Institutional Money, Ausgabe 2 | 2024
zu wollen.“Was präziser gesagt kein Rat, sondern vielmehr Programm der Indexspezialisten ist. 2018 wurde das Haus von Robert Johnson, Gerald Jensen und Luis Garcia-Feijoo gegründet. Das Trio kann im Rahmen seiner Autorenschaft von kumuliert mehr als 200 Studien und – laut Eigenanga- ben – mehr als 10.000 Zitierungen vor allem zum Thema Federal Reserve auf eine solide akademische Basis zurück- greifen. 2020 sollte diese theoretische Kenntnis monetarisiert werden: Der IFED-Index ging an den Start – ein regelbasier- ter Ansatz, der Aktieninvestments entlang der Fed-Politik tätigt. Die Investments werden jedoch nicht auf die Zins- schritte hin getimt, vielmehr wird über ganze geldpolitische Regimes hinweg investiert. Die Strategie gibt es inzwischen in fünf Spielarten mit den passenden unterschiedlichen Benchmarks: S&P 1500, S&P 500, S&P 400, S&P 600 und S&P LowVol. Entsprechend ihrer Benchmarks fokussieren sich die einzelnen Strategien auf US-Unternehmen mit unterschiedlichen Marktkapitalisierungen und Volatilitäten. Starke Performance, kurzer Track Record Rein von der Performance her schlagen die diversen IFED- Strategien in der 25-jährigen Rückschau bis März 2024 ihre jeweiligen Vergleichsindizes um Längen. Das annualisierte Alpha beginnt am unteren Ende der Performance und im Vergleich zum S&P LowVol bei 4,18 Prozent und reicht im Vergleich zum S&P 1500 bis 12,29 Prozent. Sieht man sich die Dreijahresperformance an – also den Zeitraum, in dem die Strategien durchgehend „live“ waren –, so reicht das Alpha im Fall des S&P LowVol bis 6,78. In einem Fall, und zwar beim S&P 1500, rutscht das Alpha jedoch mit 0,27 Prozent ins Minus, es bleibt aber eine Rohperformance von 10,72 Prozent übrig. Das sind insgesamt schöne Zahlen, am Ende des Tages legen Investoren jedoch auf einen längeren Track Record Wert – es sei denn, es gibt unter Umständen einen anderen vertrauensbildenden Faktor. Und der heißt im vorliegenden Fall: Nasdaq. Nasdaq-Analyse Der Börsenbetreiber ist nämlich 2022 in Form einer Part- nerschaft mit an Bord gekommen. Seither lauten die inves- tierbaren Indizes im Kern Nasdaq IFED. Im Frühjahr 2024 hat die Analyseabteilung Nasdaq Investment Intelligence ein White Paper herausgebracht, in dem Rufus Rankin, seines Zeichens Director und Head of Empirical Index Research, den IFED-Ansatz im Detail vorstellt und analysiert. Die Strategie wählt demnach einzelne Aktien basierend auf zwölf Faktoren nach einem Bottom-up-Ansatz aus und gewichtet diese entsprechend ihrer jeweiligen Ausrichtung. Die Gewichtung geschieht entlang von zwölf Faktoren basierend auf dem Marktumfeld, das durch die Signale der Federal-Reserve-Politik definiert wird, nach einem Top- down-Ansatz. „Dieser integrierte Ansatz hat in den letzten zwei Jahrzehnten in Backtests und, was noch wichtiger ist, in den letzten drei Jahren out of sample einen erheblichen Mehrwert generiert. Die Strategie lässt sich gut für verschie- dene Aktiensektoren und Mandate verallgemeinern, wie der Erfolg sowohl der Large-Cap- als auch der Low-Volatility- Version der Strategie zeigt“, meint der Nasdaq-Analyst. Die zwölf Faktoren – EIA selbst spricht hier von Metriken – zielen auf folgende Charakteristika ab: Marktkapitalisie- rung, langfristige Aktienperformance, kurzfristige Perfor- mance, Relative Value, Dividendenrendite, Cashbestände, Restvolatilität, Veränderung operativer Vermögenswerte, Auf- blähung der Bilanz, Aktienemissionen, Verschuldungsgrad und Bruttomarge. Unterschiedliche Zielsetzungen Jeder dieser Faktoren wird je nach geldpolitischem Regime – expansiv, unbestimmt, restriktiv – unterschiedlich einge- setzt. Zum Beispiel wird der Marktkapitalisierung während expansiver Marktphasen ein negativer Koeffizient zugeord- net; während restriktiver und unbestimmter Marktphasen liegt der Koeffizient bei null. Der negative Einfluss stellt sicher, dass die IFED-Methodik während expansiver Markt- bedingungen kleinere Unternehmen bevorzugt, wohin- gegen die Marktkapitalisierung während restriktiver und unbestimmter Bedingungen als unwichtig erachtet wird. Zugrunde liegen diesen Aktionen die verschiedenen Ziel- setzungen, die die Fed in unterschiedlichen monetären Zyklen verfolgt. Fährt die Notenbank eine expansive Politik, Performance über verschiedene Zyklen Wie Nasdaq IFED-L unter verschiedenen geldpolitischen Regimen funktioniert GELDPOLITIK Gesamtperiode Expansiv Unentschlossen Restriktiv Return – Nasdaq IFED-L 14,62 % 13,22 % 7,91 % 20,80 % Return – S&P 500 7,01 % 3,78 % 5,46 % 10,82 % Annual Alpha (Mean) vs. S&P 500 7,61 % 9,44 % 2,45 % 9,98 % Sharpe Ratio – Nasdaq IFED-L 0,72 0,72 0,34 1,02 Sharpe Ratio – S&P 500 0,40 0,16 0,29 0,73 Information Ratio 1,38 1,43 0,85 1,71 Die Strategie, die auf US-Large-Caps abzielt, kann als Flaggschiff des Indexanbieters EIA bezeichnet werden. Als Benchmark fungiert der S&P 500. Interessanterweise funk- tioniert Nasdaq IFED-L im Rahmen einer restriktiven Geldpolitik am besten. Das lässt sich unter anderem mit dem Fokus auf Large Caps erklären. Quelle: White Paper EIA 196 N o . 2/2024 | institutional-money.com PRODUKTE & STRATEGIEN | Fed-Investments » Die Strategie lässt sich gut für verschiedene Aktiensektoren und Mandate verallgemeinern, wie der Erfolg sowohl der Large-Cap- als auch der Low-Volatility-Version der Strategie zeigt. « Rufus Rankin, Director & Head of Empirical Index Research / Nasdaq Investment Intelligence
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