Institutional Money, Ausgabe 1 | 2024

sche Risikoverringerung durch die Verwendung von Deriva- ten/Optionen“ (51%). Platz vier belegen „Quantitative ESG- Modelle“ (43%). „Traditionell basiert Factor Investing auf der Übergewich- tung bestimmter Faktoren wie Value und Momentum, um Risikoprämien zu erzielen. Systematisches Investieren um- fasst nun ein breiteres Spektrum an quantitativen Metho- den“, erklärte ein Profianleger dazu im Studieninterview. Risikoreduktion Der Umfrage zufolge integrieren Investoren sowohl „Invest- mentfaktoren“ als auch „makroökonomische Faktoren“ stärker in ihre quantitativen Modelle, um das Marktumfeld respektive deren Treiber möglichst gut zu verstehen und in der Folge besser und schneller auf sich anbahnende Ent- wicklungen reagieren zu können. Das war vor allem in den Jahren 2022 und 2023 notwendig, als stark steigende Infla- tionsraten eine Erhöhung der Leitzinsen seitens der Zentral- banken notwendig machten und quantitative Modelle eine Reduktion von Zinsänderungsrisiken in der Rententangente empfahlen. „Im letzten Jahr hat sich gezeigt, dass systemati- sche Strategien Marktrisiken abmildern können: Fast zwei Drittel der Anleger gaben an, dass systematische Strategien ihnen geholfen haben, die Marktvolatilität zu bewältigen“, erklärt Invescos Bernhard Langer. Einer der befragten Inves- toren unterstreicht die Bedeutung eines Risikomanage- ments, das auf einem systematischen Ansatz basiert: „Je grö- ßer die Unsicherheit ist, desto attraktiver werden systemati- sche Strategien, da sie besser auf Risiken reagieren können.“ Invesco befragte in der Folge die Großanleger, welche Art von Risiken „sehr gut“oder „moderat gut“über einen syste- matischen Ansatz adressiert werden können – und welche Risiken alternativ dazu „nicht gut geeignet sind“. Die meis- ten Nennungen mit „sehr gut“bekam „Marktrisiko“mit 71 Prozent (Mehrfachnennungen möglich). Ebenfalls mit „sehr gut“bedacht, aber in Prozent relativ weit abgeschlagen, wur- den „Zinsänderungsrisiko“ (46%), „Liquiditätsrisiko“ (43%), „Kreditrisiko“ (43%), „Inflationsrisiko“ (42%) und „Wachs- tums-(Rezessions-)risiko“ (40%). Interessant: Ein „Sehr gut“ bei „Währungsrisiken“ vergaben nur 25 Prozent und bei „Politischen Risiken“ überhaupt nur sieben Prozent der Anleger. Im Umkehrschluss entschieden sich bei den politi- schen Risiken 33 Prozent der Investoren für „moderat gut“ und 60 Prozent gar für „nicht gut geeignet“.Offenbar würde laut Anlegereinschätzung auch der beste systematische An- satz bei der Risikoeinschätzung an der Unberechenbarkeit der Politik scheitern ( s iehe Grafik „Richtiges Werkzeug“). Darüber hinaus wurden die Investoren gefragt, bei wel- chen Anlageklassen sie bereits jetzt schon systematische Ansätze verwenden und bei welchen Anlageklassen dies zu- künftig möglich sein könnte. Auf Platz eins liegen „Aktien“ mit 98 Prozent (jetzt) respektive 99 Prozent (zukünftig). Bei Anleihen setzen derzeit schon beachtliche 73 Prozent der Anleger auf systematische Ansätze und können sich zu 91 Prozent vorstellen, dies zukünftig zu tun. Das größte Beliebte Faktoren Der Investmentfaktor „Value“ wird sehr geschätzt. Welche Investmentfaktoren streben Sie explizit an oder haben Sie in Ihrem Portfolio? Großanleger gewichten den Faktor „Value“ am höchsten in ihren Portfolios (87 % Zustimmungsrate, Mehrfachnennungen möglich). Mit etwas Abstand dahinter auf Platz zwei und drei liegen die Investmentfaktoren „Quality“ (77 %) und „Low Volatility“ mit 74 Prozent. Der Faktor „Size“ spielt in den Überlegungen der Profianleger nur eine untergeordnete Rolle. Quelle: Studie 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Size Yield/ Carry Low Volatility Momentum Quality Value 24 % 87 % 77 % 63 % 74 % 48 % Prozent der Nennungen Ein systematisches Toolkit kann institutionellen Investoren helfen, wesentliche Herausforde- rungen wie steigende Zinsen oder volatile Märkte besser zu meistern. N o . 1/2024 | institutional-money.com 137 Systematisches Investieren | THEORIE & PRAXIS FOTO: © GMF

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