Institutional Money, Ausgabe 1 | 2024
N achdem die Schwellenländer seit vielen Jahren die Mehrheit der Weltbevölkerung stellen, sind sie inzwischen auch für den Großteil der globalenWirtschaftsleistung verantwortlich. An den Kapitalmärkten spiegelt sich dies aber noch nicht so richtig wider. Im vergangenen Jahrzehnt ist der Anteil der Schwellenländer am globalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 56 auf 59 Prozent gestiegen 1 , während ihr Anteil an den globalen Aktienmärkten von 12 auf 11 Prozent zurückge- gangen ist. 2 Bei FSSA konzentrieren wir uns auf Qualitäts- unternehmen mit defensiven Eigenschaften wie hohen Renditen und wiederkehrenden Cashflows. Diese sind häufig unter den stärksten Konsum-, Finanz- oder Dienstleistungsunternehmen in den Schwellenländern zu finden. Der Hintergrund einer geringen Marktdurchdringung bei vielen Waren und Dienstleistungen dürfte sich langfristig günstig auf die Nachfrage auswirken. Außerdem stellt die hohe Informalität in vielen dieser Länder eine erheblich Eintrittsbarriere dar. Historisch gesehen hat dies zu einer deutlichen operativen Outperformance unserer Portfolio- gesellschaften geführt. In den letzten fünf Jahren betrug das durchschnittliche jährliche Umsatz- wachstum der Portfoliogesellschaften im FSSA Global Emerging Markets Focus 14 Prozent, das der Unternehmen im MSCI Emerging Market Index jedoch nur 7 Prozent (jeweils in USD). An- gesichts der höheren Margen und der anlagen- armen Natur unserer Positionen hat sich dies in einemWachstumdes operativen Gewinns von 16 Prozent CAGR 3 (in USD) niedergeschlagen. Das liegt deutlich über dem Index-CAGR von 9 Prozent. Die Schwellenländer profitieren zudem von lang- fristigen Treibern (demografische Entwicklung, Ur- banisierung, mehr Frauen auf dem Arbeitsmarkt usw.), die weiterhin große und wachsende Ge- winnmöglichkeiten schaffen dürften. Diese können unsere Portfoliounternehmen nutzen, insbesonde- re diejenigen, die sich auf die Bereitstellung von Waren und Dienstleistungen des Grundbedarfs in diesen Märkten spezialisiert haben. Beispielsweise liegt die aktuelle Verschuldung der privaten Haushalte in Indien bei 15 Prozent des BIP 4 . Das Finanzsystemwird nach wie vor von in- effizienten staatlichen Banken kontrolliert, die jedes Jahr Marktanteile an Banken des Privatsektors ver- lieren. Dies ist ein starkes Argument für ein lang- fristiges Engagement in der ICICI Bank und der HDFC Bank. In China hat das Premium-Segment amBiermarkt derzeit einen Anteil vonweniger als 10 Prozent, verglichenmit 30 bis 40 Prozent in den meisten Industrieländern. Für Tsingtao und das Heineken-Konzernunternehmen China Resources Beer sind das guteVoraussetzungen. InMexiko be- stehen ausreichende Wachstumschancen für Al- sea, obwohl das Unternehmen der größte Restau- rantbetreiber des Landes ist, denn formelle Restau- rants machen nur 30 Prozent der Branche aus. Diese Unternehmen profitieren von langfristigen Wachstumstrends. Noch wichtiger sind ihre star- ken Wettbewerbsvorteile (in Form von Marken, Wechselkosten, Netzwerken, Größe usw.), die es ihnen ermöglichen, hohe Margen und Renditen zu erwirtschaften. Die anhaltende Stärke und Domi- nanz dieser Geschäftsmodelle sind unserer Mei- nung nach strategische Gründe, langfristig in den Schwellenländern zu investieren. PARTNER-PORTRÄT Ist es Zeit, sich aus den Schwellenländern zurückzuziehen? Das Jahr 2023 hat sich im Hinblick auf die Performance der Schwellenländer als ziemlich gewöhnlich erwiesen. Die Anlageklasse ist mit zahlreichen Problemen konfrontiert, die unserer Ansicht nach jedoch in den richtigen Kontext gesetzt werden müssen. Im Wesentlichen entwickeln sich die Schwellenländer immer mehr zumMotor der Weltwirtschaft – ein Trend, der sich unserer Erwartung nach in den kommenden Jahren noch beschleunigen wird. 1 Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook Datenbank, Oktober 2023. Kaufkraftbereinigtes BIP, Anteil der Welt (Prozent der Welt), Zahlen für 2014 und 2023. https://www.imf.org/en/Publications/WEO/weo-database/2023/October | 2 Quelle:SIFMAResearch,Juli2023.2023CapitalMarketsFactBook,Zahlen für2013und2022 .https://www.sifma.org/ resources/research/fact-book/ | 3 Jährliche Wachstumsrate | 4 Quelle: CEIC Data. https://www.ceicdata.com/en/indicator/india/household-debt--of-nominal-gdp | Quelle: Unternehmensdaten aus den Jahresberichten der Unternehmen oder anderen entsprechenden Investorenberichten.Finanzkennzahlen und Bewertungen stammen von FactSet und Bloomberg.Stand 12.Januar 2024,sofern nichts anderes angegeben ist. Kontakt First Sentier Investors WINX Tower Neue Mainzer Straße 6–10 60311 Frankfurt Tel.: +49/69/24 43 71-633 E-Mail: robert.retz@firstsentier.com Internet: firstsentierinvestors.com Firmenporträt FSSA Investment Managers ist ein unabhängig agierendes Anlagemanagementteam innerhalb von First Sentier Investors. Wir sind ein Team aus dedizierten Anlageexperten mit Büros in Hong- kong, Singapur und Edinburgh. Bei unseren Anla- gen gehen wir titelspezifisch (Bottom-up-Prinzip) vor und stützen uns auf Fundamentalanalysen und Research, um von starken Überzeugungen getra- gene Portfolios zu konstruieren. Wir treffen uns jährlich über tausend Mal direkt mit Unternehmen und bemühen uns, hochqualitative Unternehmen zu identifizieren, in die wir auf lange Sicht inves- tieren können. Als verantwortungsvolle langfristige Aktionäre haben wir ESG-Analysen in unseren Investmentprozess integriert und engagieren uns umfassend für umwelt-, sozial- und governance- bezogene Anliegen. FSSA Investment Managers ist ein eigenständiges Investment Team innerhalb von First Sentier Investors. Rasmus Nemmoe Portfoliomanager FSSA Investment Managers ANZEIGE FOTO: © FIRST SENTIER INVESTORS
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