Institutional Money, Ausgabe 1 | 2024
trächtig erscheinen lassen. Ich glaube, dass wir da schon den Unterschied zu vielen anderen Angeboten machen, nach dem Sie eben gefragt haben. Inwiefern? Alexander Föhre: Das fängt schon bei einem bewusst gesetz- ten Fokus auf die Finanzierung von Wohnprojekten an. Von derzeit arg gebeutelten Segmenten wie dem Büromarkt und anderen Gewerbeimmobilien oder dem Hotelsektor lassen wir nicht ohne Grund bewusst die Finger. Das ist im Übri- gen auch der Grund, weshalb wir beim Ankauf von Kredi- ten für gemischt genutzte Objekte darauf achten, dass der Wohnanteil deutlich überwiegt. Konkret liegt der Schnitt beim Gewerbeanteil im Portfolio unter der Marke von 25 Prozent. Dr. Michael Schwalba: Wir suchen zudem bei den Finanzie- rungen, die für den Fonds infrage kommen, bewusst nach relativ kurzen Laufzeiten, die zwischen zwölf und maximal 48 Monaten liegen. Außerdem achten wir auf eine gewisse Granularität bei den angekauften Krediten, um eine hohe Risikostreuung zu gewährleisten. Unsere Engagements rei- chen von 2,5 bis knapp über 25 Millionen Euro und liegen im Durchschnitt irgendwo zwischen fünf und zehn Millio- nen Euro. Der im Englischen gern als Loan-to-Value be- zeichnete Beleihungsauslauf, im Prinzip der Quotient aus Darlehensbetrag und Beleihungswert der Kreditsicherheit, sollte weniger als 60 Prozent betragen. Worauf setzen Sie in Bezug auf die Lage der entsprechend finan- zierten Immobilienobjekte? Alexander Föhre: Wir konzentrieren uns durchaus bewusst auf deutsche Metropolregionen.Grundsätzlich kommen alle Großstädte ab 250.000 Einwohner, aber auch deren Umland in Frage.Wobei wir Hochschul- und Landeshauptstädte so- wie ähnlich markante Standorte bevorzugen. Die Städte müssen zudem gut erreichbar sein, denn wir wollen eine enge Betreuung der Projekte vor Ort über die verschiedenen Warburg-Geschäftsstellen sicherstellen. Zudem finden regel- mäßige On-site-Besuche der Baustellen unsererseits statt. In welchen Städten ist der Fonds bereits konkret aktiv? Alexander Föhre: Bisher sind wir neben Berlin in den Regio- nen Leipzig, Dresden, Hamburg, Frankfurt, München und Stuttgart präsent, einige Objekte in Köln sind vor Kurzem hinzugekommen. Als langfristiges Ziel haben wir uns ge- setzt, die unseren genannten Anforderungen entsprechen- den Standorte in der gesamten Bundesrepublik abzudecken. Was können Sie sonst noch sagen hinsichtlich der Finanzierungs- arten, bei denen Sie sich engagieren? Dr. Michael Schwalba: Im Grunde sind es die wesentlichen Arten mit einem Fokus auf die Wohnwirtschaft. Das betrifft vor allem die Projektentwicklung mit dem Ziel des Erwerbs eines Grundstücks oder einer Bestandsimmobilie zur späte- ren Veräußerung nach entsprechender Veredelung. Wir übernehmen aber auch Kredite von Bauträgergesellschaften oder im sogenannten Aufteilergeschäft. Und in geringerem Maß sind wir auch im Bereich des Immobilienhandels mit dem Ziel einer gewinnträchtigen Veräußerung nach einer gewissen Halteperiode aktiv. Alexander Föhre: Wobei wir als Kreditnehmer solche Projekt- entwickler bevorzugen, die regelmäßig bauen. Über die Hälfte unserer Kreditnehmer kennen wir aus früheren ge- meinsamen Transaktionen, neue lernen wir über unser Netzwerk kennen. Reinen Bestand finanzieren wir nicht, sehr wohl aber Projekte von Bestandshaltern, die ihre Gebäude aufstocken oder die Grundstücke neben dem Bestand mit zusätzlichem Neubau verdichten. Erstkredit- nehmer sollten allerdings einen Track Record vorweisen 186 N o . 1/2024 | institutional-money.com PRODUKTE & STRATEGIEN | Dr. Michael Schwalba & Alexander Föhre | M.M.Warburg & CO FOTO: © CORNELIS GOLLHARDT » Als langfristiges Ziel haben wir uns gesetzt, die unseren Anforderungen entsprechenden Standorte in der gesamten Bundesrepublik abzudecken. « Alexander Föhre, Leiter Corporate Banking Berlin bei M.M.Warburg & CO
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