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LBBW kommentiert jüngste Aussage von Fed-Chefin Janet Yellen

Janet Yellen sieht die US-Wirtschaft in einer immer besseren Lage und bereitet die Märkte verbal auf eine Zinserhöhung vor. Die LBBW analysiert, ob demnächst wirklich ein Zinsschritt ansteht. Der März-Termin ist laut den Schwaben nicht in Stein gemeißelt.

Institutionelle Investoren sollten sich auf den nächsten Zinsschritt in den USA einstellen. Die Frage ist nicht mehr das "ob", sondern nur mehr das "wann".

Viele Faktoren zu berücksichtigen
So stellte Yellen in ihrem Rechenschaftsbericht vor dem US-Kongress fest, dass sich die Arbeitslosenquote im Januar auf 4,8 Prozent belief und damit im Einklang mit den Schätzungen für die sogenannte „natürliche“ Arbeitslosenquote durch die Sitzungsteilnehmer des Offenmarktausschusses steht.

Zudem hätten sich im abgelaufenen Jahr auch andere Meßgrößen für die Unterauslastung
am Arbeitsmarkt verbessert, berichtet das LBBW-Research. Darüber hätten die Lohnzuwächse im Vergleich zu der Entwicklung vor ein paar Jahren zugelegt, was ebenfalls einen enger werdenden Arbeitsmarkt andeute.

Die Investitionstätigkeit beschreibt die oberste Währungshüterin als schwach, räumt jedoch ein, dass die Investitionstätigkeit am Jahresende an Schwung gewann. Ferner habe sich die Wirtschaftsstimmung in den zurückliegenden Monaten deutlich verbessert.

Im Ergebnis erwartet die Fed-Chefin, dass sich der US-Aufschwung mit einen moderaten Tempo fortsetzen, die Lage am Arbeitsmarkt weiter verbessern und die Inflationsrate langsam in Richtung zwei Prozent klettern wird. Dieser Ausblick sei jedoch angesichts möglicher Änderungen der Fiskalpolitik mit Unsicherheit verbunden.

Warten nicht ratsam
Die Fed-Chefin erklärte zur Geldpolitik, dass es nicht ratsam sei, mit der Rücknahme der geldpolitischen Lockerung zu lange zu warten. Gleichwohl befände sich die Geldpolitik nicht
auf einen vorab festgelegten Pfad.

Markt reagierte erwartungsgemäß
Die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen zogen nach der Veröffentlichung
um sechs BP auf 2,49 Prozent an, beobachtet die LBBW. Der Kurs des Euro gab gegenüber dem US-Dollar nach.

Die Einschätzung der LBBW
Die Landesbanker teilen die Beobachtung der Fed-Chefin, dass sich die Stimmung unter den US-Unternehmen in den zurückliegenden Monaten deutlich verbessert habe. Dies habe am Dienstag nochmals die Veröffentlichung des Stimmungsindikators des Verbandes der US-Kleinunternehmen unter Beweis gestellt.

Nachdem der Indikator im Dezember in die Höhe geschnellt war, erfolgte im Januar ein weiterer Anstieg. Auf der jüngsten Ausschusssitzung Anfang Februar wollten die Fed-Oberen jedoch offenbar die verbesserte Stimmung und auch den Anstieg der Inflationserwartungen nicht zur Kenntnis nehmen.

"Die unserer Ansicht nach nun treffende Beschreibung der Wirtschaft hat die Fed einer Leitzinserhöhung somit näher gebracht. Deutliche Hinweise, dass die Fed bereits auf ihrer Sitzung im März die Zügel straffen könnte, fehlten jedoch im Bericht. Wir bleiben vorerst bei unserer Prognose, dass die Fed im laufenden Jahr lediglich zweimal ihr Zielband für den Tagesgeldsatz anheben wird", prognostizieren die LBBW-Experten. (aa)

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