Institutional Money, Ausgabe 1 | 2024

Potenzial bieten Kryptowährungen: Bei diesen soll der Wert von aktuell zwei Prozent auf zukünftig 18 Prozent steigen. „Im Verlauf der Studie haben wir einen Trend zu einer dynamischeren Anwendung von Faktoren festgestellt, der sich in den nächsten zwei Jahren fortsetzen dürfte“, kom- mentiert Bernhard Langer die Entwicklung, dass der Anteil jener Investoren, die ihre Faktorstrategien in den nächsten zwei Jahren „dynamischer“ als bislang gestalten wollen, von 38 auf 52 Prozent zunimmt. Befragt nach den Gründen für Adjustierungen bei ihren Faktorgewichtungen nannten die Investoren mit 85 Prozent am öftesten „Erwartete Faktorperformance während unter- schiedlicher Phasen des Wirtschaftszyklus“, gefolgt von „Adjustierung, um das Faktor-Exposure auf Gesamtportfo- lioebene auszubalancieren“,mit 69 Prozent.Weitere Gründe waren „Änderungen bei den Faktorkorrelationen“ (51%) und „Wahrnehmung von Preisopportunitäten“ (50%). Invesco hat zwar die aktuelle Umfrage und die darauf basierende Studie einer Generalüberholung unterzogen, eine wichtige Frage an die Investoren blieb jedoch erhalten – jene nach den derzeit von den Anlegern eingesetzten Investmentfaktoren im Portfolio. Und wie in den Vorjahren respektive Vorstudien liegt auch dieses Mal unter allen be- deutenden Faktoren „Value“mit 87 Prozent der Nennungen erneut ganz vorn in der Investorengunst und bestätigt die bei den meisten Profianlegern traditionell vorherrschende Präferenz zu unterbewerteten Substanzaktien. Auf Platz zwei liegt „Quality“ mit 77 Prozent vor „Low Volatility“ mit 74 Prozent. Wie so oft in der Vergangenheit muss sich „Size“ mit lediglich 24 Prozent mit dem letzten Platz begnügen (siehe Schaubild „Beliebte Faktoren“). Obwohl laut der Invesco-Studie in der traditionellen aka- demischen Lehre „Growth“mangels genauer Definition im Gegensatz zu „Value“ und anderen Investmentfaktoren für viele kein eigenständiger Faktor ist, sieht das eine klare Mehrheit der Praktiker in der Investmentindustrie ganz an- ders: Für beachtliche 80 Prozent der befragten Profianleger ist „Growth“ mittlerweile ein eigenständiger Faktor. Im Er- gebnis führt das dazu, dass zwei Drittel all jener Investoren, für die Growth trotzdem ein Faktor ist, darauf im Rahmen des Portfoliomanagements setzen und „Growth“-Aktien kau- fen. Dazu zählt beispielsweise jener US-amerikanische Insti- tutionelle, der auch das dahinterstehende Motive erklärt: „Obwohl Wachstum in der Vergangenheit im akademischen Bereich nicht als Faktor und auch nicht als konsistente Performancequelle betrachtet wurde, gibt es heutzutage Marktbedingungen, in denen Growth belohnt wird.“ Am Ende des zweiten Kapitels ging Invesco der Frage nach, wie es Investoren mit der Verwendung von ETFs im Rahmen systematischer Investmentstrategien halten. Abge- sehen von einem offensiven Einsatz zur Renditegenerierung werden ETFs interessanterweise auch als Hedging-Tool ver- wendet. Das liegt daran, dass viele klassische, vor allem US- lastige Aktienindizes aufgrund der starken Kurszuwächse der großen Technologieaktien, insbesondere der „Magnificent Seven“, für viele Profianleger mittlerweile eine zu starke Schlagseite ein Richtung „Growth“ haben. Zum Ausgleich und damit zur Risikoreduktion kaufen viele dieser Anleger ganz bewusst ETFs mit einem Value-Ansatz. „Wir gleichen einen Teil unseres erdrückenden Growth-Exposures aus, indem wir einen Value-Faktor-ETF besitzen“, erklärte ein europäischer Investor dazu im Interview. KI gewinnt an Bedeutung Im dritten Kapitel widmet sich die Studie der künstlichen Intelligenz (KI) und inwieweit Investoren diese bereits ver- wenden beziehungsweise diese innovative Technologie in der Zukunft verwenden wollen. „Unsere Studie zeigt eindeu- tig, dass die KI-Revolution bereits stattfindet“, kommentiert Invescos Langer das Umfrageergebnis, dass bereits jetzt schon annähernd 50 Prozent aller befragten Anleger künst- liche Intelligenz im Investmentprozess einsetzen. Obwohl Breite KI-Spielwiese Künstliche Intelligenz (KI) kann und wird auf vielen Gebieten hilfreich sein. Wie setzen Sie KI in Ihrem Investmentprozess ein? Wo sehen Sie den größten Wert in der Zukunft? Auf die Frage, wo im Investmentprozess künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt wird, antworteten 46 Prozent der befragten Investoren mit „Identifikation von Mustern und Trends im Marktverhalten“. Dieser Wert könnte zukünftig auf 87 Prozent steigen. Die „Optimierung der Portfolioallokation und Risikomanagement“ könnte von derzeit 38 Pro- zent auf 86 Prozent anwachsen. Jedenfalls ausbaufähig ist „Automatisches Timing von Handelsentscheidungen“, für das sich derzeit nur von neun Prozent der Investoren erwärmen und das auch zukünftig „nur“ 41 Prozent erreichen soll. Offenbar wollen Inves- toren am Ende des Tages selbst entscheiden, wann auf den Knopf gedrückt wird … Quelle: Studie 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % Automatisches Timing von Handelsent- scheidungen Sentimentanalysen von Nachrichten, Telefonkonferenzen zur Ertragslage und Sozialen Medien Überwachung und Anpassung von Investment- positionen in Echtzeit Entwicklung und Testen von Investment- strategien Optimierung der Portfolio- Allokation und Risikomanagement Identifikation von Mustern und Trends im Marktverhalten 46 % 38 % 29 % 20 % 20 % 9 % 87 % 86 % 76 % 55 % 67 % 41 % Größter Wert in der Zukunft Prozent der Nennungen 138 N o . 1/2024 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Systematisches Investieren Künstliche Intelli- genz kann institu- tionellen Investoren auf mehreren Ebenen dienen. » Anleger gaben an, dass systematische Strategien ihnen geholfen haben, die Volatilität zu bewältigen. « Bernhard Langer, Chief Investment Officer von Invesco Quantitative Strategies

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