Institutional Money, Ausgabe 1 | 2024
A uch wenn es im Anleihenportfolio inzwischen wieder Renditen gibt, bleibt Kostensparen ein The- ma.Ob die Kosten, die man als Investor für Dienst- leister wie Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVGen) oder Verwahrstellen zahlt, eher im oberen, im mittleren oder im unteren Bereich rangieren, ist allerdings nicht jedermann klar. Auch die Frage, welche Dienstleistungen heute bereits Standard sind und welche etwas Besonderes darstellen, lässt sich nicht ohne Weiteres beantworten. Um hier Licht ins Dunkel zu bringen, hat der Investment Consultant Faros eine KVG-Benchmarkstudie zu diesem Thema durchgeführt und die Ergebnisse am 15. Februar in Frankfurt beim „Ver- wahrstellen und KVG Summit 2024“ vorgestellt. An der Studie haben 45 institutionelle Investoren teil- genommen und Faros Einblicke in teilweise sensible Daten gewährt. Zusammen stehen sie für ein Vermögen von 200 Milliarden Euro. Die Untersuchung fand von November 2023 bis Januar 2024 statt. Als Fazit hält Jürgen Scharfenorth, Senior-Berater bei Faros Consulting, fest: „Die gezahlten Gebühren im KVG-Geschäft variieren erheblich, und teil- weise gibt es große Unterschiede im Leistungsumfang und in der Struktur.“ Insgesamt steigen die Ansprüche an das,was Master-KVGs und Verwahrstellen können müssen.Die Gründe dafür sind die wachsende Komplexität der Kapitalanlagen institutio- neller Investoren, steigende regulatorische und Reporting- Anforderungen – einschließlich Nachhaltigkeitsaspekten – und Digitalisierungsmöglichkeiten. „Daher sollte in regelmä- ßigen Abständen überprüft werden, ob das jeweilige Dienst- leistungsangebot und der dafür gezahlte Preis noch passen“, rät Scharfenorth. Einige Studienteilnehmer haben bereits eine Ausschreibung ihrer Dienstleistungen angekündigt, Die jüngste KVG-Benchmarkstudie von Faros Consulting untersuchte wieder die Trends im Verwahrstellen- und KVG-Geschäft. Was auffällt: Sowohl der Leistungsumfang als auch die Gebührenstrukturen bei diesen Dienstleistungen variieren erheblich. Preis fragen Gebühren im KVG-Geschäft weisen eine breite Spannweite auf Beim Basis-Fee-Modell beträgt die Höchstgebühr 23,5 bps, die Mindest- gebühr liegt bei 0,68 bps, und der Durchschnittswert beträgt 4,86 bps. Bei den Investoren, die Basis-Fee-Modelle verwenden, gilt generell, dass mit stei- gendem Anlagevolumen die Gebühren abnehmen und die Spannweite kleiner wird. Für Anlagevolumina unter 500 Millionen Euro liegt die Basis-Fee zwischen 2 und 23,5 Basispunkten (bps) und weist eine sehr breite Spannweite auf. Im Bereich von 500 Millionen bis 1 Milliarde Euro variiert die Basis-Fee zwischen 2,6 und 10 bps. Für Anlagevolumina über 10 Milliarden Euro liegen die Angaben zur Basis-Fee zwischen 0,68 und 5 bps. Quelle: Faros Consulting Beim All-in-Fee-Modell beträgt die Höchstgebühr 28 bps, die Mindest- gebühr liegt bei 0,07 bps und der Durchschnittswert bei 7,81 bps. Bei den Investoren, die All-in-Fees zahlen, fallen die Kosten bei höheren Anlage- volumina geringer aus. Bei der Investorengruppe mit einem Anlagevolumen bis zu 2 Milliarden Euro gibt es allerdings eine erhebliche Variation. Bei einem Anla- gevolumen unter 500 Millionen Euro reicht die Gebührenspanne von 0,1 bis 20 bps. Für Volumina von 500 Millionen bis 1 Milliarde Euro variiert die All-in-Fee zwi- schen 1,4 und 10 bps. Größere Bandbreiten zeigen sich im Bereich von 1 bis 2 Mil- liarden Euro, wo die Gebühren von 3 bis 28 bps reichen. Quelle: Faros Consulting < 500 Mio. 500 Mio. bis 1 Mrd. 1–2 Mrd. 2–5 Mrd. 5–10 Mrd. > 10 Mrd. < 500 Mio. 500 Mio. bis 1 Mrd. 1–2 Mrd. 2–5 Mrd. 5–10 Mrd. > 10 Mrd. 0 5 10 15 20 25 30 0 5 10 15 20 25 30 Basis-Fee bps All-in bps Basispunkte Basispunkte Basis Fee nach Anlagevolumen All-in-Fee nach Anlagevolumen 226 N o . 1/2024 | institutional-money.com PRODUKTE & STRATEGIEN | Verwahrstellen-Faros Die zunehmenden Aufgabenstellungen und Reporting- Anforderungen, denen Investoren unterliegen, geben sie auch an ihre Dienstleister weiter.
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