Institutional Money, Ausgabe 2 | 2024

rakterisiert werden können (Sharpe Ratio von 0,16 mit einer Schiefe von minus 0,72). In scharfem Kontrast dazu weist die andere Gruppe sowohl eine höhere Sharpe Ratio als auch eine positive Schiefe auf, konkret eine Sharpe Ratio von 0,53, verbunden mit einer positiven Schiefe von 0,45. Die letztgenannte Gruppe, die bis zu dieser Studie nicht beobachtbar war, besteht aus Hedgefonds, die ein breites Spektrum von Strategien anwenden. Durch die Einführung des Edge-Maßes dokumentiert Eric Wilson eine neue Erkenntnis, die mehr Licht auf die Hedgefondsperformance auf aggregierter Ebene wirft: Hedgefonds werden ex ante auf der Grundlage ihres Edge in zwei Gruppen unterteilt. Durch die Einführung von Edge ergänzt diese Studie die bestehende wissenschaftliche Literatur über Hedgefonds, die die Performance von Hedgefonds weitgehend durch höhere risikobereinigte Renditen auf Kosten einer noch negativeren Schiefe charakterisiert. Fünf wichtige Punkte Erstens wendet Wilson die Edge-Methodik auf alle Hedge- fonds in der Hedge Fund Commercial Database des Lipper Trading Advisor Selection System, TASS genannt, an. Zu- nächst beschreibt er die Motivation für die Verwendung der Short-VIX-Futures-Benchmark basierend auf zwei Tatsachen: Erstens gibt es direkte Beweise der Commodity Futures Trading Commission (CFTC), die zeigen, dass Hedgefonds aktiv VIX-Futures handeln, und zweitens weist die Short-VIX- Benchmark ein Renditeprofil in Bezug auf Sharpe Ratio und Schiefe auf, das die Performance von Hedgefonds im Vergleich zu konkurrierenden Hedgefonds-Benchmarks (oder Replikatoren) am ehesten widerspiegelt. Wilson ver- weist in diesem Zusammenhang auf den am 3. Oktober 2011 aufgelegten börsengehandelten ETF namens ProShares Short VIX Short-Term Futures mit dem Tickersymbol SVXY. Dieser misst die Erträge eines Portfolios von VIX-Futures- Kontrakten mit einer gewichteten durchschnittlichen Lauf- zeit von einem Monat. Das Portfolio wird gebildet, indem Positionen zwischen VIX-Futures-Kontrakten mit erster und zweiter Fälligkeit in täglicher Frequenz gerollt werden. Zwei- tens dokumentiert Wilson die Performanceeigenschaften der neuen Short-VIX-Futures-Benchmark. Drittens klassifiziert er Hedgefonds vorab in zwei Gruppen, indem er auf die Schät- zungen der Parameter aus der Regressionsgleichung zurück- greift, die im Text der Grafik „Jährliche Renditen für Hedge- fonds ohne (mit) Edge“ angeführt ist. Viertens untersucht Wilson, warum das Edge-Maß eine attraktive Out-of-Sample- Performance in Bezug auf Sharpe Ratio und Schiefe liefert. Short-VIX seziert Die Short-VIX-Benchmark verfügt über mehrere Eigenschaf- ten, die sie als Benchmark zur Bewertung von Hedgefonds besonders tauglich erscheinen lassen. Erstens handeln Hedgefonds aktiv mit VIX-Futures und halten im Durch- schnitt Short-Positionen in diesen VIX-Futures-Kontrakten. Zweitens erzeugt der Short VIX ein Renditeprofil, das auf Portfolioebene dem von Hedgefonds am ähnlichsten ist. Während die miteinander konkurrierenden Hedgefonds- replikatoren in der Lage sind, hohe Sharpe Ratios zu gene- Jährliche Renditen für Hedgefonds ohne (mit) Edge Basis sind dreijährige rollierende Regressionen mit Short-VIX-Benchmark. Jährliche Renditen für den Out-of-Sample-(OOS)-Zeitraum Mai 2008 bis Dezember 2022, basierend auf dreijährigen rollierenden Regressionen der Gleichung Panel (a) zeigt Renditen (rote Balken) eines gleichgewichteten Portfolios von Hedgefonds ohne Edge, Panel (b) Renditen (blaue Balken) eines gleichgewichteten Portfolios von Hedgefonds mit Edge. Edge basiert auf der Hauptspezifikation von Hedgefonds mit einem positiven Alpha und einem nicht positiven Beta in Bezug auf die Short-VIX-Benchmark. Quelle: Studie r t – r f,t = α + ß (r SVIX,t ) + γ (r SVIX,t ) 2 + ε t, where H 0 : α ≤ 0 or ß ≥ 0. -40 % -30 % -20 % -10 % 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 2022 2021 2020 2019 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 106 N o . 2/2024 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Hedgefondsselektion » Hedgefonds mit Edge zeigen eine höhere Sharpe Ratio und positive Schiefe, während alle anderen eine negative Schiefe aufweisen. « Eric Wilson, PhD-Student an der DeGroote School of Business der McMaster University in Hamilton, Kanada

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