Institutional Money, Ausgabe 1 | 2024
aus: „Die Zahl der institutionellen Investoren, die ihr Geld in Büros anlegen wollen, ist in den letzten Jahren erheblich geschrumpft. Angesichts des strukturellen Wandels in die- sem Sektor wollen viele von ihnen den Büroanteil in ihren Portfolios vielmehr reduzieren. Dieses Umschichten dürfte die Nachfrage nach Büroimmobilien seitens institutioneller Investoren noch lange dämpfen.“ Pink zufolge würden Transaktionen derzeit überwiegend im kleinen bis mittleren Volumenbereich stattfinden, mit Family Offices und betuchten Privatinvestoren auf der Käuferseite. „Objekte aber, die für privates Kapital zu groß sind, haben es im aktuellen Umfeld schwer, einen Käufer zu finden“, merkt Pink an. Höhere Renditen Das derzeit geringere Interesse an Immobilien, insbesondere an Büros, liegt zum überwiegenden Teil an den wieder rela- tiv attraktiven Anleihenrenditen, die die Renditevorteile von Immobilien bröckeln lassen. Ein paar Zahlen zur Verdeutli- chung: Investoren bekamen per Stand Anfang März 2024 bei zehnjährigen deutschen Staatsanleihen laut Bloomberg- Daten eine Rendite von rund 2,5 Prozent, bei breiteren Euro-Rentenanlagen, die auch IG-Unternehmensanleihen beinhalten, sogar rund 3,50 Prozent Rendite geboten (ge- messen am Bloomberg Euro-Aggregate-Index). Zum Ver- gleich: Deutsche Büroimmobilien in A-Städten haben laut Savills „Spitzenrenditen“ von etwa 4,4 Prozent per annum und weisen damit gegenüber deutschen Bundesanleihen einen Renditeaufschlag von rund 190 Basispunkten auf. Damit wären Büroimmobilien aus dem Blickwinkel der Risikoaufschläge zumindest im Langfristvergleich eigentlich nahezu „fair“bewertet. Schließlich lag der Renditeaufschlag von Immobilien gegenüber Anleihen in den zurückliegen- Der Immobilienpreisverfall in Deutschland könnte sich in diesem Anlagejahr endlich verlangsamen und aus Bewertungssicht sollte ein stabiles Fundament gebildet werden, auf dem zukünftige Renditen aufgebaut werden können. Das Thema Immobilien wird am INSTITUTIONAL MONEY KONGRESS in Frankfurt am 9./10. APRIL 2024 in mehreren WORKSHOPS, GRUPPENGESPRÄCHEN und ONE-TO-ONES intensiv beleuchtet. Das Programm sowie eine Anmeldemöglich- keit finden Sie unter: IM-ONLINE.COM/WSGG124 Relative Attraktivität Immobilien bieten zumindest im Zehnjahresvergleich relativ hohe Renditen. Die durchschnittlichen Spitzenrenditen bei den wichtigsten Immobiliensegmenten in den Top-6-Städten (diese umfassen nicht Stuttgart) sind auch im Lauf des Jahres 2023 weiter gestiegen und erreichten zum Jahresultimo in den meisten Fällen das obere Ende ihrer historischen Renditebandbreite im zehnjährigen Beobachtungszeitraum. So bietet das Immobiliensegment „Büro“ inzwischen eine Rendite von 4,4 Prozent per annum und damit mehr als das Segment „Geschäftshaus“ (4,2 %) und interessanter- weise auch mehr als „Logistik“ (4,3 %). Im Vergleich zum „risikofreien Zins“, der hier mit 2,5 Prozent auf Basis zehnjähriger deutscher Staatsanleihen angenommen wird, bieten Immobilien wieder relativ hohe Risikoprämien und darüber hinaus einen impliziten Inflationsschutz aufgrund der Indexierung der Mieten. Quelle: Savills -1 % 0 % 1 % 2 % 3 % 4 % 5 % 6 % 7 % Risikofreier Zins Büro Geschäfts- haus Fachmarkt- zentrum Shopping- center Logistik Spitzenrenditen in Prozent 2,5 % 4,4 % 4,2 % 5,1 % 5,7 % 4,3 % Spanne (Min./Max., letzte 10 Jahre) Mittelwert letzte 10 Jahre Aktuell (Q4 2023) N o . 1/2024 | institutional-money.com 219 Immobilien | PRODUKTE & STRATEGIEN FOTO: © GMF
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