Institutional Money, Ausgabe 1 | 2024

ABWEICHUNGEN KOMMEN TEUER Kleine Ursache, große Wirkung Die mit den Jahren größer gewordene Bedeutung von Benchmarks in der In- vestmentbranche hat in der Praxis massi- ve Auswirkungen.Das zeigt sich beispiels- weise bei einem der größten institutionel- len Investor der Welt, demNorwegischen Staatsfonds. Dort führte eine fehlerhafte Datumseingabe (1. Dezember statt 1.No- vember) in einer Exceltabelle dazu, dass in der verwendeten Benchmark US-Staats- anleihen gegenüber globalen Anleihen minimalst höher gewichtet wurden und es in der Folge aufgrund der schwächeren relativen Kursentwicklung von US-Bonds zu einer Underperformance von fast einer Milliarde norwegischen Kronen kam. Das sind umgerechnet zirka 86 Mil- lionen Euro. Mittlerweile haben aber schon „vor- läufige Rekonstitutionsdaten“ bei Indizes massive Marktauswirkungen – sogar bei milliardenschweren Blue Chips. So kam es imMärz bei Aktien wie Morgan Stan- ley oder Northern Trust zu starken Kurs- und Handelsvolumenschwankungen, nachdem S&P Global falsche vorläufige Informationen über die zukünftigen Be- standteile des Dow Jones U.S. Dividend 100 Index veröffentlicht hatte, in den die genannten Finanzwerte fälschlicherweise hätten aufgenommen werden sollen. Dadurch wurden Trader bewogen, zuerst auf diese Indexneulinge zu setzen, nur um diese dann nach Bekanntwerden des Fehlers rasch wieder zu verkaufen. Viele Profianleger streben danach, bei mit ihren Investments möglichst nah an der Benchmark zu sein, und vermeiden Abweichungen. LEDERSCHUHE, ADE Corporate Sneakers für Banker Einige Banken spendieren ihren Mitarbei- tern derzeit Turnschuhe mit Logo des eige- nen Arbeitgebers. So hat beispielsweise die BayernLB ihren Mitarbeitern 2.400 Paar „Corporate Sneakers“ geschenkt. Mitarbei- ter tragen sie nun in der Bank oder in der Freizeit. Selbst der Vorstand der BayernLB wurde bereits in Turnschuhen gesichtet. Vorschriften zur Nutzung gab es nicht. Die Schuhe gelten als Dankeschön an jenen Teil der Belegschaft, der nach einem Mitarbei- terabbau noch an Bord ist. Bis zum Som- mer sollen auch die rund 900 Mitarbeiter der KfW Ipex-Bank Corporate Sneakers bekommen, die Bestellung läuft schon. Auch Kollegen in anderen Teilen der KfW- Gruppe sollen Sportschuhe erhalten, sofern sie mit der Ipex zusammenarbeiten. UNTERNEHMEN WOLLEN IHRE PROFESSIONALS ZURÜCK IM BÜRO HABEN Kampf um das Homeoffice Die meistgelesenen Institutional Money Online-News Diese Themen haben die Leser seit der letzten Ausgabe auf institutional-money.com am meisten interessiert: Deutsche Bank: Überlegungen zur Übernahme von Commerzbank und ABN Amro 1 Goldman Sachs: Was ein Trump-Sieg für Europas Aktien bedeuten könnte 2 „Historischer Durchbruch“: EU einigt sich auf Regeln für ESG-Ratings 3 Deutsche Bank: Homeoffice soll nicht zu überlangen Wochenenden führen 4 HIH Invest kauft Elbspeicher von Branicks Group (ehemals DIC Asset) 5 Industriellenfamilie half Signa aus der Patsche – nun wird das zum Problem 6 Acatis beendet Zusammenarbeit mit Gané 7 Pfandbriefbank-Bonds stürzen ab: Sorge um US-Immomarkt 8 Immobiliencrash kommt für deutsche Banken langsam, aber gewaltig 9 Commerzbank steigt bei Aquila Capital ein 10 Newsletter abonnieren: institutional-money.com/newsletter Quelle: www.institutional-money.com Viele Firmen wollen ihre gut bezahlten An- gestellten nicht im Homeoffice, sondern möglichst oft die Woche vor Ort arbeitend in den Büros sehen und haben entsprechende Richtlinien erlassen.Dazu zählt beispielsweise die Deutsche Bank. Zukünftig sind in der Regel nur noch zwei Tage Homeoffice er- laubt, und diese dürfen (beide) nicht sowohl freitags als auch montags sein, um so das Wochenende „zu verlängern“. Führungskräfte müssen nach dem neuen Regime überhaupt vier Tage in der Woche präsent sein. Laut einem hochrangigen Vertreter der Arbeit- nehmerseite „ist der Widerstand in der Beleg- schaft enorm“. Es gäbe nicht einmal genü- gend Platz in vielen Büros der Deutschen Bank, um die neuen Anwesenheitsregeln um- zusetzen. Mitarbeiter berichteten bereits jetzt über eine „erhebliche“Überbelegung. Aber auch bei SAP wehren sich die Mitar- beiter gegen Pläne, sie wieder zurück in die Büros zu drängen, sie unterzeichneten tau- sendfach eine Protestnote. Heimarbeit hat zahlreiche Meriten, die viele Arbeit- nehmer nicht mehr missen möchten. Daher wehren sie sich gegen Rückholaktionen ihrer Arbeitgeber. 274 N o . 1/2024 | institutional-money.com DIE LETZTE SEITE | Gemischtes & Skurriles FOTO: © GUSTAVOFRAZAO | STOCK.ADOBE.COM; STUDIO ROMANTIC | STOCK.ADOBE.COM

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