles“hervor, das bis zu einem gewissen Grad als Grundlage für den Kongress-Workshop diente. Sektorale Diversifikation „Von Flughäfen bis zu Krankenhäusern und von Rechenzen- tren bis zu Kraftwerken umfasst die Infrastrukturanlage- klasse eine Vielzahl von Sektoren. Bei der Umsetzung dieser Infrastrukturanlagen in Unternehmen kommen unter- schiedliche Geschäftsmodelle zum Tragen, was eine wahr- haft diverse Anlageklasse schafft, in der nicht alle Sektoren gleich sind“, erklärt Griesshaber. Der Unterschied zwischen den zugrunde liegenden Geschäftsmodellen erklärt demzu- folge die Fähigkeit der jeweiligen Sektoren, ihr Geschäfts- modell vor steigenden Kosten zu schützen und andere sekun- däre Inflationsbedrohungen wie eine nachlassende Nachfra- ge zu kompensieren. Den EIP-Forschungsergebnissen zufol- ge können Energieinfrastrukturanlagen wie erneuerbare Er- zeugungsanlagen sowie Pipelines und Speicherinfrastruktur für Moleküle die Auswirkungen der Inflation besser verkraf- ten als andere Sektoren. Dieser Effekt wird bei Betrachtung mit zeitlicher Verzögerung noch deutlicher (siehe Chart „Ge- duldige Investoren lukrieren höchsten Inflationsschutz“). ImGegensatz zu einem Vermögenswert wie Gold, dessen Knappheit einen Inflationsschutz schafft, der weitgehend von seinem realen Nutzen abgekoppelt ist und daher haupt- sächlich psychologischer Natur ist, bieten diese Geschäfts- modelle greifbare Instrumente zur Erzielung von Einkünf- ten, die in inflationären Umfeldern funktionieren – so das EIP-Argument, an demWohl auch Warren Buffett Gefallen fände, meint dieser doch: „Gold sitzt einfach nur herum.“ Um die Fähigkeit der Energieinfrastruktur, Inflation durchzureichen, besser darzustellen, präsentieren die Auto- ren der Studie drei Beispiele aus dem Portfolio von Energy Infrastructure Partners: Swissgrid, den schweizerischen Über- tragungsnetzbetreiber; Boralex France, eine Onshore-Wind- und Solarplattform; und Fluxys, einen Betreiber von Flüssig- erdgas-Terminals, Gaspipelines und Gasspeichern. Case 1: Das Stromübertragungsnetz … Swissgrid besitzt und betreibt das Schweizer Hochspan- nungsübertragungsnetz. Es handelt sich um ein stark regu- liertes Vermögen, das von stabilen regulierten Erträgen und Cashflows profitiert. Als Übertragungsnetzbetreiber ist Swissgrid für den diskriminierungsfreien, zuverlässigen und effizienten Betrieb des nationalen Netzes sowie dessen nachhaltige und effiziente Instandhaltung verantwortlich. Es operiert in einem natürlichen Monopol, das nach Schweizer Recht reguliert ist. … und sein Inflationsschutzmechanismus Die Erträge von Swissgrid basieren auf einemMechanismus der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC). Dieser wird von den Schweizer Gesetzgebern und der nationalen Regulierungsbehörde festgelegt und bietet eine stabile Kapitalrendite unabhängig vomGeschäftserfolg. Die- ses Modell ermöglicht es Swissgrid, das Stromnetz des Lan- des zu betreiben, zu warten sowie grenzüberschreitende Stromflüsse zu ermöglichen. Swissgrid kann alle Kosten im Zusammenhang mit den regulierten Aktivitäten an die Kunden, hauptsächlich Strom- versorger und Verteilnetzbetreiber, weitergeben. Die Kosten- schätzungen werden jährlich erstellt, um die Netzentgelte für das Folgejahr zu bestimmen.Wenn Kostensteigerungen in einem einzelnen Jahr aufgrund unerwarteter Inflation Inflationsszenarien Ertragsverteilungen in unterschiedlichen Teuerungsregimes Das Szenario „Sehr hohe Inflation“ zeigt die Stärken ungelisteter Energieinfrastruktur wahrscheinlich am besten. Zwar weisen herkömmliche globale Aktien in den Ausläufern die höchsten Erträge aus – sie schlittern aber auch in den negativen Bereich, während Energieinfrastruktur ein derartiges Abrutschen vermeidet. Quelle: White Paper EIP Niedrige bis mittlere Inflation 0,1 %–2,3 % Hohe Inflation 2,3 %–3,4 % Sehr hohe Inflation 2,3 %–3,4 % -20 % -10 % 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % Aktien Global Energie-Infrastruktur nicht gelistet Infrastuktur nicht gelistet Total Return 12 Monate in Prozent 212 N o . 2/2024 | institutional-money.com PRODUKTE & STRATEGIEN | Infrastruktur & Energiewende FOTO: © ENERGY INFRASTRUCTURE PARTNERS White Paper Energy Infrastructure Partners: im-online.com/ EIP224 » Investments in Energieplattformen bieten sowohl Resilienz gegen Inflation als auch Renditepotenzial. « Tobias Griesshaber, Co-Head Investmentteam bei Energy Infrastructure Partners

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