Institutional Money, Ausgabe 2 | 2024

genüber US-Plänen eine aktive und externe Verwaltung und ziehen bei festverzinslichen Wertpapieren mit geringerer Wahrscheinlichkeit eine aktive und externe Verwaltung vor. Kostenanalyse In einem weiteren Schritt untersuchen die Autoren die Managementkosten für die Stichprobe von Pensionsplänen je nach Managementmandat. Hier stellen sie fest, dass die Mediankosten für das interne und passive Aktienmanage- ment ein bis drei Basispunkte pro Jahr während des gesam- ten Stichprobenzeitraums betragen. Hingegen betragen die mittleren Kosten für die interne und aktive Aktienverwal- tung zwischen fünf und elf Basispunkten pro Jahr. Dem gegenüber stehen die mittleren Kosten für ein externes und passives Aktienmanagement, die zwischen vier und acht Basispunkten schwanken, während die mittleren Kosten für externes aktives Management deutlich höher ausfallen und zwischen 32 und 48 Basispunkten betragen. Bei festverzins- lichen Anlagen beobachteten die Autoren ähnliche Muster. Darüber hinaus fanden sie heraus, dass die externen passiven Managementkosten für Aktien und festverzinsliche Wert- papiere im Lauf der Zeit gesunken sind und zu den niedri- geren Niveaus der internen passiven Managementkosten konvergieren, weswegen man hier von einer „Commodity- sierung“ sprechen kann. ImGegensatz dazu gibt es keinerlei Anzeichen einer Konvergenz der Kosten interner und exter- ner aktiver Managementkosten für diese Anlageklassen be- ziehungsweise auch für Anlagen an den Privatmärkten. Die Grafik „Skalierte Managementkosten je Assetklasse und Manage- mentstil“ zeigt in Boxplots je Assetklasse die Streuung um den Median der skalierten Kosten für die vier Management- stile aktiv intern, passiv intern, aktiv extern und passiv extern. Unter skalierten Kosten versteht man die in Basispunkten berechneten Kosten in Prozent der durchschnittlichen Kos- ten der Stichprobe.Wenig erstaunlich ist die Kostenstreuung – dargestellt am Interquartilsabstand, also unter Außeracht- lassung der beiden Randquartile – in allen sechs Assetklas- sen bei externen aktiven Mandaten am höchsten. Ausgeprägte Skaleneffekte Schließlich fanden sie klare Belege für ausgeprägte Skalenef- fekte bei den Asset-Management-Kosten und dokumentier- ten, dass diese einem Potenzgesetz in Abhängigkeit von der Höhe der in einen Plan investierten Assets folgen.Der damit verbundene konkave Zusammenhang zwischen Asset-Ma- nagement-Kosten und Pensions-Assets gilt sowohl für gelis- tete als auch für private Assetklassen. Insbesondere große Pensionsplanvermögen profitieren von Skaleneffekten und Skalierte Managementkosten je Assetklasse und Managementstil Externe aktive Mandate sind am teuersten und schaffen den meisten Verhandlungsspielraum. Skalierte Kosten werden als Prozentsatz der durchschnittlichen Kosten der Stichprobe dargestellt. Die Boxplots zeigen für jede der sechs Assetklassen und die vier Managementstile Medianwert und Interquartilsabstand der Kosten auf Planebene 2019. Bei Aktien und Fixed Income sind die Kostenspannen niedrig und streuen wenig bei passiven Mandaten (intern und extern; IP und EP). Die internen aktiven (IA) Managementkosten sind im Durchschnitt etwas höher als die passiven und streuen etwas stärker bei Aktien und Fixed Income. Für extern aktiv (EA) gemanagte Mandate steigen die durchschnittlichen Kosten deutlich an, die Kosten- spanne erweitert sich. Dies gilt für alle Subassetklassen und für die gesamte Stichprobe. Quelle: Studie IP EP IA EA IP EP IA EA IP EP IA EA IP EP IA EA IP EP IA EA IP EP IA EA 3 % 35 % 66 % 98 % 129 % 2 % 20 % 37 % 55 % 72 % 15 % 153 % 290 % 428 % 566 % 20 % 289 % 559 % 828 % 1.097 % 13 % 127 % 241 % 355 % 470 % 6 % 121 % 235 % 350 % 464 % Skalierte Kosten Aktien Fixed Income Hedge & Multi-Asset Private Equity Private Debt Real assets Skalierte Kosten Skalierte Kosten Skalierte Kosten Skalierte Kosten Skalierte Kosten 100 N o . 2/2024 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Pensionsfonds-Verhandlungsmacht FOTO: © UNIVERSITY OF MARYLAND » Bei Private Assets wird der Zusammenhang zwischen Größe und besserer Rendite offen- sichtlich und erreicht 200 Basispunkte p. a. « Prof. Dr. Russell Wermers, Chair in Finance and Director, Center for Financial Policy; Smith School of Business der University of Maryland

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