Institutional Money, Ausgabe 1 | 2024

H öhere Anleihenzinsen machen im Gegenzug alternative Anlagen wie Private Equity weniger attraktiv für Profianleger. Ein weiterer Belastungs- faktor ist der sich abzeichnende wirtschaftliche Gegenwind in der Eurozone. Umso interessanter wäre es nun zu erfah- ren, wie Private-Equity-Investoren mit dieser schwierigen Situation umgehen. Einsichten dazu kommen von Montana Capital Partners. Die Schweizer haben für ihre mittlerweile elfte jährliche Investorenumfrage mit dem Titel „Private Equity im Rampenlicht – wie führende Investoren durch den Konjunkturrückgang navigieren“weltweit immerhin 94 Private-Equity-Anleger befragt. Aus heimischer Investoren- sicht bemerkenswert ist an dieser Umfrage imGegensatz zu vielen anderen Erhebungen, dass 78 Prozent der befragten Großanleger aus Europa (59%) und der Schweiz (19%) kommen und damit ein gutes Bild geliefert wird, was vor al- lem hiesige Großanleger im Bereich Private Equity planen. Die Studie basiert auf einer Onlinebefragung im Zeit- raum August und September 2023. Hinzu kamen umfas- sende Interviews mit einem Teil der Investoren, um weitere Einblicke zu erhalten. Die Autoren haben die befragten Profianleger und die erhaltenen Antworten beziehungsweise deren Auswertungen in zwei Gruppen geteilt: Einerseits werden Family Offices, Multi-Family Offices und Stiftun- gen/Stiftungsfonds als „Family Offices und Stiftungen“klas- sifiziert. Investoren wie Versicherungsgesellschaften, Pensions- fonds, Banken und Vermögensverwalter werden als „insti- tutionelle Investoren“ klassifiziert. Vor diesem Hintergrund zeigen sich große Unterschiede, beispielsweise was die Allo- kation von Private Equity anbelangt. Unterschiedliche Gewichtungen Während die Gruppe „institutionelle Investoren“ Private Equity „ganz klassisch“ lediglich als Beimischung in ihrem Gesamtportfolio betrachtet und dieses mehrheitlich nur im einstelligen Prozentpunktebereich allokiert, sieht dies bei „Family Offices und Stiftungen“ ganz anders aus. Von letzt- genannten Investoren gaben beachtliche 60 Prozent an, Private Equity mit mehr als 20 Prozent zu gewichten (siehe Grafik „Aktuelle Gewichtung“). Diese Private-Equity-Gewichtungen sind bei beiden Inves- torengruppen laut 2023er-Umfrage im Vergleich zu 2022 im niedrigen einstelligen Prozentpunktebereich leicht gestiegen. Das liegt zu einem Teil daran, dass 78 Prozent aller Groß- anleger insgesamt meldeten, dass die eigenen Private-Equity- Investments (die mangels Börsennotierung in der Regel erst zeitverzögert Wertänderungen aufweisen) eine „positive oder zumindest ausgeglichene“ Performance erzielten. Zum an- deren verloren andere wichtige Assetklassen (wie die zu Wie Private-Equity-Investoren durch das schwierige Marktumfeld steuern , welche Probleme aktuell zu meistern sind und welche Segmente es trotzdem auf den Kauflisten ganz nach oben schaffen, zeigt eine Umfrage unter Großanlegern. Begeisterung nimmt ab Aktuelle Gewichtung Investoren haben unterschiedlichen Präferenzen Was ist Ihre aktuelle Allokation von Private Equity? Die Investorengruppe „Family Offices und Stiftungen“ neigt zu höheren Private-Equity- Gewichtungen. Immerhin 60 Prozent geben an, Private Equity zu mehr als 20 Prozent gewichtet zu haben. Das könnte unter anderem daran liegen, dass hinter vielen Family Offices und Stiftungen oftmals jene Entrepreneure stehen, die ihr aufgebautes Unterneh- men in eine Stiftung oder ein Family Office eingebracht haben, und dass daher diese Firma nun ein Porfolioschwergewicht darstellt. Die Gruppe der „institutionellen Investoren“ gewich- tet Private Equity, wohl auch aus Liquiditätsüberlegungen, deutlich niedriger. Quelle: Studie 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 % Derzeit keine Gewichtung 1–5 % 6–10 % 11–15 % 16–20 % Mehr als 20 Prozent Family Offices und Stiftungen Institutionelle Investoren 5 % 7 % 5 % 12 % 12 % 60 % 32 % 26 % 18 % 5 % 18 % 208 N o . 1/2024 | institutional-money.com PRODUKTE & STRATEGIEN | Private Equity FOTO: © MONTANA CAPITAL PARTNERS » Die Gewinnung von Neugeldern wird für General Partner anspruchsvoller werden. « Marco Wulff, Managing Partner & CEO von Montana Capital Partners

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