Institutional Money, Ausgabe 1 | 2024

2003 gegründet,managt die in London ansässige Guinness Group, die sich zu 100 Prozent im Eigentum der leitenden Angestellten befindet, insgesamt 8,9 Milliarden Euro gemäß einem High-Conviction- und Equity-Long-only-Ansatz. Der auf weltweite Innovationen ausgerichtete Ansatz des Guinness Global Innovators Fund kann dabei am besten als „Global Quality Growth“-Stil be- zeichnet werden. Neun säkulare Core-Themen (siehe Tabelle „Säkulare Wachstumsthemen“) in Bezug auf Innovation hat man bei Guinness Global Investors identifiziert, wobei diese ausgewählten Themenbereiche einmal jährlich einer Über- prüfung unterzogen werden. Entlang dieser identifizierten Wachstumsthemen werden dann Unternehmen mit min- destens einer Milliarde US-Dollar Marktkapitalisierung gesucht, die Investments in diese Schlüsselthemen der Zukunft ermöglichen. Sie bilden dann die Grundlage für die weitere Unternehmensanalyse. Investmentansatz Das Universum des Global-Innovators-Ansatzes umfasst anfangs zirka 1.000 Aktien und wird dann durch weitere Filter auf rund 500 Unternehmen reduziert. So muss in die- sem Schritt die Kapitalrendite der Aktienkandidaten über den Kapitalkosten des letzten Jahres liegen, das Verhältnis Schulden zu Eigenkapital darf einen Wert von 150 Prozent nicht übersteigen, und es muss zudem ein erwartetes Gewinnwachstum geben. Im Zentrum der Anlage können nur Unternehmen mit einem Exposure zu säkularenWachs- tumsthemen stehen, die auch Qualitätsmaßstäben genügen. Eigenkapitalrenditen, Bilanzqualität und nachhaltige Wett- bewerbsvorteile sind hier die Schlüsselbegriffe. Das Ertrags- potenzial wird im proprietären Modell genauso erfasst, wie eine umfassende Risikoanalyse durchgeführt wird. Auch die Bewertung muss stimmen, da man bei Guinness Global Investors keine Titel im Portfolio will, deren Wachstum überbezahlt wird. Wenn alle Parameter stimmen und das Geschäftsmodell auf Herz und Nieren geprüft wurde, eine Aktie aber zu teuer ist, kommt sie auf die Watchlist. In das Portfolio aufgenommen wird sie erst dann, wenn die Bewer- tung wieder interessant geworden und die Aufnahme erfolgversprechender ist als eine bestehende Fondsposition. Überhaupt ist die Verkaufsdisziplin mitentscheidend für den Erfolg. Das konstante Monitoring zeigt Bilanzverschlech- terungen genauso an wie zum Beispiel eine sich ver- schlechternde Kapitalstruktur oder ein sich abschwächendes Wachstum, ohne dass es Katalysatoren für eine künftige Wachstumsbeschleunigung gibt. Auch wenn die Bewertung ein hohes Niveau erreicht hat, zieht man die Reißleine. ESG ist integraler Bestandteil des Aktienselektionsprozesses. TOP. Vor mehr als zwanzig Jahren startete der Guinness Global Innovators Fund sein auf Innovationen ausgerichtetes Anlagekonzept; es überzeugt seit Auflage. Forever Young Säkulare Wachstumsthemen Diesen neun Themen gehört die Zukunft. Themen Subthemen Advanced Health Care Biotech, Geneomics, MedTech, spezielle Pharmazeutika Künstliche Intelligenz & Big Data Machine Learning, Analytics, autonomes Fahren Clean Energy & Sustainability E-Autos, Kreislaufwirtschaft, Ressourceneffizienz Cloud Computing Cybersecurity, Networking, SaaS (Software-as-a-Service) Internet, Media & Entertainment Social Networks, Streaming, Gaming, E-Learning Mobile Technology & IoT (Internet of Things) Smartphones, Wearables, Smart Devices, 5G Konsument der nächsten Generation E-Commerce, Everything-as-a-Service, Healthy Living Zahlungsverkehr & FinTech Digital Wallet, Blockchain, Zahlungsinfrastruktur Robotics & Automatisation Roboter, Sensoren, Logistik, 3-D-Druck Unternehmen, die zu mindestens einem dieser Themen Exposure besitzen und eine bestimmte Mindestmarktkapitalisierung aufweisen, werden in einem ersten Schritt identifiziert und in weiterer Folge dann genau analysiert, ob sie als investierbar in Frage kommen. Quelle: Guinness Global Investors 176 N o . 1/2024 | institutional-money.com PRODUKTE & STRATEGIEN | TOP FOTO: © DAIN RHYS EVANS » Firmen mit Exposure zu säkularen Wachstumsthemen wachsen schneller als der Markt in seiner Gesamtheit. « Matthew Page, einer der beiden Fondsmanager des Guinness Global Innovators Fund in London

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