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Krypto-ETF: Schweizer wollen schaffen, was in den USA abgelehnt wurde

Ein Team von Ex-Bankern und Start-up-Pionieren will in der Schweiz einen Indexfonds auf Kryptowährungen auflegen. In den USA war ein ähnliches Vorhaben jüngst von der Aufsicht abgeschmettert worden.

Die beschauliche Region Zug/Zürich versucht zur Zeit unter dem Schlagwort "Crypto Valley" ihr Image zu modernisieren. Die bekannte Blockchain-Plattform Ethereum beispielsweise hat in Zug ihren Sitz. Sollte der noch unbekannten Crypto Fund AG ihr aktuelles Vorhaben gelingen, wäre der Region einige Publicity sicher: Das Startup will einen "Cryptocurrency Fund" auflegen, mit dem man in die wichtigsten virtuellen Währungen wie Bitcoin, Ether oder Ripple und andere investieren kann. Als Basis soll der Cryptocurrency Index dienen.

Man sei mit der Aufsichtsbehörde Finma im Gespräch, heißt es in einer Aussendung. Diese darf laufende Gespräche weder kommentieren noch bestätigen, wie es auf Anfrage heißt. Man könne aber sagen, dass man oft mit Fintechs in Kontakt sei, die Möglichkeiten abklären wollen, sagt ein Sprecher.

In den USA war ein ähnliches Vorhaben vor Kurzem gescheitert: Dort blitzten die streitbaren Winkelvoss-Zwillinge vor wenigen Wochen bei der US-Aufsichtsbehörde SEC medienwirksam mit ihrem Krypto-ETF ab. "Anders als der Winkelvoss-ETF, welcher von der SEC zurückgewiesen wurde, nutzen wir die bewährte Schweizer Fondsstruktur nach KAG (Kollektivanlagegesetz, Anm.), wo Asset Manager, Fondsleitung und Depotbank rechtlich getrennt sind. Der Fonds investiert hoch diversifiziert, wird nicht an einer Börse gelistet und richtet sich ausschließlich an qualifizierte Investoren", erklärt Jan Brzezek, CEO der Crypto Fund AG. Das Kollektivanlagegesetz bezieht sich auf den Anlegerschutz und Markttransparenz.

Den Start des Fonds avisieren die Betreiber für das vierte Quartal 2017. Das könnte mit der Aufsicht zumindest knapp werden. Bei der Finma erfährt man, dass ein durchschnittliches Genehmigungsverfahren im Schnitt ein halbes Jahr dauert – wenn es sich um einen Antrag handelt, bei dem die Behörde bereits mit den Voraussetzungen und der Thematik vertraut ist.

Brzezek war nach Unternehmensangaben davor Group Innovation Expert bei der UBS. Mit an Bord sind bei der Crypto Fund AG auch Tobias Reichmuth, CEO und Gründer der Investmentfirma SUSI Partners AG und Marc P. Bernegger, Investor und Gründer mehrerer Fintechs. (eml)

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